Dienstag, 05.03.2013


Schischischo
Eva Menasse, Foto: Stefan Oláh/www.olah.at

Buchpräsentation mit Eva Menasse

„Quasikristalle“

Schon mit ihrem ersten, 2005 erschienenen Roman „Vienna“ wurde die bis dahin als Journalistin und Reporterin hervorgetretene Österreicherin Eva Menasse in der ersten Reihe der deutschsprachigen Gegenwartsautoren begrüßt. Die 1970 in Wien geborene Autorin, die heute auch noch in Wien lebt, hatte für ihren Roman den Fundus ihrer eigenen Familiengeschichte an unerhörten Geschehnissen mit fiktiven Lebensläufen vermengt und dabei einen Text komponiert, der die Schrecken des 20. Jahrhunderts in einen anekdotenseligen, jedoch nie „harmlos“ werdenden Familienroman überführt. Auf den Roman folgte 2009 der vielgelobte Erzählband „Lässliche Todsünden“, in dem sich Menasse auf die Suche nach den sieben Todsünden in der postmodernen Gesellschaft begibt. In diesem Frühjahr ist nun ihrer zweiter Roman „Quasikristalle“ erschienen. Der Titel ist der Naturwissenschaft entliehen, die erst kürzlich entdeckte, dass es nicht nur Kristalle mit klar symmetrischer, sondern auch mit scheinbar ungeordneter Struktur gibt – ein Sinnbild für das Biografische schlechthin, das sich ebenfalls aus einem Mosaik verschiedener, chaotischer Ereignisse und Einflüsse zusammensetzt. 13 Kapitel umfasst der Roman, 13 Kapitel, die von Xane Molin erzählen. Zuerst erfahren wir von der aufbegehrenden Jugendlichen in einem stürmischen Sommer. Am Ende ist sie Großmutter und versucht, für den Rest des Lebenswegs das Steuer noch einmal herumzureißen. Dazwischen nähern wir uns ihr aus verschiedensten Blickwinkeln. Da ist ihr Vermieter, der sie misstrauisch beobachtet und eigene Geheimnisse hat, da ist der Überlebende eines Bürgerkriegs, der sich in sie verliebt, da ist die ungestüme Jugendfreundin, die Xane nach Jahrzehnten plötzlich nicht mehr zu ertragen glaubt. Und da sind all die Geschichten, die sich in ein Leben einschreiben, zum Beispiel jene von einer aberwitzigen Auschwitz-Exkursion, vom Arbeitsalltag einer Kinderwunschärztin oder von den Mutproben der pubertierenden Tochter in der Patchwork-Familie der Heldin. Und natürlich zeichnet sich auch „Quasikristalle“, wie schon das Romandebüt von Eva Menasse, durch einen Witz aus, der mit wenigen Zeilen Menschen in ihrer absurden Lächerlichkeit zeigt und oft auch in ihrer Hilflosigkeit. Eva Menasse präsentiert ihren Roman im Literaturhaus. Moderation: Maike Albath.

Veranstalter: NDR Kultur, Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.


Hörspiel

„Der Mann mit der Ledertasche“




Beim Treffen des Literaturclubs Be60 steht das Hörbuch des 1974 unter dem Originaltitel „Post Office“ erschienenen Romandebüts von Charles Bukowski auf dem Programm, in dem er von seinen Erlebnissen als Angestellter des U.S. Postal Service erzählt. Moderation: Brigitte Neumann.

Veranstalter: Kulturverein Be60. Ort: Im Gewerkschaftshaus, Besenbinderhof 60, Ebene 9, Raum St. Georg, 19.30 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.


Vortrag

„Zukunft denken“

Im Rahmen der Vortragsreihe spricht Prof. Dr. Herfried Münkler, Humboldt Universität Berlin, zum Thema: „Das Risiko der Sicherheit: Das ,alte Europa’ in der Welt des 21. Jahrhunderts.“

Veranstalter: Udo Keller Stiftung Forum Humanum, Planetarium. Ort: Planetarium, Hindenburgstr. 1 b, 19.00 Uhr. Eintritt: 9.50/6.- Euro.


Poetry Slam

„Jägerschlacht“

Offener Poetry Slam. Lesezeit: 5 Minuten. Lesen kann, wer sich kurz vor der Veranstaltung in die Leseliste eintragen lässt.

Veranstalter: Kampf der Künste. Ort: Grüner Jäger, Neuer Pferdemarkt 36, 20.30 Uhr. Eintritt: 4.- Euro.


Poetry Slam

Mathilde-Slam

Unter dem Motto „Sex“ präsentieren beim Poetry-Slam im „Mathilde“ Autorinnen und Autoren in höchstens 5 Minuten Lesezeit einen eigenen Text. Der Publikumssieger darf sich über einen „Mathilde-Verzehrgutschein“ freuen. Auf die Bühne können nur 10 Autoren. Wer lesen möchte, sollte früh da sein oder sich anmelden (www.mathilde-hh.de).

Veranstalter: Mathilde – Literatur und Café. Bogenstr. 5, 20.15. Eintritt: 5.- Euro. (Für Vorlesende frei.)


Guter Rat

Buchsprechstunde

Wer alte oder seltene Drucke besitzt, reich illustriert oder schön gebunden, kann sich in der Staats- und Universitätsbibliothek darüber beraten lassen, wie man solche Buchschätze aufbewahrt und restauriert. In der Buchsprechstunde geben Experten guten Rat, der sonst bekanntlich teuer ist.

Ort: Staats- und Universitätsbibliothek, Von-Melle-Park, Konferenzraum, 2. Etage, ab 15.00 Uhr. Anmeldung erforderlich unter: 040-42838-5846.


Literatur in Hamburg