Dienstag, 05.02.2013


Lesung mit Felix Manteuffel

„Oblomow“

Iwan Gontscharow in einem Portrait von Iwan Kramskoi (1865)
Eine „Meisterleistung“ lobte Elke Schmitter für den „Spiegel“ mit der Neuübersetzung des berühmten Romans „Oblomow“ von Iwan Gontscharow. Die Slawistin Vera Bischitzky präsentiere nach sieben Übertragungen ins Deutsche einen Roman, „dessen ruhiger Fluss, dessen Innehalten und Mäandern nun in jeder Passage, in jedem einzelnen Satz im Deutschen fühlbar“ werde. Erschienen ist „Oblomow“ erstmals 1859 – und sehr schnell wurde der Titelheld des Romans, Ilja Iljitsch Oblomow, sprichwörtlich: Wenn einer weiß, was nötig ist, und es trotzdem nicht tut, dann leidet er, so sagt man, an Oblomowerei. Und Gontscharows Meisterwerk ist durchaus aktuell geblieben: Mit der Figur des lebensuntüchtigen Oblomow, der lieber seine Tagträume pflegt, als Ordnung in seinem Leben zu schaffen, hat er eine prophetische Figur der modernen Welt geschaffen, wir kennen tagträumende und alle Aktion verweigernde Mitbürger alle nur zu gut, und es gibt sie in allen Positionen, auch in der Wirtschaft und Politik. Der Gontscharow’sche Oblomow verliert sich in den Traum eines geborgenen, sicheren, von aller Verantwortung freien Lebens, in dem der Mittagsschlaf zum Zentrum und Schwerpunkt der täglichen Verrichtungen wird. Pläne, das väterliche Gut Oblomowka zu pflegen, werden von einem auf den nächsten Tag verschoben, weshalb es mehr und mehr verfällt, bis eine Frau in das Leben des antriebsschwachen Helden gerät. Im Literaturhaus liest der Schauspieler Felix Manteuffel aus der Neuübersetzung von „Oblomow“.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 12.-/9.- Euro.


NDR-Hörspiel im Planetarium

„Die Verfolgung“

Auf dem Programm der Reihe NDR-Hörspiel im Planetarium steht mit einem Hörspiel des in Los Angeles lebenden amerikanischen Schriftstellers Matt Hartley ein philosophisch-psychologischer Krimi um Schuld und tragische Verstrickung. Paul, ein ehrgeiziger Polizist, macht Jagd auf zwei jugendliche Kriminelle, die mit gestohlenem Wagen auf Tour sind. Dabei kollidiert er mit einem Geschäftsmann, Henry, der noch am Unfallort stirbt. Offenbar musste Henry den rasenden Brüdern ausweichen, denn er fuhr auf der falschen Seite. Wer hat Schuld am tödlichen Geschehen? Die rasenden Brüder? Der ihnen hinterherjagende Polizist? Während der nun folgenden Ermittlungen steht Pauls Karriere auf der Kippe. Dann wird am Unfallort ein Handy gefunden – offenbar hat der Verstorbene kurz vor dem Crash telefoniert. Paul beginnt selbst zu recherchieren und stößt auf eine Geliebte, die Henry eine unheilvolle und vielleicht todbringende Nachricht überbrachte. Hat also auch sie schuld?

Veranstalter: NDR-Hörspiel, Planetarium. Ort: Planetarium, Hindenburgstr. 1 b, 19.30 Uhr. Eintritt: 9.50/6.- Euro.


Die souveräne Leserin, Wagenbach Verlag

Literaturclub Be60

„Die souveräne Leserin“

Beim Treffen des Literaturclubs Be60 steht eine Novelle des englischen Schriftstellers und Schauspielers Alan Bennett auf dem Programm. Sie erzählt die fiktive Wandlung der britischen Königin von einer Frau der Tat zur Liebhaberin schöngeistiger Literatur. Und Schuld daran sind ihre Hunde. Beim Spaziergang mit der Queen rennen sie los, um den allwöchentlich in einem der Palasthöfe parkenden Bücherbus der Bezirksbibliothek anzukläffen. Ma’am ist zu gut erzogen, um sich nicht bei dem Bibliothekar zu entschuldigen,leiht sich ebenfalls aus Höflichkeit ein Buch aus – und kommt auf den Geschmack. Moderation: Brigitte Neumann.

Veranstalter: Kulturverein Be60. Ort: Im Gewerkschaftshaus, Besenbinderhof 60, Ebene 9, Raum St. Georg, 19.30 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.


Poetry Slam

Mathilde-Slam

Unter dem Motto „Schönheit“ präsentieren beim Poetry-Slam im „Mathilde“ Autorinnen und Autoren in höchstens 5 Minuten Lesezeit einen eigenen Text. Der Publikumssieger darf sich über einen „Mathilde-Verzehrgutschein“ freuen. Auf die Bühne können nur 10 Autoren. Wer lesen möchte, sollte früh da sein oder sich anmelden (www.mathilde-hh.de).

Veranstalter: Mathilde – Literatur und Café. Bogenstr. 5, 20.15. Eintritt: 5.- Euro.(Für Vorlesende frei.)


Literatur in Hamburg