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»Pasolini. Hypothesen einer Darstellung«

Das Italienische Kulturinstitut in Hamburg eröffnet am 31. März eine Fotoausstellung über den italienischen Schriftstellers und Filmemachers Pier Paolo Pasolini. Zur Vernissage sprechen die Co-Kurator:innen Silvia de Laude und Andrea Cortellessa sowie Dr. Fabien Vitali, Literaturwissenschaftler und Pasolini-Experte. Die Ausstellung umfasst 60 Fotos, die sich der Figur Pasolinis auf unterschiedliche Weise nähern. Neben einer Reihe von Archivfotografien werden Bilder zeitgenössischer Fotografen gezeigt, die die Themen Wohnen, Raum, das Verhältnis von Raum und Macht, den Körper und die Ausstellung des Selbst neu interpretieren. Im Mittelpunkt stehen die Pasolini sehr am Herzen liegenden Themen der Selbstdarstellung, der Darstellung der Stadt Rom und der Beziehung zwischen dem Bürgertum und der neuen städtischen Bourgeoisie. Die Fotografien sind von Jacopo Benassi, Marco Delogu, Plinio De Martiis, Pino Musi, Sabrina Ragucci, Giovanna Silva; hinzu kommen Bilder aus dem Archiv von Giuseppe Garrera.
Die Ausstellung wird bis zum 28. April im Istituto Italiano gezeigt. Eintritt frei.
iicamburgo.esteri.it

Joachim Kersten verstorben

Carsten Brosda und Joachim Kersten
Kultursenator Carsten Brosda und Joachim Kersten im Hamburger Rathaus, Foto: Börje Johnsen, BKM
Am 9. März ist der Hamburger Rechtsanwalt, Autor und Herausgeber Joachim Kersten nach kurzer, schwer Krankheit gestorben. Der langjährige Vorsitzende des Kuratoriums der Kurt Wolff Stiftung war einer der bedeutendsten Förderer der Literatur in Hamburg. Bekannt wurde der am 17. Dezember 1946 in Celle geborene Kersten nicht nur als Spezialist für Verlags- und Medienrecht, sondern auch als feinsinniger Kenner unter anderem der Werke von Arno Schmidt und Peter Rühmkorf. Für das von ihm herausgegebene Buch »Arno Schmidt in Hamburg« erhielt er 2013 den Buchpreis »HamburgLesen«. Schon legendär sind die gemeinsamen Lesungen von Joachim Kersten, Bernd Rauschenbach und Jan Philipp Reemtsma vor allem aus den Werken von Arno Schmidt. Im September 2020 wurde Joachim Kersten für sein Engagement mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet.



BuchDruckKunst 2023

Die »schönste Messe für Erlesenes auf Papier« findet vom 31. März bis zum 2. April unter dem Motto »Von Büchern und Schmetterlingen« statt, das sich auf ein berühmtes Zitat von Laotse bezieht: »Ein schönes Buch ist wie ein Schmetterling. / Leicht liegt es in der Hand, /?entführt uns von einer Blüte zur nächsten /?und lässt den Himmel ahnen«.
Wer Erschwingliches und Exklusives auf Papier sucht, wird auf der Verkaufsmesse ganz bestimmt fündig: 60 Künstler und Editionen, darunter viele neue Teilnehmer:innen zeigen zeitgenössische Druckgrafik. Ein breites Programm rund um die Themen Druck und Papier gibt es natürlich auch, und die tollen Werkstätten des Museums zeigen vom Hand- und Maschinensatz über die Papierherstellung bis zum Buchbinden alles, was einst zum Handwerk gehörte. Das sehr schöne Messemagazin i ist im Eintritt von 12,– sogar noch inbegriffen.
buchdruckkunst.com

Literaturpreis Fulda 2023 geht an Silke Stamm

Die Hamburger Autorin Silke Stamm erhält für ihren Roman »Hohe Berge« (Berlin Verlag) den mit 10.000 Euro dotierten Literaturpreis Fulda 2023. Die Verleihung findet am Mittwoch, 14. Juni 2023, um 19.00 Uhr im Fürstensaal des Fuldaer Stadtschlosses statt. Die Laudatio hält Jury-Mitglied Christoph Peters.
In der Begründung der Jury heißt es: „Silke Stamm ist mit ihrem Roman Hohe Berge eine ebenso gegenwärtige wie überzeitliche Beschwörung der körperlichen und seelischen Ausnahmezustände des Menschen gelungen, der sich noch einmal der teilnahmslosen Majestät des Hochgebirges aussetzt. Einfühlsam und mit großer Präzision folgt sie individueller Grenzerfahrung und gruppendynamischen Prozessen im Wechselspiel von Staunen, Furcht, Euphorie und totaler Erschöpfung. Silke Stamm hat dafür eine höchst eigenwillige Sprache gefunden, expressiv und kalkuliert, experimentell und von geradezu archaischer Wucht, so dass Hohe Berge gleichermaßen abenteuerliche Reiseerzählung, intimes Psychogramm und herausragendes Sprachkunstwerk ist.“
Silke Stamm lebt seit 1995 in Hamburg. Sie ist Lehrerin an einem Gymnasium in Wedel. Für einen Auszug aus »Hohe Berge« erhielt sie 2020 den Hamburger Literaturpreis.

Hier die Kritik zum Buch »

»Von Angesicht zu Angesicht – Heinrich Heine in Porträts«


Über sechs Jahre hat Heinrich Heine in dem, wie er schrieb, »verluderten Kaufmannsnest« gelebt. In Hamburg fand er »Huren genug, aber keine Musen« und jede Menge »Pfeffersäcke«. Bei einem seiner späteren Besuche kommt er zu dem Schluss: »Schöner Süden! Wie verehr ich / Deinen Himmel, deine Götter, / Seit ich diesen Men-schenkehricht / Wiederseh, und dieses Wetter!« Zum Dichter wurde er dennoch ausgerechnet in Hamburg, darin sind sich seine Biografen einig, und er blieb der Hansestadt zeit seines Lebens verbunden, hier fand er in Julius Campe einen engagierten Verleger und in sei-nem Onkel Salomon einen Wohltäter und Finanzier. Im Sommerhaus des Onkels an der Elbchaussee war der Dichter immer wieder zu Gast, und heute residiert dort im Heine-Park in Ottensen im historischen Gartenhaus des Anwesens das Heine-Haus Hamburg. Bis Ende September 2023 findet dort die Ausstellung »Von Angesicht zu Angesicht – Heinrich Heine in Porträts« statt, die sowohl Original-Stiche und Lithografien aus dem 19. und 20. Jahrhundert zeigt, aber auch eigens für die Ausstellung entstandene Heine-Porträts von Kay Hackemann, Thomas Kälberloh, Friederike Näscher, Albert Schindehütte und Conny Theis. Geöffnet ist die Ausstellung zu den Veranstaltungen im Heine-Haus und nach Vereinbarung.
heine-haus-hamburg.de/Aktuell

»Eine Stadt wird bunt«

Das Museum für Hamburgische Geschichte präsentiert mit seiner aktuellen Ausstellung einen besonderen Einblick in eines der spannendsten Kapitel der jüngeren Kulturgeschichte. Auf der Grundlage des im letzten Jahr erschienenen Bild- und Textbandes »Eine Stadt wird bunt« (Double-H), der im Herbst mit dem von der Staats- und Universitätsbibliothek verliehenen Buchpreis »HamburgLesen« ausgezeichnet wurde, beleuchtet die Ausstellung die Geschichte der Graffiti-Kultur in Hamburg im Zeitraum von 1980 bis 1999. Hamburg war in dieser Zeit ein Zentrum in Europa mit einer großen Graffiti- und Hip-Hop-Szene, die bis heute tiefe Wurzeln in der Hamburger Stadt- und Kulturlandschaft hinterlassen hat. Die Ausstellung wird noch bis Ende Juli gezeigt und von einer multimedialen Web-App begleitet, die sie als partizipative Plattform digital erweitert und mit realen Orten im Stadtraum verbindet.
shmh.de

Kulturbehörde und Literaturhaus vergeben drei Raus! Nur raus!«-Stipendien für literarische Recherchen

Der Schriftsteller Anselm Neft reist nach Japan, die Autorin Mia Raben nach Polen und die Comic-Zeichnerin Xiju Tomorrow in die USA.

Im Corona-Sommer 2020 haben die Behörde für Kultur und Medien und das Literaturhaus Hamburg im Junius Verlag den Stadtführer »Raus! Nur raus! – Unterwegs zu Lieblingsorten der Hamburger Literatur« herausgegeben. Die bisher mit dem Buchverkauf erzielten Erlöse von 18.000 Euro kommen nun den Hamburger Literaturschaffenden als Recherchestipendien zugute. Auf die erste Ausschreibung von drei Stipendien à 3.000 Euro haben sich 60 Autoren und Autorinnen sowie Comiczeichner und -zeichnerinnen mit unterschiedlichen Recherchevorhaben beworben. Die Jury hat sich für die Roman- bzw. Comic-Projekte von Anselm Neft, Mia Raben und Xiju Tomorrow entschieden. Im Sommer 2023 werden drei weitere »Raus! Nur raus!«-Stipendien ausgeschrieben.

Buchpreis »HamburgLesen«

Zum zehnten Mal vergibt die Staats- und Universitätsbibliothek am 4. November den Buchpreis HamburgLesen für einen Titel, der sich in herausragender Weise mit dem Thema Hamburg befasst. Aus einer Vorschlagsliste mit 180 »Hamburgensien« wurden von einer Auswahlkommission 31 herausragende Publikationen in die Longlist aufgenommen. Eine Expertenkommission hat daraus sieben Titel für die Shortlist gekürt. In das Finale zum Buchpreis hat es die »Eine Stadt wird bunt« geschafft, die »Hamburg Graffiti History 1980-1999«, aber auch »Stand und Fall«, das Buch über »das Wissmann-Denkmal zwischen kolonialer Weihestätte und postkolonialer Dekonstruktion«, Frank Göhres »Die Stadt, das Geld und der Tod«, Harriet Dohmeyers »Hallo Hamburg«, Reiner Lehbergers »Helmut Schmidt am Klavier«, die »Sounds of Hamburg«, ein Buch über »die Musik der Stadt« von 1960 bis 2020 und »Das Haus des Paul Levy. Rothenbaumchaussee No 26« von Michael Batz.
hamburglese.de

Siegfried Lenz Preis 2022 an Elizabeth Strout

Alle zwei Jahre vergibt die Siegfried Lenz Stiftung in Hamburg den internationalen Siegfried Lenz Preis. Preisträgerin 2022 ist die amerikanische Schriftstellerin Elizabeth Strout, wie die Stiftung im Juli bekanntgab. Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert und wird am 30. September in einer Feierstunde im Hamburger Rathaus überreicht. Am Vorabend der Preisverleihung wird Elizabeth Strout auf Einladung von NDR Kultur zu Gast im Rolf-Liebermann-Studio des Norddeutschen Rundfunks sein.

Mit dem Siegfried Lenz Preis sollen internationale Schriftstellerinnen und Schriftsteller ausgezeichnet werden, die mit ihrem erzählerischen Werk Anerkennung erlangt haben und deren schöpferisches Wirken dem Geist von Siegfried Lenz nah ist. Die Siegfried Lenz Stiftung ehrt mit Elizabeth Strout, 1956 in Portland, Maine, geboren, eine herausragende Erzählerin. In Büchern wie „Mit Blick aufs Meer“ (2009 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet), „Die Unmöglichkeit der Liebe“ oder „Alles ist möglich“ schafft Strout unvergessliche Charaktere wie die Lehrerin Olive Kitteridge und erzählt von Sehnsüchten und Erwartungen, die das Leben selten zu erfüllen vermag. Wie Strouts Figuren im Hier und Jetzt handeln, erklärt sich nicht selten aus dem, was sie in früheren Lebensphasen durchzumachen hatten.

siegfriedlenz-stiftung.org

Sechs Recherchestipendien für Hamburger Literaturschaffende im Herbst 2022 und 2023

Das Literaturhaus Hamburg und die Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg vergeben 2022 und 2023 je drei Recherchestipendien an in Hamburg lebende Autor:innen, Literaturübersetzer:innen und Comiczeichner:innen.

Im Corona-Sommer 2020 haben die Behörde für Kultur und Medien und das Literaturhaus Hamburg unter der Federführung von Dr. Antje Flemming und Dr. Carolin Löher im Junius Verlag den Stadtführer »Raus! Nur raus! – Unterwegs zu Lieblingsorten der Hamburger Literatur« herausgegeben. 53 Autorinnen, Übersetzer, Veranstalterinnen und Buchhändler zeigten in ihren sehr persönlichen Texten die mannigfaltigen Literaturorte der Stadt – darunter die Buchhandlung Lüders, den Silbersack, die U3, den Hammer Park, das Nachtasyl und viele andere. Die bisher mit dem Buchverkauf erzielten Erlöse von 18.000 Euro kommen nun den Hamburger Literaturschaffenden als sechs Recherchestipendien à 3.000 Euro zugute.

Es werden 2 x 3 Stipendien à 3.000 Euro vergeben. Förderungswürdig sind z. B. Rechercheaufenthalte im In- und Ausland, Reise- und Hotelkosten, aber auch Kurse und Weiterbildungen, die als Grundlage für literarische Projekte dienen.

Hier die vollständige Ausschreibung und Bewerbungsadresse:
https://www.literaturhaus-hamburg.de/sites/default/files/web/pdf/Raus!-Nur-Raus!-Stipendien%20Ausschreibung.pdf

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