Mittwoch, 31.08.2016


Literatursoiree mit Martin Mosebach

„Mogador“

Martin Tessler
Martin Mosebach, Foto: Udoweier, Wikipedia
Der Literaturkritiker und Autor Lothar Müller, der als Feuilletonredakteur der „Süddeutschen Zeitung“ in Berlin arbeitet, trifft sich zur Literatursoiree mit Martin Mosebach, dessen neuer Roman „Mogador“ soeben im Rowohlt Verlag erschienen ist.

Als der junge, auf der Karriereleiter seiner Bank schon ziemlich hoch hinaufgelangte Patrick Elff nach einem Gespräch im Polizeipräsidium aus dem Fenster springt, ist das der Beginn einer gefährlichen Reise. Er hat betrogen, die Entdeckung steht bevor. Nun sucht er Hilfe bei einem mächtigen marokkanischen Finanzmann, der ihm noch einen Gefallen schuldet, und flieht nach Mogador. Mosebachs »Mogador« ist beides zugleich, Kriminalfall und Seelenreise, genaueste Wirklichkeitsbeobachtung und ins Dämonische ausschweifende Phantastik. Die Reise nach Mogador wird zum Traum, der Patrick Elff auf den Boden der Realität zurückführt.

Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr, 12.-/8.- Euro.


Biergartenlesung mit Catharina Junk

„Auf Null“

Catharina Junk
Catharina Junk, Foto: Eva Häberle

Einfach abtauchen, das würde die junge Protagonistin manchmal gern, von der Catharina Junk in ihrem Romandebüt „Auf Null“ erzählt. Die zwanzigjährige Nina ist an Leukämie erkrankt und darf nach einem Jahr im Krankenhaus endlich wieder nach Hause, zurück in ein normales Leben. Doch so einfach ist das gar nicht, denn die Krankheit hat ihr Leben vollständig auf den Kopf gestellt.

Die beste Freundin, die Familie, der Bruder, eigentlich alle, die Nina nahestehen, sind ihr jetzt auf einmal fern, und daran ist sie selbst nicht ganz unschuldig. Vom Cortison hat sie Hamsterbacken, die Haare sind zwar schon wieder etwas gewachsen, aber kaum zu bändigen, sie ist eigentlich noch gar nicht wieder in einem unbeschwerten Alltag ankommen und dann verliebt sie sich auch noch. Wie man sich – nach Diagnose und Behandlung, trotz all dieser Probleme wieder zurückkämpft in ein einigermaßen unbeschwertes Leben, davon erzählt „Auf Null“ vor allem auch mit sehr viel Humor. Es ist ein Buch, das man deshalb gerne und irgendwie auch unbeschwert liest, obwohl es eine ziemlich traurige Geschichte erzählt. Vor zwei Jahren wurde Catharina Junk für einen Auszug aus „Auf Null“ in Hamburg mit einem Förderpreis für Literatur ausgezeichnet, in der Begründung der Jury hieß es, sie „würde ihrer Heldin eine Stimme geben, die berührt“ – und wenn es dabei bliebe, würde man das Buch vermutlich nicht lesen wollen, weil wir uns (jedenfalls fast) alle nicht so gern mit der Fragilität des Lebens auseinandersetzen. Dennoch ist „ Auf Null“ so ein Buch, das man aufschlägt und dann gerne immer weiterliest. Der Grund ist, dass Catharina Junk mit ihrer Heldin – „hinter einer direkten, an Pointen reichen, ironisch bis sarkastischen Oberfläche, die Unsicherheit und Verletzlichkeit zum Ausdruck bringt, mit der Nina Schritt für Schritt wieder ins Leben zurückkehrt.“

Im Biergarten des BeLami liest Catharina Junk aus ihrem Romandebüt „Auf Null“.

Veranstalter: Kulturkneipe BeLaMi. Holtenklinger Str. 26, 20.30 Uhr. Eintritt frei.


Literatur und Musik

„Wortpicknick im Park“

Im Rahmen der Lesereihe präsentiert Julia Jessen ihren Debüt-Roman „Alles wird hell“ und Nina Müller singt Songs von der „Liebe, vom Bleiben & sich erinnern“.

Planten un Blomen, Bühne des Musikpavillon, Parkeingang Tiergartenstraße, 20.15 Uhr, Hutspende erwünscht.


Lesung, Kommentar, Gespräch

Große Erzählungen der Weltliteratur

Hanjo Kesting präsentiert im Rahmen seiner Lese- und Vortragsreihe zusammen mit dem Schauspieler Thomas Sarbacher die Kurzgeschichte „Regen“ von Somerset Maugham.

Bucerius Kunst Forum. Rathausmarkt 2, 20.00 Uhr, 10.-/8.- Euro.