Donnerstag, 14.01.2010


Buchpremiere

„Das war ich nicht“

Eigentlich darf man über den neuen Roman von Kristof Magnusson noch gar nichts verraten, denn er erscheint erst zu seiner Lesung an diesem Donnerstag im Literaturhaus, und bis dahin gilt die Sperrfrist des Verlages für Besprechungen. Dabei legt der junge Theater- und Prosaautor, der am Literaturinstitut in Leipzig studiert hat, nach seinem Debüt „Zuhause“, für das er u.a. mit dem Rauriser Literaturpreis ausgezeichnet wurde, mit seinem zweiten Buch eine wunderbar humorvolle Komödie über die Krise vor, die man für einen dieser langen Abende zu dieser Jahreszeit nur zur Lektüre empfehlen kann. Erzählt wird uns in „Das war ich nicht“ aus der wechselnden Perspektive von Jasper, einem jungen Investmentbanker in Chicago, von Maike, einer „literaturverrückten“ Übersetzerin und von Henry LaMarck, einem gefeierten und international bekannten Schriftsteller. Alle drei befinden sie sich in einer Lebenskrise: Meike, die Übersetzerin der Werke von LaMarck, hat sich von ihrem Freund getrennt und hat sich aus Hamburg auf’s Land zurückgezogen. Dort wartet sie nun auf das neue Manuskript des Schriftstellers, der seinen groß angekündigten Jahrhundertroman jedoch nicht abliefert. Also reist sie kurzentschlossen nach Chicago, um sich das Manuskript direkt vom Autor geben zu lassen. Doch LaMarck hat sich von einer Überraschungsparty zu seinem Geburtstag davongeschlichen und in einem Hotel eingemietet, um seine Schreibkrise zu überwinden – und um für niemanden mehr erreichbar zu sein. Jasper, der dritte im Bunde, könnte dagegen ganz zufrieden sein mit seinem Leben als Trader für ein großes Bankhaus, wenn da nicht diese große Einsamkeit wäre und die Verlockungen des großen Geldes, durch die er in einer gnadenlosen Verkettung unglücklicher Zufälle auf abenteuerliche Abwege gerät. Davon, wie die Krise dieser drei Helden immer schlimmer wird, sich am Ende sogar zu einer allgemeinen Krise auswächst und davon, wie sie sich in einem raffiniert konstruierten Netz aus Zufällen und Abhängigkeiten dann gegenseitig aus der Patsche helfen, erzählt Kristof Magnusson in „Das war ich nicht“.

Im Literaturhaus stellt er seinen Roman vor. Moderation: Tilman Krause.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38. 20.00 Uhr. Eintritt: 8.-/6.- Euro.


Olaf Steinl und Benjamin Soyka, Foto: Goldbekhaus

Sag ich doch!

Die Odysee

Olaf Steinl und Benjamin Soyka (am Cello) präsentieren einen der Ursprungstexte der abendländischen Literatur, die im späten 8. Jahrhundert vor Christus entstandene „Odyssee“ von Homer, in der von den Abenteuers des Königs Odysseus von Ithaka und seiner Gefährten auf dem Heimweg aus dem Trojanischen Krieg erzählt wird.

Veranstalter: Goldbekhaus. Moorfuhrtweg 9, 20.00 Uhr. Eintritt: 12.50/11.- Euro.


Lesung

„Bertolt Brecht und der goldene Drache“

Hanns Friedrich Arnold liest Lyrik und Prosa von Bertolt Brecht, Li-tai-pe, Mei-scheng und anderen chinesischen Dichtern in der Nachdichtung von Klabund. Musik: Roland Funck (Gitarre).

Veranstalter: Werkstatt 3. Nernstweg 32-34, 20.00 Uhr. Eintritt: 6.-/4.- Euro.


Vortrag

„Eine neue jüdische Gemeinschaft?

Vortrag von Dr. Karen Körber über "Die Einwanderung russischsprachiger Juden nach Deutschland seit 1990 und ihre Folgen für die jüdische Gemeinschaft“

. Ort: Forschungsstelle für Zeitgeschichte in Hamburg (FZH), Beim Schlump 83, 18.30 Uhr.

Literatur in Hamburg