Dienstag, 22.03.2016


Lesung mit Isabel Bogdan

Schade um den schönen Pfau

Isabel Bogdan
Isabel Bogdan, Foto: Smilla Dankert
Man kennt sie seit Jahr und Tag durch ihre Übersetzungen, aktuell von Jane Gardams neuem Roman „Eine treue Frau“, und als Bloggerin über Literatur und Anverwandtes mit einer begeisterten Fangemeinde. Als Isabel Bogdan dann mit „Sachen machen“ (Rowohlt) auch noch von einer schrägen Versuchsanordnung erzählte, bei der sie von der Darmbesichtigung über die Fett-weg-Hose bis zum Ping-Pong mit Punks alle möglichen Verrücktheiten durchspielte, ahnte man schon, dass man noch von ihr hören würde. Und jetzt ist es soweit: Mit ihrem Romandebüt „Der Pfau“ (Kiepenheuer & Witsch), legt sie eine turbulente Komödie vor, die in ihrem Mix aus gekonntem Understatement und skurrilem Humor very Britisch und ziemlich einmalig in der deutschen Literatur ist.

Die Geschichte selbst ist auf den ersten Blick ganz unspektakulär: Zum „Teambuilding“ kommen vier Banker und ihre Chefin von der Investmentabteilung einer Bank samt Köchin und Psychologin für drei Tage in den Westflügel des Herrenhauses der MacIntoshs in die Highlands. Kalt erwischt werden sie dort nicht nur von der eher spartanischen Ausstattung der Zimmer mit Heizdecken und Etagenbetten, sondern auch von einem überraschenden Wintereinbruch, von verwirrten Hunden, Gänsekot und einem verrückt gewordenen Pfau. Immerhin läuft die Köchin zu ganz großer Form auf und serviert ein grandioses Geflügelcurry, zu dem auch die MacIntoshs eingeladen sind. Nur, was hat das mit der verschwundenen Gans zu tun? So viel darf man über diese wunderbar verrückte Komödie schon mal verraten: Die Gans wird es überleben.

Isabel Bogdan liest zum YACHTCLUB aus „Der Pfau“. Es moderieren die Skipperinnen Friederike Moldenhauer & Tina Uebel.

Nochtspeicher, Bernhard-Nocht-Str. 69a, 19.30 Uhr, 9.- Euro


Lesung mit Michael Köhlmeier

„Das Mädchen mit dem Fingerhut“




Sie versteht kein Wort der Sprache, die man hier spricht. Doch wenn jemand „Polizei“ sagt, beginnt die Sechsjährige zu schreien. Woher sie kommt? Warum sie hier ist? Wie sie heißt? Sie weiß es nicht. Yiza, sagt sie, also heißt sie jetzt Yiza.

Als Yiza zwei Jungen trifft, die genauso alleine sind wie sie, tut sie sich mit ihnen zusammen. Sie kommen ins Heim und fliehen, sie brechen in ein leeres Haus ein, aber sie werden entdeckt. Der vielfach ausgezeichnete, österreichische Schriftsteller Michael Köhlmeier erzählt in seinem neuen Roman die Geschichte von Yiza und der kindlichen Kraft, die sie am Rand der Gesellschaft überleben lässt. Zusammen mit Sandra Kegel stellt er seinen Roman vor. Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr, 10.-/6.- Euro


Sta*-Club

„Coole Nummer. Als ich der Größte war“

Zum Sta*-Club präsentiert der US-amerikanische Schriftsteller Janson Reynolds seinen hochgelobten und ausgezeichneten Jugendroman über den 16-jährigen Ali, der mit seiner Mutter Doris und seiner jüngeren Schwester Jazz in Bedford-Stuyvesant, einer ziemlich miesen Gegend von Brooklyn/ New York lebt. Moderation: Antje Flemming. Die deutschen Texte liest der Schauspieler Sepastian Rudolph.

Literaturhaus, Schwanenwik 38, 10.30 Uhr. Eintritt frei. Alter: ab 14 Jahre bzw. 9. Klasse. Anmeldung für Schulklassen unter Tel.: 040-22702014.


Bücher im Gespräch

„Warum so verlegen?“

Gespräch mit dem Verleger Wolfgang Franßen, der seinen Polar Verlag vorstellen und aus dem Arbeitsalltag berichten wird.

Buchhandlung in der Osterstraße, Osterstr. 171, 20.00 Uhr, 5.- Euro


Mobiles Kino

„How to Make a Book with Steidl!“

Das mobile Kino „Flexibles Flimmern” zeigt den Dokumentarfilm von Gereon Wetzel & Jörg Adolph aus dem Jahr 2010 über Gerhard Steidl und seinen Verlag. Über ein Jahr haben Wetzel und Adolph den besessenen Drucker und Verleger begleitet, der berühmt für seine Perfektion und Liebe zu Büchern ist. Weltweit stehen die renommiertesten Fotokünstler bei Steidl Schlange, um ihre Bücher bei ihm produzieren zu können.

Buchhandlung Sautter + Lackmann, Admiralitätsstr. 71/72, 19.00 Uhr, 10.- Euro


Literatur in Hamburg