Dienstag, 24.04.2018


Lesung mit Celeste Ng

»Kleine Feuer überall«

Celeste Ng
Celeste Ng, Foto: Kevin Day
Schon mit ihrem ersten Roman »Was ich euch nicht erzählte« wurde die US-amerikanische Schriftstellerin Celest Ng vielfach ausgezeichnet und in 20 Sprachen übersetzt. Der neue Roman der internationalen Bestsellerautorin ist soeben in einer deutschen Übersetzung von Brigitte Jakobeit bei dtv erschienen. Im Kulturforum Serrahn stellt Celeste Ng »Kleine Feuer überall« vor.

Es brennt! In jedem der Schlafzimmer hat jemand Feuer gelegt. Fassungslos steht Elena Richardson im Bademantel und den Tennisschuhen ihres Sohnes draußen auf dem Rasen und starrt in die Flammen. Ihr ganzes Leben lang hatte sie die Erfahrung gemacht, »dass Leidenschaft so gefährlich ist wie Feuer«. Deshalb passte sie so gut nach Shaker Heights, den wohlhabenden Vorort von Cleveland, Ohio, in dem das Alltagsleben seiner Bewohner stets im gewohnten Trott verharrt. Ihr Mann ist Partner einer Anwaltskanzlei, sie selbst schreibt Kolumnen für die Lokalzeitung, die vier halbwüchsigen Kinder sind bis auf das jüngste, Isabel, wohlgeraten. Doch es brennt. Elenas scheinbar unanfechtbares Idyll – alles Asche und Rauch.

Sachsentor-Buchhandlung und Buchhandlung Alte Holstenstrasse im Kulturforum Serrahn, Serrahn 1, 19.30 Uhr, € 10,–


Lesung

»1968. Protest, Revolte, Gegenkultur«

Detlef Siegfried liest aus seinem neuen Buch über die Zeitenwende 1968.

Buchladen Osterstraße, Osterstr., 171, 20.00 Uhr, € 5,–


Lesung mit Johann Scheerer

Warten auf eine Nachricht

Johann Scheerer
Johann Scheerer, Foto: Matthias haslauer
Es war einer der spektakulärsten Kriminalfälle der letzten Jahrzehnte in Deutschland, und im Frühjahr 1996 über Wochen Stadtgespräch in Hamburg – hinter vorgehaltener Hand und obwohl kein Wort darüber in der Zeitung stand. Nach der Freilassung von Jan Philipp Reemtsma war das Boulevard dann voll mit Berichten über die Entführung. Die Deutungshoheit hat sich der Germanist und Gründer des Hamburger Instituts für Sozialforschung mit seinem Buch »Im Keller« (1997) sehr schnell zurückerobert. Sein Sohn, der Musiker und Produzent Johann Scheerer, erzählt »Die Geschichte einer Entführung« in seinem vielgelobten, so spannenden wie berührenden Buch »Wir sind dann wohl die Angehörigen« nun aus der Perspektive des damals 13-Jährigen. Johann Scheerer liest in der Buchhandlung am Sand aus seinem Buch.

Für Johann ist von Anfang an klar, dass man seinen Vater ermorden würde. »Man wird entführt, dann zahlt man, dann wird die Geisel ermordet«. Doch bis es soweit ist, muss er mit seiner Mutter, Freunden und Polizisten, die das Haus belagern, für so viele Tage ausharren, dass sie »in ihrer unvorstellbaren Langsamkeit unzählbar« werden. Sein Vater schickt ihm aus seinem Kellerverließ die Aufgabe, jeden Tag um 17.00 Uhr gleichzeitig mit ihm in der »Chronik des 20. Jahrhunderts« zu lesen und »Langweilig« zu spielen, einen Song von »Die Ärzte«. Es sind Vorschläge, die ins Leere laufen, die Langeweile wird nur von Momenten großer Angst und Panik unterbrochen. Und als das Warten auf eine schlechte Nachricht dann doch glücklich endet, mündet es in der Gewissheit, dass ihm und seinen Eltern »Unaussprechliches« widerfahren ist, das nie wieder gut wird. Johann Scheerer hat dem 13-jährigen Jungen, der die Entführung miterleben musste, nun eine Stimme gegeben, die klug und ohne jede Larmoyanz berichtet, was geschehen ist. Das Trauma selbst lässt sich nicht mehr ausräumen, aber »die rauschende, unfassbare Stille« danach hat einen anderen Klang.

»SuedLese« in der Buchhandlung am Sand, Hölertwiete 5, Harburg, € 10,–


HIGH VOLTAGE – Frühjahrslesetage

Laurence-Sterne-Abend

Susanne Fischer, Gerd Haffmanns, Frank Schulz und Michael Walter präsentieren einen Abend rund um das werk von Laurence Sterne.

Stromnetz Hamburg GmbH und Literaturhaus im Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr, € 12,–/8,–


Schwarze Hafen-Nächte in der Speicherstadt

»Dunkelkinder«

Ein Hochbunker in Hamburg, ein junger Mann, der mit einem Nachtsichtgerät auf dem Dach des Bunkers höchst Ungewöhnliches beobachtet, eine kantige Kommissarin, die sich mit einem alten Fall beschäftigen muss und dabei nicht nur im Raakmoor bei Hamburg die Leichen zweier Männer entdeckt, sondern auch ins Kreuzfeuer der Drogen-Mafia gerät. Das ist das Setting von Nora Luttmers neuem Kriminalroman. Die Buchpremiere findet bei einer »Schwarzen Hafen-Nacht« an diesem Dienstag statt.

Die Hamburger Journalistin und Autorin Nora Luttmer, deren Debütroman für den Glauserpreis in der Sparte »bestes Debüt« nominiert wurde, legt mit »Dunkelkinder« einen düsteren Großstadt-Thriller vor, der unter die Haut geht und durch seine ungewöhnlichen Schauplätze fasziniert. Bald zwei Jahre ist es her, dass auf einer Lichtung im Raakmoor im Norden Hamburgs die Leiche eines vietnamesischen Jungen entdeckt wurde. Bis heute konnte das Kind nicht identifiziert werden, es ist ein »Geist«, ein »Geisterkind«, illegal und ohne Angehörige in Deutschland, nirgendwo gemeldet, von niemandem vermisst. Doch nun werden an derselben Stelle zwei Männerleichen gefunden. Die junge Kommissarin Mia Paulsen setzt alles daran, die beiden Verbrechen aufzuklären. Die Kommissarin ahnt nicht, dass sie in ein Hornissennest sticht und weitere Kinder in Gefahr bringt, als sie einer Spur zu einem alten, nur scheinbar verlassenen Hochbunker mitten in Hamburg folgt.

Speicherstadt Kaffeerösterei, Kehrwieder 5, 20.00 Uhr, € 7,–


Lesung

»Ein Mensch«

Wolfgang Binder liest aus dem Buch von Eugen Roth.

»SuedLese« beim AStA/Theater UniVerbal TUHH, im TUHH-Hauptgebäude, Café im Ostflügel, Am Schwarzenberg-Campus 1, Harburg, € 7,–


Lesung

»Hitch und ich«

Jens Wawrczeck
Jens Wawrczeck, Foto: Eric Jacquet
Der Schauspieler und Synchronsprecher Jens Wawrczeck, der mit seiner Rolle als Detektiv Peter Shaw in der Hörspielserie »Die drei ???« Kultstatus erlangte, präsentiert in einer szenischen Lesung den Thriller »Marnie« von Alfred Hitchcock aus dem Jahr 1964, der auf dem gleichnamigen Roman von Winston Graham basiert. Am Vibraphon: Mareike Eidemüller. Textbearbeitung: Maria Hartmann, Dramaturgie: Sonja Valentin. Das Abaton Kino zeigt den Hitchcock-Film am 6. Mai um 11.00 Uhr.

Hamburger Kammerspiele, Hartungstr. 9–11, 20.00 Uhr. € 18,– und 13,–


Lesung

»Olga«

Bernhard Schlink liest aus seinem neuen Roman. Moderation: Volker Albers.

Buchhandlung Heymann in den Hamburger Kammerspielen, Hartungstr. 9–11, 20.00 Uhr, € 16,–


Lesung

»Schwarz und Weiß«

Irene Dische liest aus ihrem neuen Roman. Moderation: Armin Diedrichsen
Kulturzentrum Marstall am Schloss, Lübecker Str. 8, Ahrensburg, 20.00 Uhr, € 12,–


Lesung

111 Orte

Daniela Clément stellt ihr Buch »111 Orte für Kinder in Hamburg, die man gesehen haben muss« vor.

stories! im Falkenriedquartier, Straßenbahnring 19, 19.30 Uhr, € 5,–, Reservierungen unter: anmeldungen@stories-hamburg.de.


Poetry Slam

»Hamburg ist Slamburg«

Prosa & Poetry, Kunst & Karriere, Trophäen und Groupies für siegreiche Poeten, all das gibt es beim Slamburg-Slam. Lesezeit: 5 Minuten. Das Publikum kürt die besten Texte. Wie immer mit Oden, Tiraden, Special Guests und Musik von DJ Blume. Moderation: Hartmut Pospiech und Tina Uebel.

Nochtspeicher. Bernhard-Nocht-Str. 69a, 20.00 Uhr, € 6,–
Wer vorlesen möchte, meldet sich unter www.slamburg.de an.)


Literatur in Hamburg