Dienstag, 25.02.2014


Lesung mit Gerhard Henschel

„Bildungsroman“




„O Gott, das müsste jetzt ewig so weitergehen“, seufzte Dieter Hildebrandt für die ZEIT, nachdem er Gerhard Henschels „Kindheitsroman“ (2004) gelesen und mit ihm von seinem Helden Martin Schlosser erfahren hatte. Und tatsächlich, es geht, jedenfalls gefühlt, schon eine ganze Ewigkeit so weiter: Henschel hat 2009 den „Jugendroman“ nachgelegt, in dem Martin Schlosser zu neuen Abenteuern aufbricht, die ihn tief in die Gräuel der Pubertät hineinführen, es folgte der „Liebesroman“ (2010), in dem wir den Helden durch zwei Jahre voller Schikanen, Herzensnot und wachsender Zweifel am Sinn des Lebens begleiten dürfen, schließlich der „Abenteuerroman“ (2012): Martin Schlosser ist ein junger Mann, als Helmut Kohl gerade zum Bundeskanzler gewählt wird, er will eigentlich nur weg aus seiner Heimat Meppen und begibt sich auf abenteuerliche Reisen nach Brokdorf, Hamburg, Amsterdam und Wien. In diesem Februar erfahren wir mit dem „Bildungsroman“ endlich, dass er den Absprung aus der emsländischen Metropole geschafft hat: „Bielefeld im Februar: Es grenzte ans unverschämte, was sich da so als Himmel ausgab. Eine miese Graupensuppe war das. Ein Eintopfgericht aus der Nachkriegszeit. Eine schleimige, verwaschene, von einem niederträchtigen oder durchgeknallten Wettergott zusammengerührte Lauge aus den billigsten und primitivsten Wolkenmaterialien. Dutzendware vom Grabbeltisch.“ So beginnt der fünfte Teil der Schlosser-Chronik. Natürlich bleibt es nicht bei diesem Provinztheater in Bielefeld, Martin Schlosser zieht es schon bald nach Berlin, wo er in der Sozialpädagogikstudentin Andrea seine große Liebe findet. Für das „facettenreiche Bild unserer Gesellschaft im Auf- und Umbruch“, das Gerhard Henschel in seinen Romanen und Sachbüchern zeichnet, ist er im letzten Jahr mit dem Nicolas-Born-Preis ausgezeichnet worden. Im Literaturhaus stellt er seinen „Bildungsroman“ vor. Moderation: Rainer Moritz.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.


Lesung mit Zoe Beck

„Schwarze Hafennacht“

Zoe Beck
Zoe Beck, Foto: Victoria Tomaschko
Henrike Heiland alias Zoe Beck liest aus ihrem neuen Thriller „Brixton Hill“, der in London spielt. In einem der Luxushochhäuser von Canary Wharf fällt zuerst die Klimaanlage, dann der Strom aus. Sämtliche Ausgänge sind verriegelt, und Rauch strömt aus den Belüftungsschächten. Hilflos muss Emma „Em“ Vine zusehen, wie ihre Freundin im 15. Stock ein Fenster zertrümmert und panisch hinausspringt. Kurz darauf wird sie verhaftet. Sie soll sich in die Gebäudetechnik eingehackt und die Katastrophe ausgelöst haben. Ein falsches Spiel um Immobilien, Macht und düstere Geheimnisse beginnt. Einen „verflixt zeitgemäßen Roman“ lobte Elmar Krekeler für „Die Welt“ mit „Brixton Hill“, der „schörkellos“ davon erzählt, wie eine „Digital Native aus dem kuscheligen Internet in die krude Realität geworfen wird“.

Veranstalter: Speicherstadt-Kaffeerösterei, Kehrwieder 5, 20.00 Uhr. Eintritt: 7.- Euro.


Vortrag

„Keine Macht den Drögen oder brauchen wir noch Journalisten?“

Vortrag von Michael Jürgs im Rahmen der Reihe „Zukunft denken“.

Veranstalter: Planetarium. Hindenburgstr. 1 b, 19.00 Uhr. Eintritt: 9.50/6.- Euro.


Lesung

„Wäre ich du, würde ich mich lieben“

Horst Evers liest aus seinem neuen Erzählband.

Veranstalter: Buchhandlung Boysen + Mauke. Große Johannisstr. 19, 19.30 Uhr. Eintritt: 8.- Euro.


Lesung

Broiler, Trabis, Spreewaldgurken

André Bohnwagner, Jörg Schwedler und Dominik Bartels treffen sich zur „Ossilesung“. Das Mathilde Café soll sich an diesem Abend in die VEB Literaturbetriebe verwandeln, es wird „augenzwinkernde Rückblicke auf die Kindheit als Pionier“ geben, aber auch „stilecht Pfeffi serviert“ und gemeinsam darüber gefachsimpelt, warum es in der DDR zwar keine Farbfotos gab, aber „knallbunte Kittelschürzen aus Dederon“.

Veranstalter: Mathilde – Literatur und Café. Bogenstr. 5, 20.15 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.


Lesung

„Bin isch Freak, oda was?!“

Philipp Möller
Philipp Möller, Foto: Ricarda Hinz
Philipp Möller liest einige seiner „Geschichten aus einer durchgeknallten Republik“, in der trinkfreudige Burschenschaftler ebenso ihr Unwesen treiben wie kampflustige Veganer und erleuchtete Weltenlehrer.

Veranstalter: Thalia Buchhandlung Europa Passage. Ballindamm 40, 20.00 Uhr. Eintritt: 10.- Euro.


Öffentlicher Gesprächskreis

„Literatur und Politik“

Im Rahmen eines neuen öffentlichen Gesprächskreises steht der Roman „Der Bauch des Ozeans“ der senegalesischen Autorin Fatou Diome auf dem Programm, der davon erzählt, warum sich so viele Menschen aus dem Senegal auf den Weg nach Europa machen und sich der Mythos vom gelobten Kontinent so hartnäckig hält. Moderation: Brigitte Neumann.

Veranstalter: umdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Hamburg e.V., Kurze Str. 1, 19.30 – 21.00 Uhr. Eintritt: 5.- Euro. Um Anmeldung unter Tel.: 040 / 3895270 oder per E-Mail an info@umdenken-boell.de wird gebeten.


Vortrag und Gespräch

„Philosophischer FrauenSalon“

Salon unter der Leitung von Gaby Loebus, bei dem in diesem Monat das Werk der US-amerikanischen Philosophin und Philologin Judith Butler im Zentrum stehen wird.

Veranstalter: Denk(t)räume, Frauenstudien Hamburg e.V. Ort: Hamburger Frauenbibliothek, Grindelallee 43, 18.30 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.


Poetry Slam

„Hamburg ist Slamburg“

Prosa & Poetry, Kunst & Karriere, Trophäen und Groupies für siegreiche Poeten, all das gibt es beim Slamburg-Slam. Lesezeit: 5 Minuten. Das Publikum kürt die besten Texte. Wie immer mit Oden, Tiraden, Special Guests und Musik von DJ Blume. Moderation: Hartmut Pospiech und Tina Uebel.

Veranstalter: Nochtspeicher. Bernhard-Nocht-Str. 69a, 20.00 Uhr. Eintritt: 4.50 Euro.


Literatur in Hamburg