Mittwoch, 29.08.2018


Lesung mit Steinunn Sigurðardóttir

»Heiðas Traum«

Steinunn Sigurdardottir
Steinunn Sigurðardóttir, Foto: David Ignaszewski
»Als würde man ein Fenster öffnen und in eine neue Landschaft schauen, in ein unerhörtes Leben«, lässt sich Elke Heidenreich auf dem Umschlag von Steinunn Sigurðardóttirs neuem Buch »Heiðas Traum – Eine Schäferin auf Island kämpft für die Natur« zitieren. Steinunn Sigurdardottir ist eine der wichtigsten isländischen Autorinnen, ihren ersten Gedichtband veröffentliche sie mit neunzehn Jahren, ihre Romane wurden internationale Erfolge, sie hat aber auch Drehbücher und ein Kinderbuch geschrieben. Mit ihrem neuen Buch wechselt sie nun wieder das Sujet und erzählt aus der Lebenswelt der 40-jährigen Heiða Guðný Ásgeirsdóttir, deren Werte und Nähe zur Natur, deren Kraft und authentisches Engagement ihr imponierten. Im Literaturhaus stellt Steinunn Sigurðardóttir ihr Buch vor. Den deutschen Text liest Katja Danowski. Moderation: Nikola Haaks.

Heiða, die zunächst als internationales Model arbeitet, übernimmt mit 23 die abseits gelegene Farm des Vaters und bewirtschaftet heute einen Betrieb mit 500 Schafen. Und sie kämpft für die Unversehrtheit der sie umgebenden Welt, wehrt mit lokalpolitischem Eifer den Staudammbau eines Energiekonzerns ab. Sigurðardóttir fängt die Rauheit, die Lust, die Zurückgezogenheit von Heiðas Alltag ein, der die Erfülltheit auf dem ruckeligen Traktor, auf dem sie auch liebend gerne tanzt, die kräftezehrende Heuernte, die Unabhängigkeit von männlich-weiblichen Dichotomien, aber keinesfalls eine Weltfremdheit meint. »Heiðas Traum« (Hanser; Übersetzung: Tina Flecken) wurde in Island zum Bestseller.

Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr, € 12,– /8,–


Biergarten-Lesung

„Superbuhei“ mit Sven Amtsberg

Sven Amtsberg
Sven Amtsberg, Foto: M. Hogrefe
Seit vielen Jahren ist Sven Amtsberg als Literaturveranstalter, Stadtführer, Moderator und Kolumnist der unangefochtene Chefentertainer der Hamburger Literatur. Ein Pfundskerl, der die „111 Gründe, den FC St. Pauli zu lieben“ so gut kennt, wie „Die Wahrheit über Deutschland“ (Rowohlt Verlag). Und ja, dieser Autor weiß auch, dass nichts so ist, wie es scheint, in „20 fast wahren Geschichten“ hat er über „Paranormale Phänomene“ (Metrolit Verlag) aufgeklärt. Es fehlte nur noch eine Kleinigkeit für den literarischen Olymp, nämlich ein Roman. Der ist im Frühjahr in der Frankfurter Verlagsanstalt erschienen und heißt „Superbuhei“. Im Biergarten des BeLaMi in Bergedorf stellt Sven Amtsberg seinen Roman vor.

Gewidmet ist „Superbuhei“ Klaus Meine, denn nach dem Sänger der Rockband „Scorpions“ hat Jesse, die Hauptfigur des Romans, seine Kneipe benannt. Der Sohn eines Elvis-Imitators ist in Rahlstedt aufgewachsen, an der Seite eines Zwillingsbruders, der ihm so ähnlich sieht, dass noch nicht einmal der Vater die Jungs auseinanderhalten kann. Nichts fürchtet Jesse mehr, als diesen Bruder, von dem er glaubt, er wolle seinLeben kapern. Und mit ihm seine Frau Mona, eine „Sitzschönheit“, die bei Kerzen an Romantik denkt, aber die Risikofaktoren unterschätzt. Jesse muss sie mit Schlaftabletten füttern, damit er in Ruhe, das Gewehr im Anschlag, über das Haus wachen kann. Mona, deren „Proportionen auch untenrum“ nicht stimmen, schleicht dann doch nachts in den Essbereich, und Jesse drückt ab. Mit fatalen Folgen. Doch das ist nur der Anfang. Es geht weiter. Und es wird schlimmer, in diesem Roman, der sich als Komödie ausgibt und zu einem furiosen Thriller wird, in dem „die Verbindungen zur Realität“ am Ende vollends gekappt werden.

Kulturkneipe BeLaMi, Holtenklinger Str. 26, 20.30 Uhr, Eintritt frei.


Buchpremiere mit Petra Oelker

»Die Brücke zwischen den Welten«

Buchpremiere mit Petra Oelker, die ihren neuen historischen Roman vorstellen wird, der Anfang des 20. Jahrhunderts in Konstantinopel spielt und von dem sympathischen Hochstapler Hans Körner erzählt, einem Hamburger Fachverkäufer für Orientteppiche.

Buchhandlung Heymann in Eimsbüttel, Osterstr. 134, 20.30 Uhr, € 12,–


Poetry Slam

Diary Slam

»Seelenpein« und »Hochgefühle«, »Liebesschwüre« und »Selbstmordgedanken« von »wildfremden Menschen«, all das und noch viel mehr steht auf dem Programm des Tagebuch-Slams.

Grüner Jäger, Neuer Pferdemarkt 36, 20.30 Uhr, 5,– Euro. Wer selber auf die Bühne möchte, meldet sich hier: mail(at)diaryslam.de.

Literatur in Hamburg