Montag, 06.10.2014


Lesung mit Roswitha Quadflieg

„Ich bin jetzt Frau Anders“

 Roswitha Quadflieg
Roswitha Quadflieg, Foto: Milena Schlösser

„Mit dem Tod schwanger gehen. Gibt es das?“, fragt Roswitha Quadflieg in ihrem neuen Buch „Neun Monate“ (Aufbau Verlag). Es ist ein ganz persönlicher und berührender Bericht über die Demenz, den Verfall und das Sterben. Aufwühlend und hoffnungsvoll zugleich schildert sie, wie die 92-jährige Mutter immer hinfälliger wird. Ihre Tochter begleitet sie, hört zu, notiert, wird zur Chronistin dieser seltsamen Wanderung durch ein Niemandsland. Die Reise in den Tod dauert neun Monate, in denen alle Gewissheiten ins Wanken geraten: Was ist „normal“, was nicht? Ist es nicht auch ein Glück für die Mutter, nach all den Jahren der Hingabe an Familie, Kinder, Beruf, endlich einmal die Bürde der Verantwortung abzuwerfen, endlich einmal „Frau Anders“ zu sein? Roswitha Quadflieg, die heute als freie Schriftstellerin in Berlin lebt, hat in Hamburg viele Jahre die Verlagswerkstatt „Raamin Presse“ betrieben, in der die Buchkünstlerin Werke der Weltliteratur mit eigenen Grafiken in limitierten Auflagen druckte. Ihre Arbeiten wurden in diversen Ausstellungen gezeigt und in öffentliche und private Sammlungen im In- und Ausland verkauft. Im Literaturhaus liest Roswitha Quadflieg aus „Neun Monate“. Moderation: Wend Kässens.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.


Harald Martenstein
Harald Martenstein, Foto: Bertelsmann Verlag, Verlagsgruppe Random House GmbH

Lesung

„Die neuen Leiden des alten M.“

Er gilt als ein begnadeter Stilist, dieser Harald Martenstein, weil er der alltäglichen Nachrichtenwelt mit spitzer Feder den subjektiven Kern einer gut erzählten Aussagespalte abtrotzen kann, die im Journalismus unter dem Namen Kolumne als Königsdisziplin gilt. Doch Martenstein kann auch anders, er ist inzwischen längst als unterhaltender Romancier bekannt und lässt auch gern mal mit einer Reisereportage tief blicken. In diesem Herbst wird er jedoch wieder mit Kolumnen vorstellig, die unter dem Titel „Die neuen Leiden des alten M.“ erschienen sind und an seine große Chronik der deutschen Gegenwart anknüpfen: In hübsch portionierten kleinen Texten wird über Politik und Alltag, Männer und Frauen, über das Älterwerden, das Vatersein, die Irrungen und Wirrungen der politischen Korrektheit, über Schönheitswettbewerbe, Genderforschung und Steuerbetrug erzählt. Martenstein kennt sich aus. Dem macht keiner was vor. Wer Näheres in Erfahrung bringen will, geht einfach in die Laeiszhalle, wo Harald Martenstein lesen wird.

Veranstalter: Harbour Front Literaturfestival. Ort: Laeiszhalle, Johannes-Brahms-Platz 1, 20.00 Uhr. Eintritt: 23.-/19.-/15.- Euro.


Lesung mit Dominique Manotti

„Aufbruch“

 Dominique Manotti
Dominique Manotti, Foto: Les Petits Gestes Opale
Sie gilt als „singulär“ (Tobias Gohlis, „Die Zeit“) unter den Krimi-Autoren der Gegenwart und „Queen des französischen Politkrimis“ („Focus“): Dominique Manotti, die das Genre des sozialkritischen Kriminalromans wiederbelebt hat. Auch ihr im Frühjahr neu erschienener Krimi „Aufbruch“ (Ariadne) ist als „ganz große Kunst“ („Deutschlandfunk“) gefeiert worden, besonders auch weil es ihr gelungen ist eine „scharfsinnig-lustige“ („Frankfurter Rundschau“) Satire über den Literaturbetrieb mit dem Thema Terrorismus zu verknüpfen. Erzählt wird die Geschichte des kleinen Gauners Filippo, der mit Politik eigentlich nichts am Hut hat, bis er im Knast auf den älteren Carlo trifft, einen politischen Gefangenen der Roten Brigaden. Gemeinsam fliehen sie durch einen beherzten Sprung in einen Müllcontainer aus dem Knast, doch dann trennen sich ihre Wege. Während Filippo noch zu Fuß durch Italien pilgert, kommt Carlo in Mailand bei einem Banküberfall ums Leben. Filippo landet schließlich in Paris, wo er seinem Leben eine neue Perspektive geben muss und zu schreiben beginnt. Auf Nachtwachen im Büroturm in La Défense schmückt er aus, was er erlebt hat und erschafft einen Mythos, in dem er die Rolle des Helden spielt, mit Carlo an seiner Seite. Der Roman wird bald tatsächlich publiziert und bringt Filippo zwischen die Fronten aus italienischen Polit-Exilanten, italienischer Polizei und Geheimdiensten. Im Rahmen der Reihe „Der Krimi ist politisch“ stellt Dominique Manotti ihren Roman zusammen mit ihrer Lektorin Iris Konopik vor und spricht über ihr Schreiben und ihre Literatur.

Veranstalter: Büchereck Niendorf Nord. Nordalbinger Weg 15, 19.30 Uhr. Eintritt: 5.-/3.- Euro. Kartenvorbestellungen unter Tel.: 040-5553108.


Harbour Front Literaturfestival

„Liebe in unmöglichen Zeiten“

Die finnische Autorin Katja Kettu liest aus ihrem Roman „Wildauge“, der finnlandschwedische Schriftsteller Kjell Westö liest aus seinem Roman „Das Trugbild“. Deutscher Text: Laura de Weck. Moderation: Angela Plöger.

Veranstalter: Harbour Front Literaturfestival. Ort: Kühne Logistics, Große Grasbrook 15-17, 20.00 Uhr. Eintritt: 15.- Euro.


Lesung

„Wind aus West mit starken Böen“

Dora Heldt liest aus ihrem neuen Roman. Moderation: Annouk Schollähn.

Veranstalter: Harbour Front Literaturfestival. Ort: Theater Kehrwieder, Kehrwieder 5, 20.00 Uhr. Eintritt: 18.- Euro.


Literatur und Musik

„Die Buchschwestern“

Die beiden Schwestern Gretchen und Barbara alias Marion Gretchen Schmitz und Susanne Pollmeier präsentieren in ihrer Lesereihe Texte über Musiker aus Biografien und Autobiografien – und machen Musik. Im Oktober steht mit der Sängerin Beatrice Asare-Lartey der Jazz der wunderbaren Lady Billie Holiday auf dem Programm.

Veranstalter: Kulturkirche Altona. Bei der Johanniskirche 22, 19.00 Uhr. Eintritt 13.-/10.- Euro.


Arbeitstreffen

Literatur im Gespräch

Treffen der literarischen Werkstatt Wesselyring. Leitung: Peter Schütt.

Ort: Waschhaus, Wesselyring 51, 10.00 Uhr.


Literatur in Hamburg