Dienstag 26.08.2014


Lesung

Charles Jackson-Abend


1944 veröffentlichte der Amerikaner Charles Jackson (1903 – 1968) sein Debüt »Das verlorene Wochenende«, einen 1936 in Manhattan spielenden Trinkerroman, der sofort die Anerkennung von Kollegen wie Kingsley Amis, Malcolm Lowry und Thomas Mann fand und eine Gesamtauflage von knapp einer Million Exemplaren erreichte. Der Ruhm des Autors kletterte in schwindelnde Höhen, als Billy Wilder den Roman Ende 1945 in die Kinos brachte – ein Film, der vier Oscars erhielt. Daraufhin geriet Charles Jackson, der unter vielen persönlichen Problemen litt und an seinen Erstlingserfolg nie anknüpfen konnte, zunehmend in Vergessenheit. Erst 2013 erschien in den USA eine große Biografie Blake Baileys und eine Neuausgabe des „Verlorenen Wochenendes“, die dazu führte, dass der Dörlemann Verlag Bettina Abarbanell, soeben mit dem Heinrich-Maria-Ledig-Rowohlt-Preis ausgezeichnet, mit einer Neuübersetzung beauftragte. So besteht endlich die Möglichkeit, hierzulande einen eindrücklich-bewegenden Roman zu entdecken. Dieser fängt die hektische Zerrissenheit eines Mannes ein, der in der Welt der Erwachsenen nie ankommt und die Fürsorge seiner Freundin nicht erträgt. Das Stadium, sich mit anderen betrinken zu wollen, weiß er längst hinter sich; er braucht keine Gesellschaft und sorgt sich allein darum, eine Bar mit erträglichem Personal zu finden und in der Wohnung Nachschub zu horten.

Rainer Moritz stellt den Autor und sein Werk vor. Felix von Manteuffel liest den deutschen Text.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.






Literatur in Hamburg