Dienstag, 14.07.2015
Literatur im Gespräch
„Winesburg, Ohio“
Beim Treffen des Literaturclubs Be60 steht (1919) „Winesburg, Ohio“ ein Klassiker der modernen amerikanischen Literatur auf dem Programm, mit dem Sherwood Anderson die amerikanische Short Story revolutionierte. Lakonischer ist das Leben in einer amerikanischen Kleinstadt nie erzählt worden als in dieser Sammlung:
Wing Biddlebaum verlor durch ein fatales Missverständnis seine Stelle als Lehrer und mit ihr seine Seelenruhe. Alice Hindman wartet auch elf Jahre nach deren Verschwinden noch verzweifelt auf die Rückkehr ihrer Jugendliebe. Der Arzt Mr Reefy schreibt seit dem Tod seiner Frau Gedankensplitter auf kleine Zettel – und wirft sie weg. Selbst die Existenz des jungen Lokalreporters George Willard, der neugierig all diese Schicksale sammelt, ist nicht frei von tragischen Verstrickungen. Schrullige, einsame Charaktere bevölkern das Städtchen Winesburg in Ohio, einen Ort auf der literarischen Landkarte, dem Autoren bis heute ihre Reverenz erweisen. Moderation: Brigitte Neumann.
Veranstalter: Kulturverein Be60. Ort: Der Klub, Besenbinderhof 62, 19.30 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.
News
Hamburger Theater Festival 2015
Szenenfoto aus „Faust“. Das Stück in der Regie von Robert Wilson gastiert am 6. und 7. November auf Kampnagel, Foto: Lucie Jansch
Fünf der zehn Produktionen des Theaterfestivals stammen Goethe, Schiller und Lessing, und in allen geht es um den Themenkomplex „Macht – Ohnmacht“. Dass diese Dichotomie nicht nur die deutschen Klassiker bestimmt, sondern vielmehr ein universelles Spielfeld für Dramatiker ist, zeigt sich auch in den fünf weiteren Stücken auf dem diesjährigen Spielplan. Zu fast allen Produktionen gibt am ersten Veranstaltungsabend eine Einführung in das Stück durch den verantwortlichen Regisseur. Einen starken Akzent setzt das Festival in diesem Herbst auf das Berliner Ensemble und seinen Intendanten Claus Peymann. Aus gutem Grund: 2017 gibt Claus Peymann die Intendanz des Berliner Ensembles auf. Das Hamburger Theater Festival hat deshalb u. a. das bildgewaltige „Faust“-Spektakel der laufenden Spielzeit von Robert Wilson und Herbert Grönemeyer im Programm.