Donnerstag, 02.06.2016


„Tage des Exils“

„2084. Das Ende der Welt“




Im Rahmen der „Tage des Exils“ liest Boualem Sansal aus seinem in diesem Frühjahr in einer deutschen Übersetzung im Merlin Verlag erschienenen Roman, der in Frankreich 2014 mit dem Grand Prix du Roman ausgezeichnet wurde. Sansal, der seine literarische Karriere erst mit 50 Jahren begann, ist Ingenieur und promovierter Ökonom, er war in Algerien Direktor des Industrieministeriums, bis er nach der Veröffentlichung eines „Journal intime et politique, Algérie 40 ans après“ entlassen wurde. Mit seinem Roman „2084“ knüpft er bewusst an Orwells Klassiker „1984“ an und erzählt aus einem Reich der fernen Zukunft, in dem die Verehrung eines einzigen Gottes das Leben bestimmt und jedes individuelle Denken abgeschafft ist. Moderation: Jürgen Ritte. Die deutschen Texte liest Michael Paweletz.

„Tage des Exils“ im Literaturhaus, Schwanenwik 38,19.30 Uhr, 12.-/8.- Euro.


Literatur in den Häusern der Stadt

„Endgültig“

Andreas Pflüger liest aus seinem Thriller, der von Jenny Aaron erzählt, die in ihrem ersten Leben Mitglied einer international operierenden Elitetruppe der Polizei war – hochintelligent, kampferprobt, effektiv. In ihrem zweiten Leben ist sie Verhörspezialistin und Fallanalytikerin beim BKA. Sie spürt das Verborgene und versteht es, zwischen den Worten zu tasten – denn seit einem misslungenen Einsatz in Barcelona ist Aaron blind. Die damaligen Ereignisse haben sie traumatisiert. Doch es war nicht der schlimmste Tag ihres Lebens. Der schlimmste Tag ihres Lebens ist heute.

Fünf Jahre nach Barcelona erhält Aaron einen Anruf: Die früheren Berliner Kollegen bitten sie um ihre Mithilfe. Reinhold Boenisch, ein zu lebenslänglich verurteilter Frauenmörder, gegen den Aaron als junge Polizistin ermittelte, hat im Gefängnis eine Psychologin getötet. Sie entschließt sich, den Fall anzunehmen und sich ihrer Vergangenheit zu stellen. Doch Boenisch ist nur der Anfang, eine Schachfigur in einem Komplott. Aaron wird erkennen, dass ihr bisheriges Leben eine einzige Vorbereitung auf die folgenden sechsunddreißig Stunden war. Um dieses Leben wird sie kämpfen müssen wie nie zuvor.
Andreas Pflüger stellt nicht nur die Wahrnehmung auf den Kopf, indem er die Welt konsequent und mit großer atmosphärischer Dichte aus der Perspektive einer Blinden beschreibt. Er dreht auch virtuos an der Spannungsschraube, spielt mit den Erwartungen des Lesers, zieht ihn in einen Sog. Unentrinnbar, sprachmächtig, adrenalingeladen.

Erik Santer, BMW-Werktstatt, Offerkamp 10, 19.00 Uhr, 20.-/13.- Euro.


Literatur in den Häusern der Stadt

„Was aus dem mächtigsten Tal der Welt auf uns zukommt“

Christoph Keese liest aus seinem Buch „Silicon Valley. (Knaus Verlag).

Jens de Buhr, JDB MEDIA, Schanzenstr. 70, 18.00 Uhr, 20.-/13.- Euro.


Literatur in den Häusern der Stadt

„Weltgeschichte to go“

Alexander von Schönburg präsentiert sein bei Rowohlt erschienene 280 Seiten kurze Weltgeschichte.

HEK – Hanseatische Krankenkasse im Warburg-Haus, Heilwigstr. 116, 20.00 Uhr, 20.-/13.- Euro.


Lesung mit Peter Goldammer

„Der Zirkus der Stille“

Peter Goldammer liest aus seinem Roman über die „unvergleichliche Victoria“, die das Zirkusleben verabscheut und eines Tages dann doch mit einem seltsamen Testament konfrontiert wird, das sie zu dem wundersamen Cirque perdu und seinem Direktor Papó bringt.

stories! im Falkenriedquartier, Straßenbahnring 17 ,19.30 Uhr, 5.- Euro.


Literatur und Musik

„Leben Sie wohl und hole Sie der Teufel!“

Sonja Szylowicki präsentiert eine Collage aus Gedichten und Prosa von Heinrich Heine und Briefen von prominenten Zeitgenossen über den berühmten Dichter, der bis zu seinem Tod 1856 finanziell von seinem Onkel, dem Hamburger Bankier Salomon Heine unterstützt wurde, obwohl der wenig vom Literaturschaffen seines Neffen hielt. Überliefert ist sein Ausspruch: „Hätt’ er gelernt was Rechtes, müsst er nicht schreiben Bücher.“ Was Rechtes gelernt hatte Heine natürlich doch, er wurde 1825 in Göttingen zum Doktor der Rechte promoviert und wollte in Hamburg eine Anwaltskanzlei eröffnen. Seine Pläne zerschlugen sich jedoch, Heine geriet in Deutschland immer mehr unter Druck und lebte von 1931 an in Paris im Exil. Seine letzten acht Lebensjahre verbrachte er dort in seiner „Matratzengruft“, schwerkrank und doch unermüdlich arbeitend. Musik machen Irene Husmann (Geige) und Elen Harutyunyan (Bratsche).

Logensaal in den Hamburger Kammerspielen, Hartungstr. 9-11 ,20.15 Uhr, 15.-/12.- Euro.


Supernova – Lese-Abenteuer für alle von 10 bis 14“

„Chris, der größte Retter aller Zeiten“

Im Rahmen der Lesereihe präsentiert der Autor und Übersetzer Salah Naoura, der bei der Leipziger Buchmesse als „Lesekünstler des Jahres 2016“ ausgezeichnet wurde, seinenRoman.

Literaturhaus, Schwanenwik 38, 9.30 Uhr und 11.00 Uhr. Eintritt frei Alter: für 5. Und 6. Klassen. Anmeldung beim Kulturring der Jugend / JIZ unter Tel.: 040-428 23-4801 /-4827 (Mo – Do 9.00 – 17.00 Uhr, Fr 9.00 – 16.30 Uhr) erforderlich.


Lesebühne

„Textlabor Bergedorf

Offene Lesebühne, bei der Texte vorgetragen, gesungen und natürlich auch geslamt werden dürfen. Wer vorlesen möchte, meldet sich ab 18.45 Uhr an. Musik: Holz und Schulz. Moderation: Volker Pripnow.

BeLaMi, Holtenklinkerstr. 26, 19.30 Uhr. Eintritt frei. Weitere Infos gibt es auf der Website des Textlabors unter http://www.textlabor-b.de.


Städtebashing

„Einer muss ja Schuld haben“

Viktor Hacker, Sabrina Schauer und Armin Sengbusch treffen sich mal wieder zum „Städtebashing“, bei dem sie in „dämonischer Freude“ und für einen ganz Leseabend Berlin dissen werden.

Mathilde Bar, Kleine Rainstr. 11, 20.15 Uhr, 6.- Euro.


Literatur in Hamburg