Samstag, 09.07.2022
Ausstellung und Festspiele
»Man glaubt es nicht«
Loriot verehrte ihn als großen Humoristen, Eckhard Henscheid nannte ihn den »Mozart der Komik« und dennoch ist er heute »etwa so unbekannt wie der Friseur von Theodor Heuss« (Die Welt). In den sechziger und siebziger Jahren war der Satiriker, Stimmenimitator und Künstler Heino Jaeger dagegen ein Radiokultstar. Doch mit dem Erfolg treten auch die dunklen Seiten dieses »Meisters« zutage, der am Ende an seiner seelischen Durchlässigkeit verglühte. Das Archäologische Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg feiern Heino Jaeger zu seinem 25. Todestag nun gleich doppelt: mit einem dreitägigen Heino Jaeger-Festival vom 7. bis 9. Juli und einer Ausstellung vom 7. Juli bis 21. August.
Die Ausstellung »Man glaubt es nicht« zeigt eine Auswahl von Jaegers Bildern und Zeichnungen aus der Sammlung des Archäologischen Museums Hamburg und Stadtmuseums Harburg sowie ausgewählte Leihgaben. Als Maler und Grafiker ist Heino Jaeger bis heute nur wenigen Kennern bekannt, obwohl er ein breites bildnerisches Werk hinterlassen hat. Im ehemaligen Helms-Museum in Harburg war er seit 1967 als Zeichner von archäologischem Fundmaterial tätig. Er entwarf das ab 1973 im Museum ausgestellte »Panorama der Jahrtausende«. Schon 1988 widmete das Haus seinen zeichnerischen Werken eine Ausstellung - es besitzt über 50 Zeichnungen, Gemälde und Grafiken Jaegers.
Die Ausstellung wird mit Heino Jaeger-Festspielen eröffnet, die vom 7. bis zum 9. Juli stattfinden. In Lesungen und Konzerten kommen Künstlerinnen und Künstler zu Wort, die sich in der Tradition Jaegers sehen. Mit dabei sind u. a. Rocko Schamoni, Heinz Strunk, Friederike »Fritzi« Ernst und Frau Kraushaar.
Die künstlerische Leitung der Festspiele hat Rocko Schamoni übernommen, der schon durch seinen Roman »Der Jaeger und sein Meister« als intimer Kenner des Werkes von Jaeger gilt.
Hier finden Sie das Programm der Heino-Jaeger-Festspiele »
Die Ausstellung wird im Archäologischen Museum Hamburg und Stadtmuseum Harburg gezeigt, Museumsplatz 2, 21073 Hamburg »
Literarischer Spaziergang
»Doch alle Lust will Ewigkeit«
Bei einer Führung an erotische Grabskulpturen auf dem Ohlsdorfer Friedhof präsentieren Lutz Flörke und Vera Rosenbusch »tödliche Erotik in der Literatur« von u.a. Brentano, Baudelaire und Claudius.? Hamburger Literaturreisen, Treff: Ohlsdorfer Friedhof, Hauptgebäude der Friedhofsverwaltung, Parkseite, U/S Ohlsdorf, 14.30 Uhr, € 12,–, hamburgerliteraturreisen.de
Lesung
»Längs – Die Hamburger Lesebühne«
Lesebühne mit Armin Sengbusch, Thomas Nast und Ina Bruchlos.? Mathilde Bar Ottensen, Kleine Rainstr. 11, 20.15 Uhr, € 9,60
Claudia Schumachers Debüt »Liebe ist gewaltig«
Zahlen, Dresche, Streuselkuchen
Claudia Schumacher, Foto: Roman Raacke
Wolf Haas und sein Bestseller »Müll«
Knie in Wanne 4
Wolf Haas, Foto: Gerry Nitsch
Lea Draegers neuer Roman »Wenn ich euch verraten könnte«
Das Unfassbare aussprechen
Lea Draeger, Foto: Paula Winkler
Yasmina Rezas neuer Roman »Serge«
Vom Kuddelmuddel einer Familie
Yasmina Reza, Foto: Pascal Victor
Hellmuth Opitz neuer Gedichtband »Flauschnacht Rauschnacht«
Schnabelarien früh um Fünf
Hellmuth Opitz, Foto: Helga Schöning
Abbas Khiders neuer Roman »Der Erinnerungsfälscher«
Erinnerungen wie Minenfelder
Abbas Khider, Foto: Peter-Andreas Hassiepen
Madame Nielsens neuer Roman »Lamento«
Das leuchtende Jetzt
Madame Nielsen, Foto: Frederike van der Straeten
Lucy Frickes Roman »Die Diplomatin«
Angst ist nur eine Ermessensfrage
Lucy Fricke, Foto: Gerald von Foris
Fatma Aydemirs »Dschinns«
Wahrheiten, die immer da sind
Fatma Aydemir, Foto: Sibylle Fendt
Helge Timmerbergs »Lecko mio«
Verstreute Identitäten
Helge Timmerberg, Foto: Federico Balboa
Mareike Fallwickls neuer Roman »Die Wut, die bleibt«
Collateral Damage
Mareike Fallwickl, Foto: Gyöngyi Tasi
Jens Eisels neuer Roman »Cooper«
Ein Fall für die Ewigkeit
Jens Eisel, Foto: Melina Mörsdorfs
Kristine Bilkaus neuer Roman »Nebenan«
Und still schweigt das alte Haus
Kristine Bilkau, Foto: Thorsten Kirves
Joshua Cohens neuer Roman »Witz«
»Das berühmte Oktadekamega«
Joshua Cohen, Foto: Adam Gong
Katharina Hagenas Buch vom Singen
Schläft ein Lied in allen Dingen
Katharina Hagena, Foto: Jürgen Abel
Anselm Nefts neuer Roman »Späte Kinder«
Denken, träumen, hoffen, fürchten
Anselm Neft © Jürgen Abel
Navid Kermanis Buch über Religion
Was wird sein, wenn nichts mehr ist?
Navid Kermani © Heike Bogenberger
Antje Rávik Strubels Roman »Blaue Frau«
Gespenster ans Licht holen
Antje Rávik Strubel © Philipp von der Heydt
Franz Kafka »Die Zeichnungen«
Das große Unbekannte im Werk von Franz Kafka
Zeichnung von Franz Kafka, © The Literary Estate of Max Brod, National Library of Israel, Jerusalem, Foto: Ardon Bar Hama
Asal Dardans »Betrachtungen einer Barbarin«
Direkt, nah und mit großer Lust am Dissens
Asal Dardan, Foto: Sarah Berger
Olli Jalonens »Die Himmelskugel«
An der Nahstelle einer neuen Zeit
Olli Jalonen, Foto: Pekka Nieminen