Dienstag 28.04.2015


„Philosophisches Café“ mit Heinz Bude

„Gesellschaft der Angst“




„Es ist klar, dass Gesellschaften nicht mehr nur einfach durch Werte zusammengehalten werden, möglicherweise sind am Ende die entscheidenden Kittstellen solche emotionaler Art.“ Das ist der Ausgangspunkt, den der renommierte Soziologe Heinz Bude sich für sein neues Buch „Gesellschaft der Angst“ gewählt hat. Und seine Diagnosen könnten durchaus Angst machen.

Erschöpfungsdepressionen schon bei Jugendlichen. Bildungspanik bei ihren Eltern. Horizontverengung bei den vielen Einzelkämpfern. Ein so hoher Angstpegel ausgerechnet in einem der komfortabelsten Länder? Angst ist der Ausdruck für einen Gesellschaftszustand mit schwankendem Boden, den Menschen fehlt der innere Kompass, sie sind süchtig nach Anerkennung, aber trauen ihr nicht. Der größte Mangel: Zugehörigkeit. Welchen gesellschaftlichen Entwicklungen sehen sich die Menschen ausgeliefert, wo fühlen sie sich verlassen, bevormundet oder übergangen? Und warum gibt es keine Revolte gegen die Gesellschaft der Angst? „Weil es zu einem Aufstand die Idee einer lebbaren Alternative geben muss“, schreibt Heinz Bude. „Die Gesellschaft der Angst ist eine, der die Vorstellung einer kommenden Zeit abhanden gekommen ist.“ Heinz Bude stellt sein Buch beim „Philosophischen Café“ vor und zur Diskussion. Gastgeber der philosophischen Vortrags- und Gesprächsrunde ist Reinhard Kahl.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.00 Uhr. Eintritt: 10.-/8.– Euro.






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