Freitag, 20.03.2015
„Horcynus Orca“ von Stefano D´Arrigo
Lesung mit Moshe Kahn
„Horcynus Orca“
Der „letzte große unentdeckte Roman der Moderne“, so heißt es im Verlagsprogramm, vergleichbar „nur mit Joyce, Kafka, Musil, Proust“, ist in diesen Tagen bei S. Fischer erschienen: „Horcynus Orca“ von Stefano D´Arrigo. Vierzig Jahre nach der italienischen Erstausgabe ist es Moshe Kahn gelungen, den lange als unübersetzbar geltenden Roman zum ersten Mal in eine andere Sprache zu übertragen. Der 1942 in Deutschland geborene Kahn, der Altorientalistik, Philosophie und Rabbinische Theologie in Deutschland, Italien und Israel studierte, hat 10 Jahre daran gearbeitet, für das sizilianische Italienisch mit seinen bildstarken und metaphernreichen Dialekten und erdigen Phonemen in eine deutsche Entsprechung zu finden, die den großen Wurf des Romans, seine sprachliche Finesse und seine weiten Anspielungsräume lebendig werden lässt.Schauplatz von „Horcynus Orca“ sind die Landschaften um die Straße von Messina, hier, zwischen Skylla und Charybdis, hörte Odysseus den Gesang der Sirenen. An genau diesen Ort strebt der Held von Stefano D‘ Arrigos Roman im Jahr 1943, er ist Matrose, kommt kurz nach dem Zusammenbruch der Marine zurück nach Hause und erfährt, was der Krieg aus seinen Menschen gemacht hat. Eine geheimnisvolle Frau hilft dem Fischer ohne Boot über die Meerenge, aber er muss erfahren, dass jede Heimkehr vergeblich ist, wenn der Tod das Ruder führt. Im Italienischen Kulturinstitut stellt Moshe Kahn den Roman im Gespräch mit Dr. Tobias Eisermann (Universität Köln) vor. Im Rahmen der Veranstaltung wird zudem der Doku-Kurzfilm „Horcynus Orca und die deutsche Übersetzung“ von Benjamin Geissler gezeigt.