Dienstag, 10.01.2012


Lesung und Gespräch

Literatursoiree mit Urs Widmer

Urs Widmer
Urs Widmer, Foto: Regine Mosimann

„Ein junger Autor, ein beginnender, muss sich für die Form interessieren,“ hat Urs Widmer in einem Interview für die Literaturzeitschrift Torso unlängst gesagt, „wenn ich aber einen Sechzigjährigen sehe, der immer noch nur aus Methode besteht, dann bin ich misstrauisch. Denn das Was, das zum Wie gehört, sollte sich mit wachsender Lebenserfahrung schon einstellen.“ An Urs Widmers Werk kann man das gut nachvollziehen, er hat sein Debüt 1968 vorgelegt, eine Erzählung mit dem Titel „Alois“, in der er sich den Trivialmythen der Moderne widmete. Triviale Handlungsmuster der klassischen Abenteuer- und Reisegeschichte hat er in seinen vielen Romanen und Erzählungen auch später immer wieder aufgegriffen, aber in den letzten Jahren dann auch eine Trilogie vorgelegt, in der er die Geschichte seines Vaters und seiner Mutter mit der Nachkriegsgeschichte der Schweiz verbindet. Dass er in dieser Trilogie selbst dann schon auch mal als Zwerg auftaucht oder mit Toten durchs Leben und mit Lebenden durch den Tod geht, ist erklärte Methode dieses Schriftstellers, der einerseits „Fiktion“ schreiben, aber auch „möglichst viel gesellschaftliche Wirklichkeit spürbar werden lassen“ will. Ein Konzept, das bei ihm aufgeht und vermutlich viel dazu beigetragen hat, dass er heute nicht nur einer der erfolgreichsten, sondern auch der renommiertesten Autoren der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur ist, „ein Schweizer Weltautor in der Nachfolge von Frisch und Dürrenmatt“, wie es in „Die Welt“ hieß. Im Literaturhaus sucht der Kritiker Andreas Isenschmid im Gespräch mit Urs Widmer nach dem Betriebsgeheimnis seiner so verspielten und zugleich ernsten Prosa.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.


Lesung

Phase Zwo – Literatur & Musik

Im Rahmen der Reihe liest Betty Kolodzy aus ihrem neuen Roman „Reinverlegt!“ und Hartmut Pospiech präsentiert seinen neu erschienenen Sammelband „Männer. Frauen. Essen“. Moderation: Lutz Kramer.

Veranstalter: Writers’ Room Hamburg. Ort: Hafenbahnhof, Große Elbstr. 276, 20.00 Uhr. Eintritt: 7.- Euro.


Literatur in Hamburg