Donnerstag, 21.07.2022


Jüdischer Salon am Grindel und Tagung im Warburg-Haus

»So war’s eben...«




Zum Auftakt einer Tagung, die sich am 22. und 23. Juli im Warburg-Haus der lange zu Unrecht verkannten deutsch-jüdischen Schriftstellerin und Journalistin Gabriele Tergit als »Chronistin und Kritikerin der Moderne« widmet, treffen sich zum Jüdischen Salon am Grindel zu Gespräch und Lesung Nicole Henneberg, Marcus Dahmke und Steffen Siegmund.

Gabriele Tergit (1984–1982) war bis 1933 eine der erfolgreichsten Autorinnen ihrer Generation. Aus dem nationalsozialistischen Deutschland geflohen, konnte sie im Exil in Palästina und später in Großbritannien jedoch kein Publikum mehr finden. Ihr vielseitiges literarisches Schaffen – etwa als Gerichtsreporterin, Feuilletonistin, Bestsellerautorin, Chronistin, PEN-Sekretärin – ist bis heute nur wenig bekannt und wissenschaftlich kaum bearbeitet. Erst seit der Neuauflage ihrer drei Romane, ihrer Gerichtsreportagen und autobiographischen Erinnerungen wird Gabriele Tergit in den letzten Jahren wiederentdeckt.

Nicole Henneberg, Literaturwissenschaftlerin, Literaturkritikerin und freie Autorin, hat sich besonders um die Herausgabe von Gabriele Tergits Werk verdient gemacht und damit für eine postume, inzwischen weit verbreitete allgemeine Anerkennung und Wertschätzung dieser überaus lohnenswerten, lange Zeit fast vergessenen Schriftstellerin gesorgt. Marcus Dahmke von der Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für Exilliteratur an der Universität Hamburg führt ein Gespräch mit Nicole Henneberg. Der Schauspieler Steffen Siegmund vom Thalia Theater wird Auszüge aus Tergits Roman »So war’s eben...« eben vortragen, der ein weitgefasstes, anschauliches Panorama deutsch-jüdischer Geschichte in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts entwirft. Gastgeberin ist Friederike Heimann.

Der Abend findet zum Auftakt einer Tagung der Universität Hamburg über Gabriele Tergit im Warburg-Haus vom 22.–23. Juli 2022 statt, die das facettenreiche literarische Schaffen dieser aufmerksamen Beobachterin ihrer Zeit aus kultur- und literaturwissenschaftlicher Perspektive beleuchten wird.


Weitere Information und das Tagungsprogramm finden Sie hier: www.warburg-haus.de

Jüdischer Salon am Grindel im Café Leonar, Grindelhof 59, 19.30 Uhr, 10,-/5,- Euro

Literatur in Hamburg