Dienstag, 04.09.2018


Jüdischer Salon mit Giselle Cycowicz

»Weiterleben ohne Wenn und Aber«





Die amerikanisch-israelische Traumatherapeutin Giselle Cycowicz praktiziert noch mit über 90 Jahren. Sie behandelt immer noch Menschen, die wie sie das Konzentrationslager überlebt haben. Als Teenager las sie fasziniert Stefan Zweigs »Die Heilung durch den Geist« und träumte seitdem davon, Psychologin zu werden. Die Journalistin Sabine Adler hat nun eine Biographie über die Shoah-Überlebende vorgelegt: »Weiterleben ohne Wenn und Aber« (Aufbau Verlag). Zusammen mit Giselle Cycowicz stellt Sabine Adler das Buch zum Jüdischen Salon im Café Leonar vor. Moderation: Klaus Loebell.


1944 wurde Giselle Cycowicz mit ihrer Familie nach Auschwitz deportiert. Sie überlebte und emigrierte mit ihrer Mutter und ihren Schwestern nach New York. Mit 42 Jahren verwirklichte sie dann ihren Traum und studierte Psychologie am Brooklyn College in New York.
Sabine Adler erzählt sehr bewegend von dieser beeindruckenden Frau und ihrer Biografie, eingewoben in die Begegnungen und Gespräche mit ihren Patienten, denen man in ihrem persönlichen Umfeld in Israel sehr nahekommt.

Jüdischer Salon im Café Leonar, Grindelhof 59, 20.00 Uhr, € 10,–/7,50


Lesung mit Michael Kleeberg

»Der Idiot des 21. Jahrhunderts«

Michael Kleeberg
Michael Kleeberg, Foto: Lothar Koethe
»Aus irgendeiner Heimat sind wir alle hierher gekommen, und Heimat ist‘s immer, wonach wir suchen«, heißt es im »Buch des Sängers«, mit dem Michael Kleeberg seinen neuen West-östlichen Divan »Der Idiot des 21. Jahrhunderts« (Galiani Berlin) eröffnet. Die Suchenden sind Hermann, einst Aussteiger, jetzt Lehrer in Frankfurt, Maryam, eine iranische Sängerin, die auswanderte, weil ihr das Singen verboten wurde, Younes, ein libanesischer Pastor, Zygmunt, ein polnischer Handwerker, Bernhard, ein Ex-Sponti, Ulla, seine Frau, und Kadmos, ein arabischer Lyriker.

In einem Kaleidoskop aus zwölf Büchern stellt Michael Kleeberg die Geschichte seiner Protagonisten vor und webt Geschichten hinein, die zu den Wurzeln ihrer Kulturen führen. Sein Buch spielt in Deutschland, Iran, im Libanon und im Reich der Mythen, es mischt verschiedene Erzählperspektiven und Genres zu einem Ganzen, dem die Suchbewegungen und Unsicherheiten der Gegenwart eingeschrieben sind. Kein Buch der Gewissheiten, ein Buch der Suche. Im Literaturhaus stellt Michael Kleeberg seinen neuen »Divan« vor. Moderation: Rainer Moritz.

Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr, € 12,–/8,–


Benefiz Poetry Slam

»Momentaufnahme #6«

Benefiz-Poetry-Slam zu Gunsten von »Hinz & Kunzt« mit Hinnerk Köhn, Mona Harry, Sven Kamin, Lucia, Danny Grimpe und Marcel Schneuer. Moderation: Rasmus Blohm.

Kampf der Künste auf der Cap San Diego, Luke 5, Überseebrücke, 20.00 Uhr, € 12,–


Literaturclub

»Die gerettete Zunge«

Auf dem Programm des Literaturclubs im Gewerkschaftshaus steht mit der Literaturkritikerin Brigitte Neumann der Auftaktband von Elias Canettis Autobiographie, die er mit »Die Fackel im Ohr« und »Das Augenspiel« fortsetzte, und die ein einmaliges Panorama vom Beginn des 20. Jahrhunderts entwirft. Seine frühe Kindheit verbringt Canetti in der kleinen bulgarischen Stadt Rustschuk im Ghetto der spaniolischen Juden. Die ersten Schuljahre sind an das Kaufmannsmilleu von Manchester geknüpft, den Ausbruch des Ersten Weltkriegs erlebt er im kaiserlichen Wien, die Kriegs- und Nachkriegsjahre im friedlichen Zürich. Die »Geschichte einer Jugend« endet mit der Übersiedlung der Familie von Zürich nach Frankfurt. Canetti erzählt von einer glücklichen Kindheit, in der es Liebe und Eifersucht, Egoismus, Stolz, Zärtlichkeit und Todesfurcht gab und nicht zuletzt das kulturelle Interesse eines Elternhauses, in dem vor allem die Mutter dem Kind schon früh den Weg in die Literatur wies.

Im KLUB, Besenbinderhof 62, 19.30 Uhr, € 5,–


Lesung

»Töne, metallen, trägt der Fluss – ein lyrische Elbreise«

Maren Schönfeld liest aus ihrem aktuellen Buch, im Anschluss serviert Jacques Wein-Depot eine Auswahl erlesener Weine.

Haspa-Filiale, Fuhlsbütteler Straße 350, 19.00 Uhr, Eintritt frei.


Poetry Slam

Mathildes Themenslam mit LÄNGS

Poetry Slam mit Texten von höchsten 5 Minuten Länge zu einem vorgegebenen Thema. Vorlesende zahlen keinen Eintritt, der Gewinner bekommt eine Flasche Hochprozentiges und startet beim nächsten Slam automatisch auf Platz 1.

Mathilde, Literatur & Café, Bogenstraße 5, 20.15, € 5,–

Literatur in Hamburg