Donnerstag, 08.09.2011
Frank Göhre und Hans Herbst im Duett
„St. Pauli Nacht“
Frank Göhre präsentiert seine „Kiez-Trilogie“, und der Weltenbummler Hans Herbst stellt zusammen mit seinem Verleger Günther Butkus vom Pendragon Verlag die siebenbändige Werkausgabe mit seinen Short Stories, Reportagen und dem Roman „Mendoza“ vor.Veranstalter: Buchladen in der Osterstraße. Osterstr. 171, 20.00 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.
Konrad Lorenz, „Rohrkrepierer“, Edition Temmen
Lesung mit Konrad Lorenz
„Rohrkrepierer – Eine Jugend auf St. Pauli“
Er wurde 1942 am Hein-Köllisch-Platz geboren, ist in der Taubenstraße zur Schule gegangen, hat am Holstenwall eine Lehre als Maschinenschlosser gemacht und danach ein Studium zum Schiffsmaschinenbau-Ingenieur. Kein Wunder, dass Konrad Lorenz heute jede Menge darüber zu erzählen hat, wie das damals war, als in St. Pauli noch keine Selbstständigen, Künstler und Intellektuellen lebten, sondern ein ziemlich spießiges Volk aus Seeleuten, Hafenarbeitern, aber auch Migranten, die es im Viertel immer gab, – und natürlich Prostituierten und Zuhältern. Für die Kinder, die in der unmittelbaren Nachkriegszeit auf dem Kiez groß wurden, war ihr Quartier damals ein großer Abenteuerspielplatz, denn es bestand zur Hälfte aus einer Trümmerlandschaft, doch die eigentliche Mutprobe bestand für Kalle und seine Freunde darin, nach der Schule durch die Herbertstraße zu rennen – und sich dabei nicht erwischen zu lassen. Nicht erwischen lassen durften sie sich aber auch von Schlägern wie Murksi, der Ratten in einem Ofenrohr krepieren ließ. Ihre ersten Biere haben die Jungs damals bei „Tante Hermine“ getrunken, in der ersten Szene-Kneipe der Hafenstraße. Und als Kalle schließlich seine erste große Liebe kennenlernte, erfuhr er die erste wirklich wichtige Lektion seines Lebens: Dass es 108 verschiedene Möglichkeiten gibt, eine Hand zu halten.Konrad Lorenz liest aus in der St. Pauli Kirche aus seinem Kiez-Roman, Hans Georg Spiegel spielt dazu und dazwischen auf dem Schifferklavier, Michael Fackelmann zeigt Fotos aus seinem Band „Hamburg schwarz-weiß“.
Veranstalter: St. Pauli Kirche. Pinnasberg 80, 19.00 Uhr. Eintritt frei.
Lesung und Musik
„Lyrik und Prosa aus Kroatien“
Susanne Sternberg liest ein Gedicht von Ivana Bodrozic-Simic und Prosa von Ivana Sajko, musikalisch begleitet von Tatjana Kukoc (Gitarre). Moderation: Erika Werner.Veranstalter: S.T.I.L. e.V. Ort: Die Döns, historisches Wartehäuschen, Anleger Neumühlen, Övelgönne, 20.00 Uhr. Eintritt: 8.-/5.- Euro.
Lesung
„Tochter und Vater“
Viola Roggenkamp liest aus ihrem neuen Roman.Veranstalter: Buchhandlung Seitenweise. Hammer Steindamm 119, 19.30 Uhr. Eintritt: 5.- Euro. Um Anmeldung unter Tel.: 040 / 201203 wird gebeten.
Buchpräsentation mit Karin Seggelke
„Mit 70 hat man noch Träume“
Die Hamburger Fotografin Karin Seggelke präsentiert ihr neues Buch über das Unterwegssein, die Liebe und das Alter.Veranstalter: Buchhandlung Heymann. Eppendorfer Landstr. 77, 20.30 Uhr. Eintritt: 12.- Euro.
Lesung und Musik
„Genies über Genies“
In den 1920er und 1930er Jahren trafen sich im berühmten Salon Gertrude Steins an der Rue de Fleurus 27 in Paris so geniale Schriftsteller und Künstler wie Ernest Hemingway, Djuna Barnes und Pablo Picasso. Nett sind sie freilich nicht immer zueinander gewesen. Djuna Barnes etwa hinterließ über Gertrude Stein: „Wissen Sie, was sie über mich gesagt hat? Sagt die doch, ich hätte wunderbare Beine! Was hat denn das mit irgendetwas anderem zu tun? Also, was denkt die sich eigentlich dabei? Ich konnte sie nicht ertragen. Ein monströses Ego (…).“ Und Ernest Hemingway verriet über seine Leidenschaft für die berühmte Gastgeberin: „Ich wollte sie immer ficken und sie hat das gewusst und das war ein ziemlich gutes gesundes Gefühl und war gescheiter als vieles, was wir gesprochen haben.“ Weitere Sticheleien, Lästereien, Boshaftigkeiten, aber auch großartiges Lob der Genies über ihre Mitstreiter, verrät die Schauspielerin Katharina Schütz bei ihrer Lesung über die Welt der Pariser Bohème und den Salon Gertrude Steins. Musik: Anne Holler, Piano.