Sonntag, 01.11.2015


Lesung mit Bov Bjerg

Alle wollen ins „Auerhaus“

Bov Bjerg
Bov Bjerg, Foto: Milena Schlösser
So viel prominentes Lob findet man bei einer Buchankündigung selten: David Wagner, Clemens Meyer, Terézia Mora, Christoph Hein, Robert Stadlober, Horst Evers, sie alle sagen, warum sie „Auerhaus“ (Blumenbar) von Bov Bjerg klasse finden und so schön „wie einen Song“ und „wir alle im Auerhaus wohnen sollten“.

Der Roman erzählt von sechs Freunden, die gemeinsam in einer Schüler-WG leben, dem Auerhaus, um ihrem Freund Frieder zu helfen, der nicht mehr zu Hause und auch nicht alleine leben darf. Das jedenfalls hat der Psychiater in der Nervenklinik empfohlen. Also sind Frieder, Vera, der Ich-Erzähler Herr Höppner und Cäcilie zusammen in ein Bauernhaus in einem kleinen Dorf gezogen und führen das Leben von Erwachsenen, jedenfalls finden sie sich selbst schon ziemlich erwachsen. Irgendwann kommen auch noch die Brandstifterin Pauline und der schwule Kiffer Harry dazu, und das Experiment Wohngemeinschaft geht natürlich schief. Dennoch macht der Roman gute Laune, wie es auf „Spiegel Online“ heißt: „Gute Laune mit melancholischem Anstrich.“

Bov Bjerg, er ist Schriftsteller und Kabarettist und hat in Berlin mehrere Lesebühnen gegründet, stellt „Auerhaus“ zusammen mit Robert Stadlober und Andreas Spechtl vor, die den Sound zur Lesung liefern.

Veranstalter: Polittbüro. Steindamm 45, 20.00 Uhr. Eintritt: 15.-/10.- Euro.


Lesung mit Dana Grigorcea und Meral Kureyshi

„Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit“

Meral Kureyshi und Dana Gricorce
Meral Kureyshi und Dana Gricorce, Foto: Matthias Günter, Ayse Yavas
Eine Abordnung der Nominierten für den Schweizer Buchpreis 2015 macht auf ihrer Lesetour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz auch Station in Hamburg und präsentiert ihre aktuellen Bücher im Literaturhotel Wedina. Zu Gast sind mit Dana Grigorcea und Meral Kureyshi zwei Autorinnen, die in ihren Romanen das Leben zwischen verschiedenen Ländern und Sprachen thematisieren.

Dana Grigorcea schickt die Erzählerin in ihrem Roman „Das primäre Gefühl der Schuldlosigkeit“ (Dörlemann Verlag), der beim diesjährigen Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb den 3sat-Preis erhielt, nach Bukarest auf eine Spurensuche nach ihrer Herkunft. „Ein irrwitzig komischer und zugleich melancholischer Roman über das Erinnern“, fand Roman Bucheli in der „Neuen Zürcher Zeitung“. Auch Meral Kureyshis Roman „Elefanten im Garten“ erzählt von einer Spurensuche. Als ihr Vater unerwartet stirbt, gerät die junge Erzählerin ins Schlingern und reist schließlich nach Prizren, die Stadt, aus der sie mit ihrer Familie flüchten musste. Aber die Welt ihrer Kindheit findet sie nicht wieder, und auch sie selbst hat sich verändert. Der Schweizer Buchpreis wird am 8. November im Rahmen des Literaturfestivals BuchBasel vergeben. Ebenfalls nominiert sind Martin R. Dean, Ruth Schweikert und Monique Schwitter. Die Lesung im Wedina moderiert Antje Flemming.

Veranstalter: Literaturhaus, SBVV, Pro Helvetia, Schweizerische Botschaft. Ort: Hotel Wedina, Gurlittstr. 23, 17.00 Uhr. Eintritt frei. Um Anmeldung unter tel.: 040-22702014 wird gebeten.


Interkulturelles Festival Eigenarten

„Der rosa Wald / La forêt rose“

Der rosa Wald
Der rosa Wald, Foto: Sarah Hildebrand
Die Künstlerin und Schriftstellerin Sarah Hildebrand liest zusammen mit Martin Sievers aus ihren Erzählungen, die während einer Reise in die Mongolei, nach Japan, Südkorea und an die Ostküste Chinas entstanden sind.

Veranstalter: Interkulturelles Festival Eigenarten. Ort: SternChance, Schröderstiftstraße 7, 18.15 Uhr. Eintritt: 5.-/4.- Euro.


Lesung mit Christian Quadflieg

„Ich weiß nicht, was soll es bedeuten…“

Christian Quadflieg liest Lyrik und Prosa und erzählt aus dem Leben von Heinrich Heine, der bis zu seinem Tod 1856 finanziell von seinem Onkel, dem Hamburger Bankier Salomon Heine unterstützt wurde, obwohl der wenig vom Literaturschaffen seines Neffen hielt. Überliefert ist sein Ausspruch: „Hätt’ er gelernt was Rechtes, müsst er nicht schreiben Bücher.“ Was Rechtes gelernt hatte Heine natürlich doch, er wurde 1825 in Göttingen zum Doktor der Rechte promoviert und wollte in Hamburg eine Anwaltskanzlei eröffnen. Seine Pläne zerschlugen sich jedoch, Heine geriet in Deutschland immer mehr unter Druck und lebte von 1931 an in Paris im Exil.

Veranstalter: Komödie Winterhuder Fährhaus. Hudtwalckerstr. 13, 11.30 Uhr. Eintritt: 20.- Euro.


Literarischer Spaziergang

„Doch alle Lust will Ewigkeit“

Bei einer Führung an erotische Grab-skulpturen auf dem Ohlsdorfer Friedhof präsentieren Dr. Lutz Flörke und Vera Rosenbusch „tödliche Erotik in der Literatur“ von u.a. Brentano, Baudelaire und Claudius.

Veranstalter: Hamburger Literaturreisen. Treffpunkt: Ohlsdorfer Friedhof, Hauptgebäude der Friedhofsverwaltung, Parkseite, U/S Ohlsdorf, 14.30 Uhr. Teilnahmebeitrag: 12.- Euro.


Lesung

„Literatur im Waschhaus“

Im „poetischen Dialog“ mit Goethes „West-östlichem Diwan“ lesen Peter Schütt und Poetry-Slamerin Kübra Böler Liebesgedichte.

Veranstalter: Waschhaus. Wesselyring 51, 16.00 Uhr.


Literatur in Hamburg