Montag, 09.01.2012


Angelika Klüssendorf
Angelika Klüssendorf, Foto: Alex Reuter

Lesung

Geschichte einer Selbstbehauptung

Ein junges Mädchen, das sich aus allem herausarbeitet, was sie umgibt und niederhält: die tyrannische Mutter, die autoritären Lehrer und der bürokratische Staatsapparat, das ist die Hauptfigur und die Geschichte, von der Angelika Klüssendorf in ihrem Roman „Das Mädchen“ erzählt. Am Anfang scheint alles schon zu Ende zu sein: Der Vater trinkt und taucht nur sporadisch auf, die Mutter lässt ihre Wut an den Kindern aus, die Klassenkameraden meiden das Mädchen, der jüngere Bruder kapselt sich völlig ab. Und doch gibt es eine Kraft, die das Mädchen trägt. Die Bilder aus „Brehms Tierleben“, die sie bewundert, der Traum vom kleinen Haus mit Garten auf dem Lande, Grimms Märchen. Und immer wieder Menschen, die ihr etwas bedeuten und die sie halten. Eines hat sie gelernt: Man muss sich holen, was man braucht. Auch wenn sie mehrfach beim Ladendiebstahl erwischt und schließlich ins Heim gesteckt wird, kann sie sich auch dort auf die neue Lage einstellen. Und das Kinderheim wird auf überraschende Weise zu einem Refugium, wo Kindheit erstmals gelebt werden kann. Angelika Klüssendorf ist mit ihrem neuen Roman, der unter den sechs Finalisten zum Deutschen Buchpreis war, allseits gelobt worden, einen „der radikalsten und bewegendsten Adoleszenzromane deutscher Sprache“ hat „Die Zeit“ gefeiert, „ein Hohelied auf einen unzerstörbaren Charakter“ in der „Deutschen Welle“. Im Literaturhaus stellt Angelika Klüssendorf ihren Roman „Das Mädchen“ vor. Moderation: Carola Ebeling.

Veranstalter: Literaturzentrum. Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 20.00 Uhr. Eintritt: 7.-/4.- Euro.


Lesung

„Momo 2 – Die Lesebühne“

Literaturinteressierte und Schreibende können einen eigenen Prosatext oder einige Gedichte vortragen. Vorlesezeit: 10 Minuten. Wer vorlesen will, kommt um 20.00 Uhr ins Bistro Roth und lässt sich auf die Leseliste setzen. Moderiert wird die Veranstaltung von Autoren der Textfabrique 51.

Veranstalter: Bistro Roth. Rothestr. 34, 20.15 – 22.00 Uhr.


Literatur in Hamburg