Steffen Kopetzkys neuer Roman
Unter dem Bann des Atoms

Steffen Kopetzky, Foto: Jana Mai
Brandaktuell ist nun auch der Stoff von Kopetzkys Roman »Atom«: In diesem Frühjahr jähren sich das Ende des Zweiten Weltkriegs und der erste Einsatz der Atombombe über Hiroshima zum achtzigsten Mal. Gleichzeitig debattiert Europa über den Aufbau eines neuen Atomwaffenschutzschirms, nachdem sich Russland in den letzten Jahren ein großes Arsenal aus Atomraketen aufbaute und die Technologie von Nordkorea über Indien bis zu China weltweit eine Renaissance erlebte.
All das zeigt, dass wir heute mehr denn je »unter dem Bann des Atoms« stehen, wie Steffen Kopetzky in einem Interview zu seinem Roman erklärt. Im Zentrum des spannenden Agenten- und Wissenschaftsthrillers steht Simon Batley, der schon während seines Physikstudiums in Berlin dem britischen Geheimdienst zuarbeitet. Im Zweiten Weltkrieg stößt er auf die Spur einer neuen Waffe der Deutschen und reist bald, instruiert von Niels Bohr und Rudolf Heß, als Spion nach Lissabon – und schließlich ins Dritte Reich. Er will den mysteriösen Hans Kammler aufspüren: Der ist als Chefplaner von unterirdischen Forschungsstätten und geheimer Waffenprogramme einer der mächtigsten Nazis. Batley versucht vor den Sowjets und den USA an die deutsche Technik und an Kammler zu kommen, folgt aber auch einer ganz persönlichen Mission, er will eine verlorene Liebe wiederfinden.
Gleich im Auftaktkapitel »Die Stille in der Mitte des Lärms« erzählt Magdalena Saiger in »Happy« von einer Welt, in der Wie gekonnt Steffen Kopetzky in »Atom« komplexe Wissenschaftsgeschichte, die Entstehung der modernen Spionage und eine Liebesgeschichte für einen Romanstoff zusammenfügt, ist einmalig in der deutschen Literatur. Ein Leseerlebnis.
Steffen Kopetzky, »Atom«, Rowohlt, € 26,–
20.03.2025 | Jürgen Abel