Dienstag, 15.09.2020


Lesung mit Richard David Precht

»Das Andere der künstlichen intelligenz«

Richard David Precht
Richard David Precht, Foto: Gunter Glücklich
Seit Jahren ist Richard David Precht mit seinen Büchern zu Gast auf den Bühnen des Landes, er nimmt Stellung zu politischen, gesellschaftlichen und philosophischen Themen, schreibt an einer umfangreichen Geschichte der Philosophie, von der inzwischen drei Bände vorliegen, und diskutiert, ob über das bedingungslose Grundeinkommen, Tierrechte oder Bildungspolitik. Zum Harbour Front Literaturfestival erkundet er zusammen mit dem belgischen Komponisten und Pianisten Wim Mertens, einem der weltweit bedeutendsten Vertreter der Minimal Music, das Terrain der künstlichen wie der natürlichen Intelligenz, um das auch sein neues Buch »Künstliche Intelligenz und der Sinn des Lebens« (Goldmann) kreist.

Wir müssten nur noch für ein paar Jahrzehnte munter so weitermachen, lautet eine Ausgangsthese von Richard David Precht, und »die Verwertungsinteressen des Kapitals« die Erde umpflügen lassen, dann bliebe vom Homo Sapiens nicht mehr als ein Anschauungsobjekt für »neugierige Aliens«. Manche der Hohepriester des Silicon Valley sehen das ganz genauso und haben gleichzeitig einen großen Traum. In ihm erscheint der Mensch nur als Zwischenschritt der Evolution, die Zukunft findet »postbiotisch« und als maschinelle Superintelligenz statt. Mit dieser naiven Vorstellung über KI räumt Richard David Precht in seinem Buch nun gründlich auf. Gleichzeitig sieht er die Notwendigkeit, dass der Mensch nach zweieinhalbtausend Jahren, in denen er sich als beseelt vom göttlichen Logos erkannte, zu einem neuen Selbstverständnis findet. In ihm würden wir uns als »das Andere der künstlichen Intelligenz« sehen, geprägt von »Emotionalität und Intuition, Spontaneität«. KI hat laut Precht zwar schon einiges mit Intelligenz zu tun, »aber kaum etwas mit Verstand und nicht entfernt mit Vernunft«.

Harbour Front Literaturfestival in der Elbphilharmonie, Großer Saal, Platz der Deutschen Einheit, 20.00 Uhr, ab € 10,– bis 47,–


Lesung mit Peter Zantingh

»Nach Mattias«

Peter Zantingh
Peter Zantingh, Foto: Maurice Haas, Diogenes Verlag
Der in Utrecht lebende, niederländische Journalist und Schriftsteller Peter Zantingh liest aus seinem neuen Roman, in dem die Geschichten von Amber und Quentin, von Kristiane und Jacob, von Riet und Hendrik um einen jungen Mann kreisen. Er heißt Mattias, ist voller Lebensmut und Zuversicht, beliebt und zugewandt. Doch jetzt müssen alle, die ihn kannten plötzlich ohne ihn weiterleben. Wie Puzzlesteine fügen sich ihre Geschichten in ein Abbild von Mattias und geben eine Antwort auf die Frage, die von ersten Satz an wie ein Leitfaden durch den Roman zieht: Was ist mit Mattias passiert, und warum ist er nicht mehr da? Peter Zantingh erstellt zu all seinen Büchern Playlists mit Liedern, die ihn beim Schreiben begleitet haben. In »Nach Mattias« spielen die Songs seiner Playlist (u.a. Interpreten wie Sufjan Stephens, Pink Floyd oder Nick Cave & The Bad Seeds) sogar eine eigene Rolle. Bei seiner Lesung wird er auch Songs einspielen. Den deutschen Text liest Sebastian Dunkelberg.

Harbour Front Literaturfestival in der Elbphilharmonie, Kleiner Saal, Platz der Deutschen Einheit, 20.00 Uhr, € 28,–


Lesung

»März & Moritz & 1 Gast«

»Offenherzig, süffisant, ungerecht« und natürlich »brillant« diskutieren Ursula März, Rainer Moritz und Carsten Otte über Neuerscheinungen.

Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr, € 14,–/10,–, Anmeldungen an tickets@literaturhaus-hamburg.de


Lesung

»Das Paradies ist eine Insel. Die Hölle auch«

In einer multimedialen Lesung mit live animierten Bildern und Musik begeben sich Digger Barnes & Pencil Quincy zusammen mit der Schauspielerin Gala Othero Winter auf eine große Reise, um die Inselwelt der Schriftstellerin Judith Schalansky zu erkunden.

Harbour Front Literaturfestival im Uebel & Gefährlich, Feldstraße 66, 20.00 Uhr, € 25,–


Lesung

Debütantensalon

In vier Salonabenden präsentieren jeweils zwei Autorinnen und Autoren ihre literarischen Debüts und bewerben sich um den mit 10.000 Euro dotierten Klaus-Michael Kühne Preis, der am 20. September im »The Fontenay« verliehen wird. In der dritten Leserunde stellt Danna Steenfatt ihren Roman »Die Überflüssigkeit der Dinge« vor, Dominik Barta liest aus »Vom Land«. Moderation: Dora Heldt.

Harbour Front Literaturfestival im Nochtspeicher, Bernhard-Nocht-Str. 69a, 19.00 Uhr, € 15,–


Literatur in Hamburg