Mittwoch, 13.01.2016


Lesung mit Hanns-Josef Ortheil

„Der Stift und das Papier“




Seit seinem 1979 erschienenen Roman „Fermer“, mit dem er den Aspekte-Literaturpreis für das beste literarische Debüt der Saison erhielt, ist kaum ein Jahr vergangen, in dem Hanns-Josef Ortheil nicht mit einem, meist sogar mit mehreren Büchern präsent gewesen wäre. Er hat fast fünfzig Bücher veröffentlicht, darunter Romane, zuletzt „Das Kind, das nicht fragte“ (2012), mit dem er sein großes autobiographisches Selbsterforschungsprojekt seiner Kinder- und Jugendjahre fortschreibt, aber auch Sachbücher über Musik, das Reisen und vor allem auch über das Schreiben, dessen Theorie und Praxis er seit vielen Jahren an der Universität Hildesheim lehrt.

Im letzten Herbst hat Hanns-Josef Ortheil mit „Der Stift und das Papier“, nach seinem Reisetagebuch „Die Berlinreise“ (2014), das er als 12-jähriger schrieb, eine große autobiographische Spurensuche in seiner Kindheit vorgelegt, die Schritt für Schritt offenlegt, wie er sich, begleitet und angeleitet von Vater und Mutter, das Schreiben beibrachte. Er beschreibt, wie er übte und wie diese Übungen langsam übergingen in kleine Schreibprojekte, die er sich selber ausdachte und verfolgte. Es ist die Geschichte eines Jungen, der lange Zeit nicht sprach, und der einen eigenen Weg zum Sprechen und Schreiben finden musste. Ortheils Mutter war, nach dem Verlust seiner vier Brüder im Krieg und der Nachkriegszeit, immer schweigsamer und schließlich stumm geworden. Im Alter von drei Jahren hat Ortheil daraufhin selbst für einige Zeit aufgehört zu sprechen. Mit „Der Stift und das Papier“ legt er nun die autobiographische Geschichte seines Schreibens vor – „unterhaltsam und spannend zugleich“ („Allgemeine Zeitung“). Und es ist bei allen Widerständen, die sich in den Weg stellten, die Geschichte eines Wunderkinds, das früh ein Gefühl für das Erzählen besaß. Zusammen mit „Der Stift und das Papier“ präsentiert Hanns-Josef Ortheil im Literaturhaus auch seine Hommage an den großen französischen Philosophen und Intellektuellen Roland Barthes, dem er auf seinen melancholischen Streifzügen durch „Pariser Abende“ (Dieterich‘sche Verlagsbuchhandlung) folgt: auf der Suche nach dem Glück und der Schönheit der Nacht. Einführung und Moderation: Rainer Moritz.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 12.-/8.- Euro.


Philosophieren für Kinder

„Gedankenflieger“

Im Rahmen der Reihe philosophiert Miriam Holzapfel mit Kindern zum Thema „Die Gedanken sind frei! Wozu Ideen gut sind“ und liest aus „Ich bin Henry Fink“ von Alexis Deacon und Viviane Schwarz. Für Kinder ab 6 Jahren.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 14.30 Uhr. Eintritt: 4.- Euro. Karten und weitere Infos gibt es unter www.julit-hamburg.de, anmelden kann man sich unter Tel.: 040-22 70 20 14.


Lesung

„Best of Poetry Slam“

Vier Slamer aus der A-Liga der deutschen Szene präsentieren sich in 10 Minuten dem Publikum. Moderation: Michel Abdollahi.

Veranstalter: Kampf der Künste. Ort: Ernst Deutsch Theater, Friedrich-Schütter-Platz 1, 20.00 Uhr. Eintritt: 11.- bis 19.- Euro inkl. HVV.


Literatur in Hamburg