Donnerstag, 27.02.2020


Lesung mit Ulla Lenze

»Der Empfänger«

Hermann Peter Piwitt
Ulla Lenze auf dem Blauen Sofa während der Leipziger Buchmesse 2012, Foto: Wikipedia / Blaues Sofa
Ulla Lenze liest aus ihrem neuen Roman »Der Empfänger«, der im Zweiten Weltkrieg spielt und die Spionagetätigkeiten des Naziregimes in den USA ausleuchtet. Im Zentrum steht dabei der rheinländische Auswanderer Josef Klein. Er gerät in New York ins Visier der Weltmächte.

Vor dem Kriegseintritt der Amerikaner brodelt es in den Straßen New Yorks. Antisemitische und rassistische Gruppierungen eifern um die Sympathie der Massen, deutsche Nationalisten feiern Hitler als den Mann der Stunde. Der deutsche Auswanderer Josef Klein lebt davon relativ unberührt; seine Welt sind die multikulturellen Straßen Harlems und seine große Leidenschaft das Amateurfunken. So lernt er auch Lauren, eine junge Aktivistin, kennen, die eine große Sympathie für den stillen Deutschen hegt. Doch Josefs technische Fähigkeiten im Funkerbereich erregen die Aufmerksamkeit einflussreicher Männer, und noch ehe er das Geschehen richtig deuten kann, ist er bereits ein kleines Rädchen im Getriebe des Spionagenetzwerks der deutschen Abwehr. Josefs verhängnisvoller Weg führt ihn später zur Familie seines Bruders nach Neuss, die den Aufstieg und Fall der Nationalsozialisten aus der Innenperspektive erfahren hat, und letztendlich nach Südamerika, wo ihn Jahre später eine Postsendung aus Neuss erreicht. Deren Inhalt: eine Sternreportage über den Einsatz des deutschen Geheimdienstes in Amerika.

Buchhandlung Christiansen, Bahrenfelder Str. 79, 20.00 Uhr, € 10,–/8,–, Tickets gibt es bei Christiansen unter tel.: 040-3902072 oder per E-Mail an info(at)buchhandlung-christiansen.de


Lesung mit Nora Bossong

»Schutzzone«

Nora Bossong auf dem Blauen Sofa der Leipziger Buchmesse 2017
Nora Bossong, Foto: Heike Huslage-Koch
Für die Erzählerin in »Schutzzone« (Suhrkamp Verlag), dem neuen Roman von Nora Bossong, beruht der hauchdünne Firnis der Zivilisation allzu oft nur auf Fortschritten, die »wir zu sehen meinen«, weil wir sie sehen wollen oder vielleicht auch müssen, wenn wir in Konflikten und Krisensituationen weiter verantwortlich handeln wollen. Sie hinterfragt den Sinn von Diplomatie und die Legitimation internationaler Organisationen wie der UN, die von den Rechtspopulisten aller Länder gegenwärtig in Frage gestellt werden. Nora Bossong stellt ihren Roman bei Boysen + Mauke vor.

Es geht um Friedensmaßnahmen, Krisenregionen und Gerechtigkeit, es geht um Verantwortung und Vertrauen, es geht um Zeugenschaft und Wahrheit. Mira, die Erzählerin in »Schutzzone« arbeitet in Genf für die Vereinten Nationen. Als sie bei einer Sitzung im Menschenrechtsrat Milan wiederbegegnet, in dessen Familie sie für die Trennungsphase ihrer Eltern als Kind für einige Monate untergebracht war, ist sie plötzlich neben den politischen Konfliktfeldern auch noch mit den privaten Zerwürfnissen ihres Lebens konfrontiert. Und mit einer stürmischen Liebe, die alles in Frage stellt. In Rückblicken erinnert sich Mira an ihre Zeit in Milans Familie und berufliche Stationen in New York oder Bujumbura in Burundi. Ob sie »noch daran glaubt, an diese schwerfällige Weltgemeinschaft«, weiß Mira irgendwann nicht mehr so genau. Aber woran soll sie sonst glauben? Eine einfache Wahrheit findet sie weder im Politischen noch im Privaten, am Ende geht es vor allem darum, wie man sich die Hoffnung auf Versöhnung bewahrt. »Wir erzählen, aber warum eigentlich?«, fragt ihre Freundin Sarah sie eines Tages in Burundi. »Weil wir einander vertrauen oder weil wir einander nicht vertrauen?« Mira antwortet darauf: »Vielleicht einfach nur, weil wir zu uns kommen.«

Buchhandlung Boysen + Mauke, Große Johannisstr. 19, 19.30 Uhr, € 12,–/8,–, Anmeldungen: a.wenzel(at)schweitzer-online.de


Lesung

»So schmeckt ein Stern«

Die Bibliothekarin Stefanie Oeding und der Komponist Hauke Who präsentieren zeitgenössische Lyrik aus Norwegen und Musik.

Literaturzentrum im Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr, € 7,–/5,–


Lesung

»Die Schuldigen«

Hanna Ziegert präsentiert ihr Buch mit Kurzkrimis, die von realen Verbrechen erzählen.

Krimisalon im Polizeimuseum, Carl-Cohn-Str. 39, 19.00 Uhr, € 10,–


Lesung

»Zur Heimat erkor ich mir die Liebe«

Zum »Frauenfrühstück« stellt die Schauspielerin und Rezitatorin Angela W. Röders Gedichte von Mascha Kaléko vor. Moderation: Karin Furch und Irma Ewers

Kunstklinik, Martinistr. 44a, 10.00 Uhr, € 3,–


Lesung

»Gott verbirgt sich hinter allem«

Musikalisch-literarischer Abend zu Käthe Kollwitz und Ernst Barlach mit Stefan Holtmann, Britta Osmers, Jeff Alpert und Gerald Donker.

Hauptkirche St. Michaelis, Englische Planke 1, 19.00 Uhr


Poetry Slam

Bunker Slam

In »Hamburgs härtester Arena«, im Bunker an der Feldstraße, stehen Geschichten und Gedichte auf dem Programm, die von einer willkürlich ausgesuchten Publikumsjury gnadenlos bewertet werden – und für den Erstplatzierten ein Siegeszug durch den Saal. Moderation: David Friedrich.

Kampf der Künste im Uebel & Gefährlich, Feldstraße 66, 20.30 Uhr, € 10,–


Er-Lesenes Eimsbüttel 2020

Poetry Slam

Drei bis vier erfahrene Poetry Slammer*innen treten gegen Newcomer an. Moderation: Hartmut Pospiech.

Kaffehaus Pape 2, Hoheluftchaussee 51, 19.00 Uhr. Wer antreten möchte, meldet sich unter slamburg(at)harmutpospiech.de


Literatur in Hamburg