Mittwoch, 13.10.2010


Lesung

„Freiheit“ – Das Großereignis des Bücherherbstes


Jonathan Franzen liest auf Kampnagel aus „Freiheit“. Moderation: Gabriele von Arnim. Veranstalter: Kampnagel. Jarrestr., 20.00 Uhr. Eintritt: 12.-/10.- Euro.


Jonathan Franzen über seinen neuen Roman “Freiheit”


Von einer „Neuauflage des großen amerikanischen Romans“ berichtete der „Spiegel“, die FAZ schwärmte von der „Fortführung der ‘Korrekturen’ mit souveräneren Mitteln“ und die ZEIT empfahl einen „Roman, an dessen Ende man sich fühlt wie bei der Entlassung aus der Reha“. Dabei war der neue 700-Seiten Roman „Freiheit“ von Jonathan Franzen noch gar nicht erschienen, als die Kritik hierzulande schon so euphorische Empfehlungen auswarf, dass man glauben musste, Barthels Most sei als ganz besonderer Schinken unterwegs in die Buchhandlungen. Erklären lässt sich das wohl nur mit einer Art Harry-Potter-Phänomen, einer fast schon hysterischen Euphorie, wie sie sonst nur Pop- und Filmstars auf sich ziehen. „Freiheit“ ist nur kurz vor der deutschen Übersetzung von Bettina Abarbanell und Eike Schönfeld und unter mächtigem Mediengetöse in den USA erschienen, Franzen schaffte es mit seinem neuen Roman sogar auf das Cover des renommierten Time Magazine, die New York Times feierte ein „unvergessliches Portrait unserer Zeit“, Barack Obama hat sich den Roman angeblich für die Sommerferien besorgt – und von all dem Trubel einmal abgesehen, hat Franzen sein Publikum neun lange Jahre auf den Nachfolgeroman seines furiosen Welterfolgs „Korrekturen“ warten lassen. Ob es ihm mit seinem neuen Familienroman auch gelingt, dass die Leser über die Berglunds – Mutter Patty, Vater Walter, Sohn Joey, Tochter Jessica – so intensiv diskutieren wie über die Lamberts, von denen in „Korrekturen“ erzählt wird, bleibt noch etwas abzuwarten. Fest steht schon einmal, dass er mit seinem Roman „Freiheit“ ein Buch vorgelegt hat, auf das offensichtlich alle gewartet haben. Und vielleicht ist „Freiheit“ ja tatsächlich, wie es im Literaturhaus-Programm heißt, ein Roman, „der uns die Welt erklärt“ und ein großer Wurf.


Lesung

„Sturm und Stille“

Ein „literarisches Stummfilmkonzert“ präsentieren Anton Pleva (Texte), Julian Schäfer & Joachim Kamps (Musik). Auf dem Programm stehen u.a. die Stummfilme „Buster Keaton in Seenot“ und „Der Sturm“ von Jean Epstein, die Schauergeschichte „Stimme der Nacht“ von William Hodgsons und ein Poem von Nikolaj Jasykow.

Veranstalter: Cap San Diego. Überseebrücke, Luke 4, 20.00 Uhr. Eintritt: 15.-/12.- Euro.


„Warum ich Angst vor Frauen habe“

Michael-Sarim Vérollet performt seinen Text "Wie mich die Musikkappelle Slayer zum Mann machte"

Von einer spektakulären Reise zum Mond und Paparazzi-Eltern ohne Sinn für Privatsphäre, von präpubertärer Wrestling-Manie, anatomischen Fehlfunktionen, von absurden Phobien – und vom bizarrsten Phänomen überhaupt: Mädchen, davon erzählt der Poetry-Slam-Star Mischa-Sarim Vérollet in seinem neu erschienenen Romandebüt. Im Foyer des Carlsen-Verlags stellt der junge Autor sein Buch vor.

Veranstalter: Carlsen Verlag. Völckerstr. 14-20, 20.00 Uhr. Eintritt frei.


Lesung

Poeten im Hotel

Es ist ein traditionsreiches 4-Sterne-Hotel, das mit „quellfrischem Wasser aus dem hauseigenen Brunnen“ und der „größten Malt-Whiskey Selection Hamburgs“ für sich wirbt. Seit 1910 gibt es das Maritim Hotel Reichshof schon – und in seiner 100jährigen Geschichte hat sich in dem ehrwürdigen Haus gegenüber dem Hauptbahnhof in der Kirchenallee wohl so ziemlich alles zugetragen, womit das Schicksal uns zu beglücken und zu strafen weiß: all zu Menschliches und Tierisches vermutlich auch. Dennoch dürfte der Zimmer-Service an diesem Mittwoch sogar für dieses ehrwürdige Hotel ein Novum sein: es gibt nämlich nicht nur Speisen und Getränke direkt aufs Zimmer, sondern auch Literatur. Alexander Posch, der jahrelang als Etagenkellner in einem Hotel an der Alster beschäftigt war und heute ein aufregendes Leben als Hausmann, Familienvater und Schriftsteller führt, erzählt vom Segen der Randlage und dem Glamour der Vorstadt; Michael Weins, er hat im Hotelfach gelernt und daraufhin Psychologie studiert, um schließlich Schriftsteller zu werden, bringt seinen Roman „Delfinarium“ und eine neue Kurzgeschichte mit in den Reichshof; Sabrina Schauer, die als Spoken-Word-Performerin diverse Preise auf Poetry Slams gewonnen hat, erzählt von ihren Erfahrungen als Zimmermädchen. Durch den Abend und die Räume des Reichshofs führt die Concierge Friederike Moldenhauer.

Ort: Maritim Hotel Reichshof, Kirchenallee 34-36, 20.00 Uhr. Treffpunkt: Bistro. Eintritt: 8.- Euro. Kartenreservierungen unter Tel.: 040 / 24833728 oder per E-Mail an: lebensart.ham@maritim.de.


Lesung

„Literatur-Quickie“

mit Rüdiger Saß. Lesezeit: 17 Minuten.

Veranstalter: Feldstern. Sternstr. 2, 22.30 Uhr. Eintritt frei.


Lesung

„Von der schwierigen Kunst spazieren zu gehen“

Der „Literarische Salon Lebenskunst“ widmet sich einer Aufgabe, deren besondere Schwierigkeit, wie Franz Hessel einst schrieb, möglicherweise darin liegt, sie gar nicht als solche zu transpirieren: „Der richtige Spaziergänger ist wie ein Leser, der ein Buch wirklich nur zu seinem Zeitvertreib und Vergnügen liest – auch das ist ein immer seltener werdender Menschenschlag heutzutage, da die meisten Leser in falschem Ehrgeiz wie auch die Theaterbesucher sich verpflichtet halten, ihr Urteil abzugeben (ach, das viele Urteilen!).“ Neben Texten von Franz Hessel kommen u.a. auch Walter Benjamin, Siegfried Kracauer und Bertolt Brecht zu Wort. Konzept und Leitung: Brigitte Landes.

Veranstalter: Deutsches Schauspielhaus. Kantine, Kirchenallee 36, 21.00 Uhr. Eintritt: 6.- Euro.


Lesung

Poetry-Slam im Logensaal

Geschichten und Lyrik, die „mit Gefühl, Witz und Charme“ vorgetragen werden, verspricht der Poetry-Slam im Logensaal. Durch den Abend führt Armin Sengbusch.

Veranstalter: Hamburger Kammerspiele. Logensaal, Hartungstr. 9-11, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.


Lesung

„Kara Günlük – Die geheimen Tagebücher des Sesperado“

Mutlu Ergün liest aus ihrem Roman und zeigt Videoclips.

Veranstalter: Buchhandlung im Schanzenviertel. Schulterblatt 55, 20.00 Uhr. Eintritt: 3.- Euro.


Lesung

“`Ne Rentnerband spielt seit 20 Jahren Dixieland“

Jo Brauner liest aus Romanen, Zeitungsberichten und anderen historischen Quellen über die legendäre Musikneipe „Onkel Pö“.

Veranstalter: IG Kontorhausviertel e.V. Ort: Flot Peters Gallery, Pumpen 8, 20.00 Uhr. Eintritt: 11.- Euro. (Der Erlös geht als Spende an das Kinder-Hospiz „Sternenbrücke“.


Lesung

„Krämer bei Nacht“

Sebastian Krämer singt „Schlaflieder zum Wachbleiben“ und erzählt „Gutenachtgeschichten mit Heimsuchungspotential“.

Veranstalter: Polittbüro. Steindamm 45, 20.00 Uhr. Eintritt: 15.-/10.- Euro.


Lesung

„Marc Chagall. Lebenslinien”

Vortrag von Dr. Ortrud Westheider im Rahmen der Ausstellung „Marc Chagall. Lebenslinien“ über die Autobiographie als künstlerisches Material.

Veranstalter: Bucerius Kunst Forum. Rathausmarkt 2, 20.00 Uhr.


Literatur in Hamburg