Donnerstag, 12.11.2015


Lesung mit Harald Martenstein

„Schwarzes Gold aus Warnemünde“

´Kat Kaufmann
Harald Martenstein, Foto: Kat Kaufmann
Harald Martenstein, der seit vielen Jahren in der „ZEIT“ seine „Lebenszeichen“ hinterlässt und sich darin nur allzu oft auf den schmalen Grat zwischen Literatur und Nonsens wagt, hat sich für seinen neuen Roman einen sachkundigen Co-Piloten gesucht: Tom Peuckert, 1962 in Leipzig geboren, ist Autor zahlreicher Theaterstücke und Hörspiele, und er war einst Bürger der DDR, die in dem Roman „Schwarzes Gold aus Warnemünde“ (Aufbau Verlag) zu ungeahntem Reichtum gelangt ist.

Günter Schabowski verkündet auf einer Pressekonferenz im Herbst 1989, man habe ein riesiges Ölvorkommen entdeckt, die bisher größten Lagerstätten der Welt. 2015 feiert die DDR 25 Jahre Erdöl-Sozialismus – beneidet von den verarmten Brüdern und Schwestern aus dem einst prosperierenden Westen. Dank ihres Wagemuts und wechselnder Identitäten gelingt zwei Reportern, wovon viele nur träumen: ein Blick hinter die Kulissen. Der Westdeutsche Martenstein und der systemkritische DDR-Bürger Peuckert lernen die Schattenseiten des Imperiums kennen – ganz oben und ganz unten. Sie verdienen ihren Lebensunterhalt als Masseur, Portier, Broilerbrater und werden buchstäblich wie „der letzte Dreck“ behandelt. Ein aufrüttelndes Buch, keine Frage, ein Buch, in dem auch die schöne Katarina Witt, der schlaue Gregor Gysi und der unverzichtbare Hartmut Mehdorn vorkommen. Harald Martenstein liest im Literaturhaus aus „Schwarzes Gold“.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 12.-/8.- Euro.


Märchen und Musik

„Nur wer die Sehnsucht kennt…“

Hanna Margarete Schilling erzählt italienische Märchen, italienische Lieder und Arien von Puccini, Pergolesi und Marcello singt die Sopranistin Louise Klemeyer, begleitet am Klavier von Petra Presun.

Veranstalter: Kulturhaus Eppendorf. Julius-Reincke-Steig 13a, 19.30 Uhr. Eintritt: 8.- Euro.


Luther-Lesefestival

„Diffuse Ängste oder blinder Hass: Luther und die Juden“

Im Rahmen der „Martinstage“ diskutieren Kirchenhistoriker Dorothea Wendebourg und Thomas Kaufmann sowie der Publizist und Erziehungswissenschaftler Micha Brumlik über den Antisemitismus von Martin Luther, der insbesondere in der berüchtigten Hetzschrift „Von den Juden und ihren Lügen“ verbürgt ist. Aus Originalschriften von Luther liest Siegfried W. Kernen. Moderation: Claus Röck.

Veranstalter: Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland. Ort: Logensaal in den Hamburger Kammerspielen, Hartungstr. 9-11, 19.00 Uhr. Eintritt: 10.-/6.- Euro.


Luther-Lesefestival

„Luther op platt“

Man müsse „dem Volke aufs Maul schauen“ forderte Luther 1530 in seinem berühmten Sendbrief vom Dolmetschen. Zu den „Martinstagen“ wird genau das nun umgekehrt praktiziert – und es gibt Textpassagen von Luther und seinem Wegbegleiter Johannes Bugenhagen op platt.

Ein Gespräch über Luthers Gedankenwelt und über das Plattdeutsche führen Bischöfin Kirsten Fehr, die Schauspielerin Beate Kiupel und der Unternehmer Cord Wöhlke. Es lesen: Dörte Hansen, Petra Oelker und Frank Schulz. Musik machen Gerrit Hoß und Rolf Zuckowski. Moderation: Keck und Olsen.

Veranstalter: Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland. Ort: Ohnsorg-Theater, Heidi-Kabel-Platz 1, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.- Euro.


Luther-Lesefestival

Vom Flugblatt zum Shitstorm

Ohne die Medien keine Reformation: Ohne den Buchdruck, Flugschriften und illustrierte Flugblätter hätte der gesellschaftliche Wandel nicht die Durchschlagskraft gehabt, die er im 16. Jahrhundert entwickelte, er wäre womöglich im Keim erstickt. So aber hatten die Reformatoren ganz neue, mediale Waffen an der Hand. Dass diese keineswegs objektiv waren, sondern mit Polemik und Demagogie ihre Argumente transportierten, lässt sich nachlesen.

Auch heute bestimmen Gerüchte, Vorverurteilungen und schnelle Bilder oft die öffentliche Auseinandersetzung. Zu den Martinstagen wird nun ein Vergleich gezogen: Wie lernt eine Gesellschaft den verantwortungsvollen Umgang mit neuen Medien? Was ist eine »Lügenpresse«? Wie entstehen Meinungen und wer macht sie? Schauspieler Burghart Klaußner liest kämpferische Flugblätter; wie ein Shitstorm funktioniert, zeigt live die Kommunikationsagentur Elbdudler.

Veranstalter: Evangelisch-Lutherische Kirche in Norddeutschland. Ort: Bucerius Law School, Jungiusstr., 19.00 Uhr. Eintritt: 10.- Euro.


Lesung

„Verdun 1916“

Olaf Jessen präsentiert sein Buch über die „Urschlacht des Jahrhunderts“ (C.H. Beck Verlag), die vom 21. Februar 1916 bis zum 20. Dezember 1916 über 300 Tage und Nächte tobte.

Veranstalter: Buchhandlung Boysen + Mauke. Große Johannisstraße 19, 19.30 Uhr. Eintritt: 8.- Euro.


Lesung

„Reiters Ruhm“

Autorinnen und Autoren der Schreibwerkstatt von Susanne Bienwald im Writers´ Room Hamburg lesen aus ihren Texten.

Veranstalter: Mathilde Bar Ottensen. Kleine Rainstraße 11, 20.15 Uhr. Eintritt: 20.15. Eintritt: 5.- Euro.


Lesung

„Tööv mol even“

Gerd Spiekermann liest aus seinem neuen Buch.

Veranstalter: Buchhandlung Heymann. Eidelstedter Platz 1, 20.00 Uhr. Eintritt: 10.- Euro.


Lesung

„Friesenschrei“

Sandra Dünschede liest aus ihrem Kriminalroman.

Veranstalter: Hamburger Öffentliche Bücherhallen. Ort: Bücherhalle Dehnhaide, Wohldorfer Str. 36, 20.00 Uhr.


Poetry Slam

Club Poetry Slam

Der „Best of Poetry Slam“ im Ernst Deutsch Deutsch Theater bekommt ein kleines Geschwisterkind: Weniger gediegen - mehr Rock´n Roll verspricht „Kampf der Künste“ für den Club Slam auf dem Kiez, wobei das Lineup so bleibt wie im Theater. Moderation: Michel Abdollahi.

Veranstalter: Kampf der Künste. Ort: Mojo Club, Reeperbahn 1, 20.30 Uhr. Eintritt: 14.-/11.- Euro.


Literatur in Hamburg