Montag, 28.05.2018


7. Graphic Novel Tage

»Sprechende Bilder«

Sprechende Bilder
Illustration © Kathleen Bernsdorf
Die Themen sind so vielfältig wie die Literatur selbst, und die künstlerischen Strategien lassen sich schon lange nicht mehr auf die mit Texten kombinierten Bilderfolgen von Comics reduzieren, sondern sind viel treffender mit dem Titel der Hamburger Graphic Novel Tage beschrieben: »Sprechende Bilder«. Zur 7. Ausgabe des Festivals gastieren bis zum 31. Mai Künstlerinnen und Künstler aus Belgien, Italien, Spanien, Frankreich und Deutschland im Literaturhaus. Kuratiert wird das Festival von Andreas Platthaus.

Um biografisches Erzählen geht es unter dem Titel »Familie als Herausforderung« (28.05.) zum Auftakt des Festivals an diesem Montag: Simon Spruyt stellt seine Familiengeschichte »Junker – Ein preußischer Blues« (Carlsen Verlag) vor, in dem er die dunkle Atmosphäre in Preußen vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges einfängt. Mit ihm auf dem Podium ist Uli Oesterle aus München, einer der populärsten deutschen Comiczeichner. Mit ihm auf dem Podium ist Uli Oesterle aus München, einer der populärsten deutschen Comiczeichner. Oesterle arbeitet im Moment an dem grafischen Roman »Vatermilch«, für den er 2016 mit dem Comicbuchpreis der Berthold Leibinger Stiftung ausgezeichnet wurde, der für Graphic Novels in der Entstehung vergeben wird. Moderation: Andreas Platthaus.
Ein formaler Aspekt steht am zweiten Abend im Vordergrund: Unter dem Titel »Konstruktion als Prinzip« (29.05.) geht es um die Seitenarchitektur als zentrales Merkmal des Erzählens von Bildgeschichten. Zu Gast sind Paolo Bacilieri aus Italien, der mit »Fun« seine fast 300 Seiten umfassende Geschichte des Kreuzworträtsels vorstellt, in der er virtuos mit dem Seitenaufbau spielt. Katharina Greve wird ihre jüngste Arbeit »Hochhaus« vorstellen, die als klassischer Comic-Band und Buchrolle gedruckt wurde. »Politik als Recherchethema« (30.05) steht mit dem spanischen Autorengespann Carlos Spottorno und Guillermo Abril und mit dem Zeichner Tim Dinter und dem Schriftsteller Thomas Pletzinger auf dem Programm, bevor zum Abschluss des Festivals unter dem Titel »Freiheit als Vergnügen« mit Charles Berberian aus Frankreich und Aisha Franz aus Deutschland zwei der einflussreichsten Künstler in ihren Ländern zu Gast sind.

7. Graphic Novel Tage im Literaturhaus, Schwanenwik 38, jew. 19.00 Uhr, € 12,–/6,–


Lesung mit Martin Walker

»Revanche«




Die Romane von Martin Walker spielen im geschichtsträchtigen Périgord mit seinen herrlichen Landschaften und trutzigen Burgen. Von einer dieser Burgen, Commarque, brachen im Mittelalter die Tempelritter zu Kreuzzügen nach Jerusalem auf. Tausend Jahre später nimmt das einstige Morgenland eine späte Revanche in der Person einer jungen Archäologin, die wild entschlossen scheint, bei den damaligen Eroberern einen sagenumwobenen geraubten Schatz sowie ein politisch höchst explosives altes Dokument zutage zu fördern. Martin Walker liest in der Laeiszhalle aus seinem neuen Kriminalroman »Revanche« (Diogenes Verlag). Moderation und Gespräch: Tim Grobe.

Bruno Courrèges bekommt in seinem 10. Fall eine junge Kollegin aus Guadeloupe zur Seite gestellt, die seine Ermittlungsmethoden studieren und ihn in puncto soziale Medien auf den neuesten Stand bringen soll. Doch ihnen bleibt wenig Zeit, denn vor den prähistorischen Höhlen unterhalb der Templerburg Commarque wird die Leiche einer Archäologin entdeckt, die dort nach einem jahrtausendealten religiösen Artefakt suchte. Dessen Fund würde im Nahen Osten für gefährlichen Aufruhr sorgen – von Saint-Denis ganz zu schweigen. Nur eine sehr innige Abstimmung zwischen Brunos und Amélies Ermittlungsmethoden könnte noch rechtzeitig eine Katastrophe verhindern.

Buchhandlung Heymann in der Laeiszhalle, Johannes-Brahms-Platz, 20.00 Uhr, € 16,–


Lesung mit Myriam Keil

»Das Kind im Brunnen«

Myriam Keil
Myriam Keil, Foto: Dmitrij Leltschuk
Selbstverständlich ist für Iris, die Erzählerin und Hauptprotagonistin in Myriam Keils neuem Roman »Das Kind im Brunnen« (Septime Verlag) nicht viel und schon gar nichts, das mit anderen zu tun hat. Ihre Tage machen sie krank, sie mag sich selbst nicht und ihre Kollegen im Büro noch weniger.

Als Iris eines Tages einen Verlobungsring mit der Gravur »Mark 11.07.2001« im Wald findet und sich »das silberne Ding« über ihren Ringfinger streift, ist sie von einem auf den anderen Augenblick in einer anderen Zeit und Geschichte gefangen, so als wäre sie nicht mehr sie selbst und alles, was sie je erlebt hat, plötzlich »einfach ausgelöscht«. Doch die Magie, die von dem Ring ausgeht, kann nicht so einfach heilen, was in ihrem Leben schief gelaufen ist und sie so sehr auf Distanz hält. Sie lässt eine Kopie des Verlobungsrings anfertigen, gibt sie im Fundbüro ab und macht sich auf die Suche – nach dem ominösen Marc und nach einem glücklicheren Leben.

Myriam Keil liest in der Reihe »Harburger Auslese« aus ihrem Roman.

KulturWerkstatt Harburg, Kanalplatz 6, 19.30 Uhr, € 5,–/3,–


»Kinder auf den Lesethron«

Die jüngsten Autorinnen und Autoren der Stadt lesen

Normalerweise nehmen auf der Bühne im ehrwürdigen Saal des Literaturhauses bekannte Autoren Platz oder Schauspieler, Illustratoren und Musiker werden gebeten, über ein spannendes Stück Welt zu erzählen. Heute ist alles anders, denn nun steht dort ein roter Lesethron für die jüngsten Autoren und Autorinnen der Stadt. Für Kinder ab 6 Jahren.

Literaturhaus, Jugendinformationszentrum, Schule auf der Uhlenhorst im Literaturhaus, Schwanenwik 38, 15.00 Uhr. Eintritt frei, Anmeldung erforderlich: T 040.22 70 20 14 oder per Mail an service@literaturhaus-hamburg.de.

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