Mittwoch, 22.02.2012


Boualem Sansal
Boualem Sansal, Foto: H. Gallimard

Lesung mit Boualem Sansal

„Das Dorf des Deutschen“

Das „Meisterwerk eines der mutigsten Autoren des Maghreb“ (Ilja Trojanow) und „einen sprachlich so eleganten wie inhaltlich verstörenden Roman“ („Neue Zürcher Zeitung“) feierte die Kritik in Deutschland mit Boualem Sansals neuestem Buch „Das Dorf des Deutschen oder Das Tagebuch der Brüder Schiller“. Sansal, der in Frankfurt mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet worden ist, hat erst mit 50 Jahren seine literarische Karriere begonnen, er ist Ingenieur und promovierter Ökonom. In Algerien hat er im Industrie-Ministerium gearbeitet, bis er nach der Veröffentlichung eines „Journal intime et politique, Algérie 40 ans après“ entlassen wurde. In seinem Roman „Das Dorf des Deutschen“ erzählt Sansal die Geschichte des Deutschen Hans Schiller und seiner Söhne Rachel und Malrich, die fern von den Eltern in der Pariser Banlieu aufwuchsen. Während Rachel Karriere gemacht hat, steht sein jüngerer Bruder am Rand der Gesellschaft. Als die beiden Eltern in Algerien auf grausame Weise bei einem Attentat der Islamisten umgebracht werden, gerät das Leben der Brüder aus dem Lot. Plötzlich werden sie damit konfrontiert, dass sich ihr Vater als ranghoher Nazi bei der SS schuldig gemacht hat. Boualem Sansal liest in der Zentralbibliothek im Rahmen einer Ausstellung über den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels aus seinem Roman.

Veranstalter: Hamburger Bücherhallen. Zentralbibliothek, Hühnerposten 1, 20.00 Uhr. Eintritt: 8.-/5.- Euro.


Lesung mit Jaume Cabré

„Das Schweigen des Sammlers“




Von „Weltliteratur auf Katalanisch“ schwärmte Katja Lückert auf „NDR Kultur“ mit dem neuen Roman von Jaume Cabré. Der in Barcelona lebende Schriftsteller und Philologe erzählt in einer kunstvollen Verschränkung von Schauplätzen und Ereignissen die Geschichte Adriàs, der eines Tages seine eigene Geige gegen eine wertvolle Geige im Antiquitätenladen seines Vaters, eine Storioni aus dem 18. Jahrhundert austauscht, um das Instrument seinem besten Freund zu zeigen. Als er die Geige dann wieder zurücklegen möchte, sind seine eigene Geige und sein Vater verschwunden. Wie sich herausstellt, wurde er kaltblütig ermordet. Viele Jahre später – Adrià ist inzwischen Gelehrter und Sammler – sucht er das Rätsel um die Herkunft der Storioni zu lösen und damit den wahren Grund für den Mord herauszufinden. Tatsächlich sind mit dem Musikinstrument Familiengeheimnisse und Mordfälle verbunden, Hass und Intrigen, Liebe und Verrat. Der Schatten der Ereignisse ragt über Jahrhunderte europäischer Geschichte bis in die Gegenwart und droht Adrià alles zu nehmen – auch seine große Liebe Sara. Jaume Cabré liest in der Buchhandlung Heymann aus seinem Roman. Aus der Übersetzung liest Tim Grobe. Moderation: Kirsten Brandt.

Veranstalter: Buchhandlung Heymann. Eppendorfer Landstr. 77, 20.30 Uhr. Eintritt: 12.- Euro.


Lesung und Vortrag

„Moby Dick“

Hanjo Kesting (Kommentierung) und Thomas Sarbacher (Lesung) präsentieren im Rahmen der Reihe „Große Romane der Weltliteratur“ Herman Melvilles Geschichte über Kapitän Ahab und seinen unerbittlichen Kampf mit dem Wal. „Moby Dick“ erschien 1851 und ist einer der berühmtesten Romane der Weltliteratur. Zahlreiche philosophische, wissenschaftliche, kunstgeschichtliche und mythologische Exkurse umranken die abenteuerliche Geschichte um Hass und Sühne.

Veranstalter: Bucerius Kunst Forum. Rathausmarkt 2, 20.00 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.


Lesung mit Benjamin Lebert

„Im Winter dein Herz“


Benjamin Lebert
Benjamin Lebert, Foto: Gianni Occhipinti

Er war gerade mal 17 Jahre alt, als Elke Heidenreich von der hemingway’schen Knappheit und Direktheit seiner Sätze schwärmte. Benjamin Lebert wurde mit seinem in 33 Sprachen übersetzten Roman „Crazy“ (1999) berühmt, große Vergleiche etwa auch mit Salingers „Fänger im Roggen“ waren damals an der Tagesordnung. Inzwischen ist das lange her, Lebert hat drei weitere Romane veröffentlicht, zuletzt erschien „Flug der Pelikane“ (2009) und in diesem Februar nun „Im Winter dein Herz“. Sein neuer Roman erzählt von Freundschaft und ungewöhnlichen Wegen, der Kälte zu entfliehen. Wenn der erste Schnee fällt, ziehen sich die Menschen zurück in ihre Häuser und halten Winterschlaf wie die Tiere. Robert, Annina und Kudowski, drei in dem kleinen Ort Waldesruh Gestrandete, bleiben wach und machen sich auf den Weg in den Süden. Dabei durchqueren sie ein Land, das man zu kennen glaubt, und doch ist es ganz anders. Die verschlossenen Fensterläden der Häuser erzählen von tiefen Träumen, und kaum ein Mensch zeigt sich auf den Straßen. Gut kennen sich die drei Reisenden nicht. Der Zufall hat sie zusammengeführt – jeder mit seiner Geschichte und seinen Geheimnissen. Ihre Fahrt durch den Schnee wird zu einer Reise dorthin, wo nicht nur der Winter zu Ende geht. Im Literaturhaus liest Benjamin Lebert aus seinem Roman. Moderation: Constanze Neumann.

Veranstalter: Literaturzentrum. Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 7.-/4.- Euro.


Lesung

„Literatur-Quickie“

mit Barbara Krohn. Lesezeit: 17 Minuten.

Veranstalter: Feldstern. Sternstr. 2, 22.02 Uhr. Eintritt frei.


Lesung

„Das Schandweib“

Claudia Weiß liest aus ihrem historischen Justizthriller, der im Hamburg des Jahres 1701 spielt.

Veranstalter: Denk(t)räume. Ort: Hamburger Frauenbibliothek, Grindelallee 43, 19.30 Uhr. Eintritt: 3.- Euro.


Literatur in Hamburg