Donnerstag 21.08.2014


Lesung mit Wilhelm Genazino

„Bei Regen im Saal“




Der in Frankfurt lebende Schriftsteller Wilhelm Genazino ist eine Art Archäologe der zeitgenössischen Alltagswelt. Seine Romane und Erzählungen sind der Beschreibung von meist Unauffälligem und völlig Unscheinbarem gewidmet, ausgerechnet darin entdecken seine ebenso unauffälligen Figuren dann die „Gesamtmerkwürdigkeit des Lebens“. Der Held in Genazinos neuem Roman „Bei Regen im Saal“ (Hanser), ein promovierter Philosoph, arbeitet gelegentlich als „Überwinder“, zumeist jedoch an einer Hotelbar und später in der Lokalredaktion des Taunus-Anzeigers, sogar – die Erniedrigung kennt keine Grenzen – in der Sportredaktion, für die er sich auf sonntäglichen Amateurfußballplätzen herumtreiben muss. Er liebt und liegt, meistens bei Sonja, einer Finanzbeamtin mit einer praktischen Herangehensweise an den Alltag. Er beobachtet Tiere. Er wundert sich über Menschen, die sich nicht mehr wundern. Und dann heiratet Sonja. Einen anderen. Die Welt unseres Helden rutscht ein bisschen mehr aus ihrer Halterung: „Vieles im Leben geschah nur, damit es verheimlicht werden und im Inneren des Menschen umso heftiger nacherzählt werden konnte.“ Wilhelm Genazino liest im Literaturhaus aus „Bei Regen im Saal“. Moderation: Insa Wilke.

Veranstalter: Literaturhaus: Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.






Literatur in Hamburg