Montag, 15.02.2010


Geht doch
Birgit Rabisch, Warten auf den Anruf, Achter Verlag

Buchpräsentation

„Warten auf den Anfruf“

Schon mit ihrem Roman „Duplik Jonas 7“ hat die Hamburger Autorin Birgit Rabisch ein viel gelesenes und in mehrere Sprachen übersetztes Jugendbuch zu einem Wissenschaftsthema vorgelegt: der Gentechnologie. Es ist ein Standardwerk für den Schulunterricht und ein Bestseller. Die Auswirkungen wissenschaftlichen Fortschritts auf die Gesellschaft thematisiert sie auch in ihrem Roman „Unter Markenmenschen“ und in ihrem neu im letzten Herbst erschienenen Roman „Warten auf den Anruf“. Erzählt wird die Geschichte von Emma, Wilhelmine und Irène, die zwar in verschiedenen Epochen leben, aber gemeinsam haben, dass sie bekannte Wissenschaftlerinnen der Leitwissenschaft ihrer Zeit sind. Die Chemie und ihre militärtechnische Nutzung hat den Ersten Weltkrieg geprägt, während im Zweiten Weltkrieg schließlich die Physik und mit ihr die Entwicklung der Atombombe ein Schlüsselrolle einnehmen. Für die Gegenwart wirft die Biologie und damit besonders die Gentechnologie die Frage nach den ethischen und moralischen Grenzen von Wissenschaft auf. Exemplarisch für ihre Wissenschaftsdisziplinen sehen sich in Birgit Rabischs Roman die drei Wissenschaftlerinnen mit der Frage nach der Verantwortung für ihre Forschungsarbeit konfrontiert. Am Ende wartet die Stammzellforscherin Irène auf den Anruf vom Nobelkomitee in Schweden und fürchtet sich doch zugleich davor, dass ein dunkles Kapitel ihrer Vergangenheit als Wissenschaftlerin an die Öffentlichkeit gezerrt werden könnte. Im Literaturhaus stellt Birgit Rabisch ihren Roman „Warten auf den Anruf“ vor und zur Diskussion.

Veranstalter: Literaturzentrum. Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 20.00 Uhr. Eintritt: 7.-/4.- Euro.

Peter Sloterdijk
Peter Sloterdijk bei einer Lesung aus „Du mußt Dein Leben ändern“ in Karlsruhe, Foto: Rainer Lück http://1rl.de

Über Religion, Artistik und Anthropotechnik

„Die Wiederentdeckung des Übens“

In seinem neuen Essay über die Natur des Menschen betreibt Peter Sloterdijk Märchen-Kritik: Als Kritik des Märchens von der Rückkehr der Religion könnte man seine Thesen verstehen. Doch nicht die Religion kehrt zurück. Es verschafft sich vielmehr etwas Fundamentales in der Gegenwart Raum: Der Mensch als Übender, als sich durch Übungen selbst erzeugendes Wesen. Rainer Maria Rilke hat den Antrieb zu solchen Exerzitien zu Beginn des 20. Jahrhunderts in die Form gefaßt: "Du mußt dein Leben ändern."

In einem Podiumsgespräch mit Reinhard Kahl präsentiert Peter Sloterdijk sein Buch und diskutiert seine Thesen.

Veranstalter: Körber-Forum. Kehrwieder 12, 19.00 Uhr.

Anmeldung über die Website: www.koerber-stiftung.de ab dem 1. Februar.


Lesung

„Die Poetin Mascha Kaléko“

Suzanne von Borsody und Rosemarie Fendel präsentieren ein Kaleidoskop des Lebens der Lyrikerin Mascha Kaléko in Gedichten, musikalisch begleitet von Willy Freivogel, Flöte, und Siegfried Schwab, Gitarre.

Veranstalter: Ernst Deutsch Theater. Friedrich-Schütter-Platz 1, 19.30 Uhr.


Vortrag

„Deutsch-deutsche Schizophrenie“

Vortrag von Fritz J. Raddatz im Rahmen der Ausstellung „Doppelleben – Literarische Szenen aus Nachkriegsdeutschland“.

Veranstalter: Freie Akademie. Klosterwall 23, 19.30 Uhr. Eintritt: 6.-/4.- Euro.


Literatur in Hamburg