Dienstag, 19.01.2016


Philosophisches Café

„Hannah Arendt und die Pflicht zum Ungehorsam“

Zeichnung von Nanne Meyer für das Cover von „Verlernen – Denkwege bei Hannah Arendt“ (Matthes & Seitz)
Sie gehöre nicht in den Kreis der Philosophen, hat Hannah Arendt 1964 gesagt, ihr Beruf sei, „wenn man überhaupt davon sprechen“ könne, die „politische Theorie“. Hannah Arendt ließ sich nur ungern Philosophin nennen, weil sie die Philosophie für eine Krankheit von Männern hielt. Doch natürlich ist sie eine der großen Denkerinnen des 20. Jahrhunderts, sie hat den Totalitarismus, die „Elemente und Ursprünge totalitärer Herrschaft“ so erhellend analysiert, wie niemand zuvor. Heute fällt, wo immer sich Freiheitsbewegungen regen, ihr Name, ob in der Ukraine, beim arabischen Frühling in Ägypten, in Palästina und in Israel, auch bei Occupy-Protesten in Hong-Kong oder Kanada.

Zum „Philosophischen Café“ über die 1906 in Hannover geborene Hannah Arendt, die 1933 als Jüdin ins Exil getrieben wurde und 1975 in New York starb, zeigt das Literaturhaus vorab den ARTE-Film „Hannah Arendt und die Pflicht zum Ungehorsam“, für den die israelische Filmemacherin Ada Ushpiz Stimmen aus den politischen Bewegungen der letzten Jahre mit der Stimme von Hannah Arendt montiert hat. Was bedeutet Verantwortung? Warum ist das Böse oberflächlich? Was ist am Totalitären so verführerisch? Das sind einige der Fragen, die im Film sowie im darauf folgenden Gespräch mit Marie Luise Knott thematisiert werden. Die Hannah-Arendt-Expertin Marie Luise Knott hat zuletzt bei Matthes & Seitz das Buch „Verlernen – Denkwege bei Hannah Arendt“ veröffentlicht. Gastgeber der Gesprächsrunde ist Reinhard Kahl.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 18.30 Uhr (Film), 20.15 Uhr (Gespräch). Eintritt: 10.-/6.– Euro.


Lesung

„Der Käs im Grippte“

„Achtung, die Hesse komme widda“, heißt an diesem Abend im Mathilde, wo drei „hessische Wahlhamburger“ Geschichten über die alte Heimat vorlesen. Teilweise in Mundart, manchmal noch unverständlicher, immer aber mit dem allseits bekannten bissigen Hessen-Humor. Es lesen: Thomas Nast, Nico Spindler und die Künstlerin und Autorin Ina Bruchlos.

Veranstalter: Mathilde Bar Ottensen. Kleine Rainstr. 11, 20.15. Eintritt: 5.- Euro.


Literatur in Hamburg