Sonntag, 11.01.2015


Lesung mit Uwe Timm

„Vogelweide“




Einen „Roman über die Macht des Begehrens“ hat der Kiepenheuer & Witsch Verlag 2013 mit Uwe Timms Roman „Vogelweide“ veröffentlicht, in dem wir zuerst erfahren: „Die Insel verlagert sich langsam nach Osten. Drei bis vier Meter im Jahr, je nach Stärke der Winterstürme und Sturmfluten.“ Es gibt nur eine Vogelwarte auf dieser wandernden Insel in der Elbmündung, in der ein gewisser Eschenbach seinen Dienst als Vogelwart vollbringt. Nach und nach erfahren wir, dass er alles verloren hat, die Geliebte, seinen Beruf, seine Wohnung, er hat einen Bankrott hinter sich und ist hoch verschuldet. Der Dienst als Vogelwart kam da gerade recht und wird nun durch einen Anruf durcheinandergewirbelt. Anna kündigt ihren Besuch an – eben jene Anna, die vor sechs Jahren vor ihm nach New York geflohen ist und zuvor sein Leben komplett aus den Angeln gehoben hat. Und während Eschenbach sich auf das Wiedersehen mit ihr vorbereitet, seinen Alltagsritualen folgt, Vögel zählt und Strandgut sammelt, besuchen ihn die Geister der Vergangenheit, und es entfaltet sich die Geschichte von Eschenbach, Selma, Anna und Ewald. Es ist die Geschichte von zwei Paaren, die glücklich miteinander waren und es nicht bleiben konnten, als Eschenbachs große, verbotene, richtige und falsche Leidenschaft für Anna entbrannte. Uwe Timm lässt das Bild einer Gesellschaft entstehen, in der die Partnerwahl einerseits von Optimierungsstrategien, andererseits von entfesselter Irrationalität geleitet wird – und immer auf dem Prüfstand steht.

Uwe Timm liest in einer „Morgenfeier zum Jahreswechsel“ aus seinem Roman „Vogelweide“ und gibt vielleicht auch schon einen Einblick in seinen im Frühjahr neu erscheinenden Essayband „Montaignes Turm“.

Veranstalter: Musikgemeinde Harburg e.V. Ort: Helmsmuseum, Museumsplatz 2, Harburg, 11.00 Uhr.


Leseshow

„Der kleine Prinz“

Clemens von Ramin und Annika Treutler präsentieren unter dem Sternenhimmel des Planeatirums die berühmte Erzählung von Antoine de Saint-Exupéry.

Veranstalter: Planetarium. Hindenburgstr. 1 b, 19.30 Uhr. Eintritt: 18.- Euro.


Literatur in Hamburg