Mittwoch, 07.11.2018


Lesung mit Wolf Haas

»Schöner als wie alles«

Wolf Haas
Der österreichische Autor Wolf Haas bei einer Lesung im Rahmen des Literaturfestivals o-töne im MuseumsQuartier in Wien, Österreich, Foto: Tsui, Wikipedia Autorenfotos.com
Nein, es ist kein Krimi, es taucht weit und breit kein Simon Brenner auf, mit dem Wolf Haas seit 1996 inzwischen acht Krimis besetzt hat, mehrmals mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet und zu einem der meistgelesenen deutschsprachigen Autoren wurde. Aber Wolf Haas, 1960 in Maria Alm am Steinernen Meer geboren, kann ja auch anders, zuletzt hat er das mit einer großen »Verteidigung der Missionarsstellung« bewiesen, die irrsinnig komisch von einem aussichtslosen Kampf gegen die Liebe erzählt. Mit »Junger Mann« legt er in diesem Herbst nun einen wunderbar schrägen Coming-of-Age-Roman vor, dessen Cover eine Waage ziert. Es geht um Pubertät, erste Liebe und Gewichtsprobleme.

Damit geht es los: »Mit vier Jahren brach ich mir zum ersten Mal das Bein«. Und es endet mit dem Satz: »Rückwärts durch die Knie betrachtet war die Welt schon immer am interessantesten.« Was zwischen diesen beiden Sätzen passiert, spielt in einer eigenen Gewichtsklasse, denn der Held und Erzähler hat sich schon in seiner Kindheit »am Mittel- und Halbschwergewicht vorbei direkt in die Königsklasse« gefuttert.
Als den Internatsschüler und »dicken Wuzel« mit Beatlesfrisur an der Tankstelle, an der er im Sommer jobbt, dann ein Lächeln trifft, das »schöner als wie alles« ist, verliebt er sich um den Verstand. Und startet mit einer Diätoffensive in einen neuen Lebensabschnitt. Über die Stationen Tankstelle, Scania, Thessaloniki, Antonia, Paradiz und Triest geht es in der rasanten und höchst unterhaltsamen Roadnovel direkt ins Krankenhaus. Die Diät, soviel darf man verraten, wird ein voller Erfolg, und sogar die Liebe erfüllt sich am Ende, allerdings ganz anders, als von dem jungen Helden erhofft.





Deutsches Schauspielhaus, Kirchenallee 39, 20.00 Uhr, € 12,– bis 22,–


Lesung

»Zusammenleben«

Der Philosoph und Schriftsteller Leander Scholz stellt im »Philosophischen Café« des Literaturhauses sein Essay über »Über Kinder und Politik«
(Hanser Berlin) vor und zur Diskussion. Gastgeber: Reinhard Kahl.

Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.00 Uhr, € 12,–/8,–


Jüdischer Salon

»Desintegriert euch!«




Max Czollek ist dreißig, jüdisch und wütend. Denn hierzulande herrschen seltsame Regeln: Ein guter Migrant ist, wer aufgeklärt über Frauenunterdrückung, Islamismus und Demokratiefähigkeit spricht. Ein guter Jude, wer stets zu Antisemitismus, Holocaust und Israel Auskunft gibt. Dieses Integrationstheater stabilisiert das Bild einer geläuterten Gesellschaft – während eine völkische Partei Erfolge feiert. Max Czollek würde »furios mit beiden Arten des Schauspiels abrechnen«, hieß es in der Wochenzeitung, »demjenigen um die Erinnerung und demjenigen um die Integration.«

Max Czolleks Streitschrift entwirft eine Strategie, das Theater zu beenden: Desintegration. Desintegriert euch! ist ein Schlachtruf der neuen jüdischen Szene und zugleich eine Attacke gegen die Vision einer alleinseligmachenden Leitkultur. Max Collek stellt sein Buch im Jüdischen Salon vor.

Jüdischer Salon im Café Leonar, Grindelhof 59, 20.00 Uhr, € 10,–/7,50


Große Erzählungen der Weltliteratur

»Das Glück von Roaring Camp«

Der Schauspieler Frank Arnold liest aus der Erzählung von Bret Harte. Hanjo Kesting kommentiert.

Bucerius Kunst Forum, Rathausmarkt 2, 20.00 Uhr, € 10,–/8,–


12. Hamburger Krimifestival

»Tödliches Hamburg«

Nora Luttmer, Till Raether, Simone Buchholz und Boris Meyn lesen aus ihren neuen Kriminalromanen.

Kampnagel, K2, Jarrestr. 20, 18.00 Uhr, € 16,50


12. Hamburger Krimifestival

»Diabolisches Dänemark«

Jesper Stein liest aus seinem Krimi »Aisha«, Anna Grue aus »Wie der Vater, so der Sohn« und Katrine Engberg aus »Krokodiltöchter«.

Kampnagel, K1, Jarrestr. 20, 18.00 Uhr, € 15,50


12. Hamburger Krimifestival

»Die tödliche Spur des Hochmoor-Killers«

Charlotte Link liest aus ihrem neuen Kriminalroman »Die Suche«.

Kampnagel, K6, Jarrestr. 20, 19.30 Uhr, € 18,50/14,50


12. Hamburger Krimifestival

»War die Griechenland-Rettung ein Kriminalfall?«

Wolfgang Schorlau präsentiert zusammen mit dem Filmproduzenten Raoul Reinert seinen neuen Krimi »Der große Plan«. Moderation: Jens Büchsenmann.

Kampnagel, K1, Jarrestr. 20, 20.30 Uhr, € 18,50/14,50


12. Hamburger Krimifestival

»Eine böse Bescherung für Kommissar Sörensen«

Sven Stricker liest aus seinem Krimi »Sörensen fängt Feuer«, Krischan Koch aus seinem Krimi »Pannfisch für den Paten«.

Kampnagel, K2, Jarrestr. 20, 20.30 Uhr, € 15,50


Vortrag

»I struggled with some demons«

Vortrag von Christoph Störmer über »Religion im Leben und Werk von Leonard Cohen«.

Katholische Akademie, Herrengraben 4, 19.00 Uhr, € 9,–/6,–


Vortrag

»Ein Paar zwischen Hamburg und Liberia (1929-1943)«

Dr. Iris Groschek und Prof. Dr. Dr. Rainer Hering erzählen die ungewöhnliche Beziehungsgeschichte von Fatima Massaquoi und Richard Heydorn.

Verein für Hamburgische Geschichte in der in der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, Vortragsraum, Von-Melle-Park 3,, 18.00 Uhr, Eintritt frei.


Vortrag

»Heinrich Heine auf dem Index des Vatikans«

Vortrag von Hanno Scherf.

Heine-Haus, Elbchaussee 31, 19.00 Uhr, € 10,–, Anmeldungen unter info@heine-haus-hamburg.de


Vortrag

»Vertrauen und Rechtfertigung«

Vortrag von Dr. Tim Lörke »Zur Theodizee in Goethes Iphigenie«.

Goethe-Gesellschaft im Warburg-Haus, Heilwigstr. 116, 19.00 Uhr


Literatur und Musik

»Allerdings. Ringelnatz«

Soloabend mit dem Schauspieler Frank Roder, der Gedichte und Prosa von Joachim Ringelnatz lesen wird und aus dem reichen Anekdotenfundus über das Leben des Dichters erzählt. Ringelnatz gab als Berufsbezeichnung gegenüber Behörden stets »Artist« an und hat auch als Schaufensterdekorateur, Kommandant eines Minensuchers, Kommis und Bibliothekar gearbeitet. Buch und Regie: Sylvia Richter.

Das Schiff. Holzbrücke 2, Nikolafleet, 18.00 Uhr, € 20,– bis 27,–
Weitere Infos: www.theaterschiff.de



Science Slam

Wissenschaftliches rockt den Bunker

Junge Wissenschaftler präsentieren ihre Arbeiten auf der Bühne des „Uebel & Gefährlich« – in einem gnadenlosen Wettstreit. Das Publikum kürt den Gewinner. Moderation: Insina Lüschen.

Uebel & Gefährlich. Feldstraße 66, 20.30 Uhr, € 10,–/8,–


Lesebühne

Textlabor Bergedorf

Offene Lesebühne, bei der Texte vorgetragen, gesungen und natürlich auch geslamt werden dürfen. Wer vorlesen möchte, meldet sich ab 18.45 Uhr an.

BeLaMi, Holtenklinkerstr. 26, 19.30 Uhr. Eintritt frei. Weitere Infos gibt es auf der Website des Textlabors unter www.textlabor-bergedorf.de.

Literatur in Hamburg