Sonntag, 10.01.2016


Lesung mit Monique Schwitter

„Eins im Andern“

Monique Schwitter
Monique Schwitter, Foto: Matthias Oertel
Von einem „amourösen Bildungsroman“ und einem „Buch, das trickreich starke Reize kombiniert, mit denen man einerseits einen Haufen Kritiker und andererseits ein großes Lesepublikum überzeugt“, schwärmte Wolfgang Höbel in einer Kritik für den „Spiegel“, und tatsächlich hat die in Hamburg lebende Schauspielerin und Schriftstellerin Monique Schwitter mit ihrem neuen Roman im letzten Herbst reihum begeistert, sie landete prompt auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis und wurde mit dem Schweizer Buchpreis ausgezeichnet.

Die kunstvoll verknüpften zwölf Episoden, aus denen sich der Roman von Monique Schwitter zusammensetzt, wagen ein sehr lesenswertes Spiel mit Leben und Fiktion. Es beginnt mit einer ganz alltäglichen Suche im Internet, bei der die Protagonistin und Erzählerin des Romans erfährt, dass sich ihr erster Liebhaber aus dem achten Stock gestürzt hat. Schockiert über den Selbstmord beginnt sie eine Liebesrecherche und erzählt uns ihre Liebesbiografie. Petrus, Andreas, Jakob und Johannes, Simon, Philipp und Tadeusz, Thomas, Mathieu und Nathanael, so heißen die Geliebten, es sind zwölf Männer, die mehr als die Namen mit Aposteln gemeinsam haben, sie sind Gesandte des Glaubens und der Liebe. Was ist das, die Liebe? Wieso kann sie kommen und gehen? Wohin geht sie, wenn sie geht? Das sind die Fragen, die in den zwölf Geschichten über diese Liebesapostel mitschwingen. Und was ist eigentlich mit der aktuellen Liebe? Der sitzt in seinem Zimmer und checkt Mails oder sieht fern, während wir von all den Verflossenen erfahren, erst zum Schluss rückt die aktuelle Liebessituation dann ins Zentrum und übernimmt die Handlung. Monique Schwitter liest im Hotel Wedina aus ihrem Roman, der „sich umstandslos in den Kanon der Liebesliteratur einfügt“, wie es in der „Neuen Zürcher Zeitung“ hieß, „und ihn zugleich neu lesbar macht“.

Veranstalter: Literaturhaus. Ort: Hotel Wedina, Gurlittstr. 23, 17.00 Uhr. Eintritt frei. Um Anmeldung bis zum 6.1.2016 unter Tel.: 040-22702014 wird gebeten.


Lesung

„Einstimmen“ zur TeaTime

Zum „Skandalon der Bedeutungen der kleinen Dinge“, so heißt es in einer Kritik von Anke Bütow in der Zeitschrift „Matrix“, würde die Hamburger Schriftstellerin Charlotte Ueckert mit den Gedichten ihres neuen Gedichtbands „Einstimmen“ (Pop Verlag) einladen. Zusammen mit der jungen Autorin Katja Thomas, die ihren Debütband „Gehen mit Lou“ (Edition Azur) vorstellen wird, gastiert sie zur TeaTime im Literaturhaus.

Veranstalter: Literaturzentrum. Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 17.00 Uhr. Eintritt: 7.-/4.- Euro.


Lesung mit Klaus Modick

Die Chornique scandaleuse Worpswedes




Mit „Verve, Humor und Stilvermögen“ („Frankfurter Rundschau“) und in einer „charmanten Kreuzung aus Künstler- und Heimatroman“ („Süddeutsche Zeitung“) erzählt Klaus Modick in „Konzert ohne Dichter“ (Kiepenheuer & Witsch) die Chronique scandaleuse Worpswedes: Rilke und Vogeler, ihr Werk, die Frauen – und ein epochales Gemälde. Klaus Modick liest im Saal am Helms Museum aus seinem Roman.

Heinrich Vogeler ist auf der Höhe seines Erfolgs. Im Juni 1905 wird ihm die Goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen, vor allem für das nach fünfjähriger Arbeit fertiggestellte Bild „Das Konzert oder Sommerabend auf dem Barkenhoff“. Während es in der Öffentlichkeit als Meisterwerk gefeiert wird, ist es für Vogeler das Resultat eines dreifachen Scheiterns: In seiner Ehe kriselt es, sein Selbstbewusstsein wankt, und eine fragile Freundschaft zerbricht. Rainer Maria Rilke, der literarische Stern am Himmel der Worpsweder Künstlerkolonie, und Vogeler haben sich entfremdet. Was die beiden zueinander führte und später trennte, welchen Anteil die Frauen daran hatten, die Kunst, das Geld und die Politik, davon erzählt „Konzert ohne Dichter“.


Veranstalter: Musikgemeinde Harburg e.V. Ort: Saal am Helms-Museum, Museumsplatz 2, 11.00 Uhr.


Literatur in Hamburg