Donnerstag, 14.02.2019


Lesung mit Dagrun Hintze

»Einvernehmlicher Sex«




Mit »Ballbesitz« (mairisch Verlag) hat sie vor zwei Jahren ein tolles Fußballbuch vorgelegt, das höchst charmant und locker, in einer Mischung aus Fanbericht, Feuilleton und Kultursoziologie über »Frauen. Männer und Fußball« erzählt. Doch eigentlich ist Dagrun Hintze Dramatikerin, allein im letzten Jahr sind drei Stücke von ihr uraufgeführt worden. Regelmäßig publiziert sie zudem über zeitgenössische Kunst, beim Open Mike in Berlin hat sie allerdings mit einem Prosatext gewonnen, und im Hamburger Minimal Trash Art Verlag sind nun unter dem Titel »Einvernehmlicher Sex« 38 Gedichte von ihr erschienen, deren Kunstfertigkeit sich vor allem in der großen Lakonie zeigt, mit der sie die manchmal kleineren und oft größeren Lebens- und Liebesdramen inszeniert, von denen ihre Gedichte erzählen.

Mir stand der nächste Tag bevor / und abends vor dem Einschlafen / sagte ich zu dir / Morgen um diese Zeit ist schon alles vorbei // Morgen um diese Zeit bist du schon stockbesoffen / erwidertest du / Und hattest Recht / wie eigentlich meistens«. So wie diese kurze »Prophezeiung« sind fast alle Gedichte des Bandes getaktet, sie erzählen schonungslos, nüchtern und gebrochen nur von einer stets mitschwingenden, leisen Ironie vom ersten Petting und einem Selbstmordversuch, von einer Ménage à trois, einem schwulen Storch und einem »Freundeskreis«, in dem das Unglück zwar »überall groß« ist, der aber auch gerne lacht, trinkt und feiert. Die Lust an allem, was dem Leben einen zusätzlichen Kick gibt, zieht sich durch den gesamten Band, sie bildet den Horizont, dem alles und vor allem die Dichterin selbst stets entgegen strebt, auch wenn es »mit heftigem Kater« bezahlt werden muss.
»Man kann wirklich nur sehr schlecht aufhören, das zu lesen«, schwärmt Simone Buchholz über die Gedichte, »und hin und wieder lacht man sich auch fast tot, aber dann ist Frau Hintze da und hakt sich unter. Und Brian Ferry kommt auch vor!«

Literaturzentrum im Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr, € 7,–/5,–


18. Deutsch-Französisches Kulturfestival arabesques

»Geschichte im Comic«


Claire Fauvel & Thomas Gilbert diskutieren »das Verhältnis von Geschichte und Graphic Novel«. Sébastien Rival, Institut für Romanistik Hamburg, moderiert den Abend. Die Veranstaltung findet in französischer Sprache mit deutscher Übersetzung statt.

Institut Français Hamburg, Heimhuder Straße 55, 19.00 Uhr, € 5,–/Anmeldung erforderlich bei Sophie Udave, Institut Français


Literatur und Musik

»Spiel Zigeunistan«

Szenisch-musikalische Lesung mit Christiane Richers (Text) und Kako Weiß (Saxophon).

Komm Du – Kulturcafé Harburg, Buxtehuder Str. 13, 20.00 Uhr,
Eintritt frei, Hutspende erbeten.


Literatur und MUsik

»Liebesgeflüster«

Helga Siebert präsentiert die »liebe Not« mit der Liebe, den Frauen und der Erotik in Texten von u.a. Heinrich Heine, Joachim Ringelnatz, Christian Morgenstern und Wilhelm Busch, musikalisch begleitet von Angelika Eger auf dem Akkordeon.

Fischhalle Harburg, Kanalplatz 16, 19.00 Uhr, € 10,–


Buchpräsentation

»Norwegen der Länge nach«

Simon Michalowicz präsentiert sein Buch über seine Wanderung vom südlichsten Punkt am Kap Lindesnes bis zum Nordkamp: 140 Tage war er in den Weiten des Fjells unterwegs, wo der Herbst in berauschenden Farben leuchtete, Polarlichter von Göttern kündeten und ihn die Hilfsbereitschaft der Menschen beflügelte. Doch ein verlorenes Zelt, totale Erschöpfung und unfreiwillige Umwege rückten das Ziel immer wieder in die Ferne. Augenzwinkernd und mit wertvollen Tipps verrät der Weitwanderer, wie es ist, alles zu geben – und dabei Ballast abzuwerfen …

Globetrotter, Wiesendamm 1, 20.30 Uhr


Poetry Slam

Stellwerk Slam

Im legendären Jazzclub Stellwerk im Bahnhof Harburg treten gegeneinander an: Katharina Kressel
Luke Monis, DoJo, Eike Claus-Dieter Hoffmann, Der 15. Julius, Jochen Sunken, Roman Müller, das Team Maritim und Lotta Emilia. Auch Neulinge werden noch mit von der Partie sein. Durch den Abend führt Arne Poeck.

Stellwerk, Bahnhof Harburg, Hannoversche St. 85, 19.30 Uhr, € 5,–

Literatur in Hamburg