Mittwoch, 03.09.2014


Lesung mit Michael Kleeberg

„Vaterjahre“

Andrzej Bart
Michael Kleeberg, Foto: Vivian Rheinheimer
In seinem 2007 erschienenen, hoch ambitionierten und in Hamburg mit dem Irmgard-Heilmann-Preis ausgezeichneten Roman „Karlmann“ erzählt Michael Kleeberg in fünf Episoden aus dem Leben des jungen Hamburgers Karlmann Renn, den seine Freunde Charly nennen. Am Tag von Boris Beckers Wimbledon Sieg macht er eine gute Partie, sein Vater verhilft ihm zur Geschäftsführung eines Opel-Autohauses, doch das war es dann auch mit Charly, der nicht allzu viel drauf hat und mäßig ambitioniert seine jungen Jahre in den Achtzigern verbummelt.
In dem neu erschienenen Roman „Vaterjahre“ begegnen wir ihm nun wieder, zuerst im Schlafzimmer, wo die „süßeste Sure“ seines „Qur´ans“, eine „gurrende, turtelnde Blue-Note“, eine „lukullische Loui im Fuchs- und Luchspelz“ schlafend im Ehebett liegt. Eigentlich sollte sie da ganz und gar nicht liegen, doch nein, es ist natürlich keine Geliebte, sondern seine sechsjährige Tochter. Das Rad hat sich weitergedreht, Karlmann ist Familienvater.
„Aber was genau ist denn Sterben?“ Das ist eine der grundsätzlichen Fragen, mit denen er sich herumplagt. Dazu kommen seine Frau Heike, diese „Herrin des Überblicks“ und „kompetente Managerin der Familie“, die ihre Figur mit „Frauengym“ in Form hält. Ihre Vergangenheit ist Charly noch immer ein Dorn im Auge. Und schließlich ist da auch ein bester Freund und Golfpartner, ein Mc-Kinsey-Mann, der ihm als ständiger Konkurrent zum Albtraum auf zwei Beinen wird. Michael Kleeberg, 1959 in Stuttgart geboren, der nach Stationen in Rom, Amsterdam und Paris heute in Berlin lebt, zeichnet in „Vaterjahre“ das zeitgenössische Sittenbild eines durchschnittlichen Familienvaters zwischen Liebe und Sorge, Selbstbehauptung im Beruf und im Privaten, Konfrontation mit der Kindheit und der Verlockung aus all dem auszubrechen. Hamburg wird in diesem Roman zur Weltbühne – und Charly mit seiner Allerweltsfamilie gibt darauf den Jedermann.

Im Literaturhaus liest Michael Kleeberg aus „Vaterjahre“. Moderation: Armgard Seegers.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.


Lesung mit Anonymus

„Deep Web - Die dunkle Seite des Internets“

Über seine wahre Größe gibt es sich widersprechende Studien, klar ist jedoch, dass das, was wir alle im World Wide Web offen sehen und besuchen können, was von den Suchmaschinen indexiert ist, im Fachjargon nennt man es das „Surface Web“, deutlich kleiner ist, als die Datenmenge des sogenannten „Deep Web“, des versteckten Web. Es besteht vor allem aus Datenbanken, viele mit unspektakulären Inhalten, etwa von der NASA, von Bibliotheken oder auch von Institutionen, die Wetterdaten sammeln. Äußerst spannend im „Deep Web“ ist dagegen all das, was die Geheimdienste und die Politik in Datenbanken sammeln, dazu kommen all jene, die im dunklen Teil des Internets üblen Geschäften, zum Beispiel mit Waffen, Drogen und Pornografie nachgehen. Im Aufbau Verlag hat ein Autor als „Anonymus“ ein Buch veröffentlicht, in dem er „von seiner Reise ins atemberaubende Wunderland des Deep Web“ erzählt. Anonymus stellt sein Buch in der HafenCity vor. Moderation: Anja Frauböse.

Veranstalter: Club 20457. Osakaallee 6-10, 19.30 Uhr. Eintritt: 6.- Euro.


Lesung

„Philosophieren mit Kindern“

Im Rahmen der Reihe „Gedankenflieger“ philosophiert Kristina Calvert mit Kindern von 6 bis 10 Jahren zum Thema „Darf ich tun, was ich will?“ und liest aus „Die Regeln des Sommers“ von Shaun Tan.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 14.30 Uhr. Eintritt: 4.- Euro. Karten gibt es unter www.julit-hamburg.de, in allen AdTicket Vorverkaufsstellen und in der Buchhandlung Samtleben.


Lesung

Textlabor B

Offene Lesebühne, bei der Texte vorgetragen, gesungen und natürlich auch geslamt werden dürfen. Wer vorlesen möchte, meldet sich ab 18.45 Uhr an. Moderation: Petra Klose. Ort: BeLaMi, Holtenklinkerstr. 26, 19.30 Uhr. Eintritt frei. Weitere Infos gibt es auf der Website des Textlabors unter http://www.textlabor-b.de.


Literatur in Hamburg