Mittwoch, 28.09.2016


Lesung mit Navid Kermani

„Sozusagen Paris“

Er wurde vielfach ausgezeichnet, zuletzt 2015 mit dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels, und gilt als einer der klügsten Intellektuellen des Landes. Navid Kermani, geboren 1967 in Siegen, hat neben seinen wichtigen kultur- und religionswissenschaftlichen Essays vielbeachtete Romane veröffentlicht, darunter „Dein Name“ (2011) und „Große Liebe“ (2014). Mit „Sozusagen Paris“ knüpft er nun an seinen zuletzt erschienenen Roman an.

Im Laufe von wenigen Tagen erlebt ein Junge in „Große Liebe“ alle Extreme der Verliebtheit, vom ersten Kuss bis zur endgültigen Abweisung. Im Mikrokosmos eines Gymnasi-ums Anfang der 80er Jahre und vor dem Hintergrund der westdeutschen Friedensmärsche führt Kermani das große Schauspiel der Liebe in ihrer ganzen Majestät und Lächer-lichkeit vor. Die ersten Blicke, Berührungen und theatrali-schen Abschiedsbriefe verknüpft er mit den Erzählungen der arabisch-persischen Liebesmystik. Viele Jahre später begegnen wir einem Schriftsteller zu Beginn von „Sozusa-gen Paris“ bei einer Lesung. Er hat über seine große Jugend-liebe geschrieben, die ihm noch als Junge widerfuhr, mit allen Extremen der Verliebtheit. Dann steht diese Frau nach einer Lesung vor ihm, seltsam vertraut, „um die braunen Augen auffallend viele Linien allerdings, Falten“, und doch mit „Ende Vierzig vielleicht“ noch immer „mädchenhaft“. Er ist jetzt Autor, sie seine Romanfigur, aus dem jungen Mäd-chen von damals ist ganz offensichtlich eine interessante, auch anziehende, aber verheiratete Frau geworden. Es ist eine seltsame Situation: Man sitzt zusammen, trinkt ein Glas Wein, redet über französische Liebesromane, fragt sich, was man von der Liebe erwartet, wenn man älter geworden ist, Juttas Mann sitzt im Nebenzimmer – wie soll das alles enden? Das fragt sich der Autor in seinem Liebes-roman ganz eigener Art. Wie es weitergeht? Lassen Sie sich überraschen!

Navid Kermani liest im Rolf-Liebermann-Studio aus seinem neuen Roman. Moderation: Alexander Solloch.

Literaturhaus und NDR Kultur im Rolf-Liebermann-Studio des NDR, Oberstr. 120, 19.30 Uhr, 16.-/12.- Euro.


Harbour Front Literaturfestival

„Flawed – Wie perfekt willst du sein“

Die Bestellerautorin Cecelia Ahern präsentiert zusammen mit der Schauspielerin Laura de Weck ihren neuen Roman. Moderation: Stefanie Dreyer.

Harbour Front Literaturfestival in der Laeiszhalle, Kleiner Saal, Johannes-Brahms-Platz 1, 20.00 Uhr, 22.-/18.-/14.- Euro.


VI. Internationaler Graphic Novel Salon

„Tante Wussi“

Zum Auftakt des Hamburger Comicfestivals, das vom 29. September bis zum 2. Oktober stattfinden wird, gibt es wieder einen Graphic Novel Salon. Mit dabei sind Matthias Lehmann (FR), Tyto Alba (ES), Katrin Bacher (DE) und Sara Colaone (IT) – vier Künstler, drei spannende Werke: Vorgestellt werden die deutsch-spanische Gemeinschaftsarbeit „Tante Wussi“, die vom Leben einer Familie zwischen dem Spanischen Bürgerkrieg und dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland erzählt, der Band „Insel der Männer“, in dem es um den Umgang des Mussolini-Regimes mit sexuellen Minderheiten geht, und „Die Favoritin“ eine Erzählung über Geschlechterrollen, Körper und Identität.

Institut Français, Heimhuder Str. 55, 19.00 Uhr, Eintritt frei. Anmeldung unter Tel.: 040-41332545.


Übersetzerlesung zum Hieronymustag

„Sie singen, springen, schwimmen, schimpfen – Übersetzerinnen in Hamburg“

Es gibt viele Wege, dem Leben einen Sinn abzutrotzen: Rachel möchte die Erste sein, die im Holzfass die Niagarafälle hinunterstürzt – und dies auch überlebt. Caitlin spricht am liebsten mit Fischen und betrachtet die Welt durch die Augen ihrer schuppigen Freunde. Vandam, Ex-Polizist und Ex-Held der samtenen Revolution, prügelt sich durch Prager Plattenbauten, während der haitianische Anwalt Mathurin Saint-Fort mit Ehrgeiz und Erfolg seiner Vergangenheit zu entfliehen hofft.

Von Scheitern, Gewalt und Neuanfängen erzählen die Literaturübersetzerinnen Annette Kopetzki, Miriam Mandelkow, Eva Profousová und Claudia Steinitz im Rahmen der Übersetzerlesungen zum Hieronymustag. Sie stellen Neuerscheinungen vor, lesen Ausschnitte, verraten Übersetzergeheimnisse, beantworten Fragen und verlosen je ein Exemplar ihrer neuesten Werke von u.a. Alessandro Baricco, Jaroslav Rudiš, Lyonel Trouillot und David Vann.

Buchhandlung Christiansen, Bahrenfelder Straße 79, 20.00 Uhr, 6.- Euro.


Lesung mit Charlotte Ueckert

„Christina von Schweden: Ich fürchte mich nicht“




Charlotte Ueckert liest aus ihrem Buch über „Das Leben und Lieben einer Unbeugsamen“ (edition karo), die 1632 bis 1654 Königin von Schweden war, nie heiratete und zum Katholizismus konvertierte. Nach ihrer Abdankung lebte Chris¬tina in Rom, wo sie sich vor allem den Künsten widmete und 1671 das „Teatro Tor di nona“gründete, das erste öffentliche Theater der Stadt, in dem, anders als damals üblich, auch Frauen spielten

Literaturzentrum im Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr, 7.-/4.- Euro.


Lesung

„Außer man tut es“

Johannes Kirchberg und Frank Roder präsentieren Gedichte, Lieder, Satiren und Epigramme von Erich Kästner.

Das Schiff, Holzbrücke 2/Nikolaifleet, 19.30 Uhr, 20.- bis 29.- Euro. Eintritt: 23.- bis 25.- Euro. Weitere Infos: www.theaterschiff.de


Lesung

„Gedankenflieger“

Im Rahmen der Reihe philosophiert Kristina Calvert mit Kindern von 6 bis 11 Jahren und liest aus „Dieser Elch gehört mir“ von Oliver Jeffers.

Literaturhaus, Schwanenwik 38, 9.30 Uhr und 11.00 Uhr, 80.- Euro pro Schulklasse. Anmeldung unter unter Tel.: 040-22 70 20 14 unbedingt erforderlich.


Poetry Slam

Diary Slam

„Seelenpein" und „Hochgefühle“, „Liebesschwüre“ und „Selbstmordgedanken“ von „wildfremden Menschen“, all das und noch viel mehr steht auf dem Programm des Tagebuch-Slams.

Grüner Jäger, Neuer Pferdemarkt 36, 20.30 Uhr, 4.- Euro. Wer selber auf die Bühne möchte, meldet sich hier: mail(at)diaryslam.de.

Literatur in Hamburg