Dienstag, 07.07.2015


Lesung

„Die niederländische Jungfrau“




Zum siebten Mal wurde im Juni der European Union Prize for Literature (EUPL) vergeben. Mit dem Preis zeichnet die Europäische Union seit 2009 jährlich Nachwuchsautorinnen und -autoren aus, die aus unterschiedlichen, zuvor festgelegten Ländern der Europäischen Union und einigen assoziierenden Ländern kommen. Aus Deutschland erhielten den Preis bisher Iris Hanika (2010) für ihren hierzulande gefeierten Roman "Das Eigentliche" und Marica Bodroić (2013) für ihren ebenfalls in der Kritik vielgelobten Roman "Kirschholz und alte Gefühle".

Mit Iris Hanika und der niederländischen Autorin Marente de Moor präsentiert das Literaturhaus Hamburg in einer Kooperationsveranstaltung mit ELit Literaturhaus Europa, nun zwei der Preisträgerinnen des Europäischen Literaturpreises: Marente de Moor liest aus ihrem 2011 auf Deutsch erschienenen Roman „Die niederländische Jungfrau“ (Suhrkamp), der im Sommer 1936 auf einem einsamen Landgut spielt. Er wurde mit dem hoch dotierten AKO Literatuurprijs ausgezeichnet und von der FAZ als „beeindruckender Galopp auf dem schmalen Grat zwischen Ernst Jünger und Leo Tolstoi“ gelobt. Iris Hanika, bekannt geworden durch „Treffen sich zwei“, hat mit „Wie der Müll geordnet wird“ (Droschl) einen Roman über die Mitte des Leben vorgelegt: Antonius versucht der allgemeinen Sinnlosigkeit Herr zu werden, indem er selbst nur noch sinnlose Dinge tut. Darum räumt er Mülltonnen auf. Als er jedoch keine Antwort auf die Frage findet, ob Mülltonnenkontrolle nicht vielleicht doch eine sinnvolle Tätigkeit sei, hört er sofort wieder auf damit. Renate hingegen möchte gerne verschwinden, weil sie ihr Leben so langweilig findet. Dabei ist gerade ihres recht angenehm. Doch bereitet es ihr keine Freude. Was daraus wird? »Ein Wenderoman aus West-Berliner Sicht! Iris Hanikas Buch ist eine lustige, böse und funkelnde Sprachsymphonie« (Berliner Zeitung).
Rainer Moritz moderiert den Abend mit Iris Hanika und Marente de Moor im Literaturhaus.

Veranstalter: Literaturhaus Hamburg, ELit Literaturhaus Europa. Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/6.- Euro.


Literatur im Gespräch

„Winesburg, Ohio“

Beim Treffen des Literaturclubs Be60 steht (1919) „Winesburg, Ohio“ ein Klassiker der modernen amerikanischen Literatur auf dem Programm, mit dem Sherwood Anderson die amerikanische Short Story revolutionierte. Lakonischer ist das Leben in einer amerikanischen Kleinstadt nie erzählt worden als in dieser Sammlung: Wing Biddlebaum verlor durch ein fatales Missverständnis seine Stelle als Lehrer und mit ihr seine Seelenruhe. Alice Hindman wartet auch elf Jahre nach deren Verschwinden noch verzweifelt auf die Rückkehr ihrer Jugendliebe. Der Arzt Mr Reefy schreibt seit dem Tod seiner Frau Gedankensplitter auf kleine Zettel – und wirft sie weg. Selbst die Existenz des jungen Lokalreporters George Willard, der neugierig all diese Schicksale sammelt, ist nicht frei von tragischen Verstrickungen. Schrullige, einsame Charaktere bevölkern das Städtchen Winesburg in Ohio, einen Ort auf der literarischen Landkarte, dem Autoren bis heute ihre Reverenz erweisen. Moderation: Brigitte Neumann.

Veranstalter: Kulturverein Be60. Ort: Der Klub, Besenbinderhof 62, 19.30 Uhr. Eintritt: 5.- Euro. (Weiterer Termin: 14. Juli, 19.30 Uhr.)


Lesung

„Ein möglicher Ratgeber“

Ruft man einfach die Polizei? Die Feuerwehr? Einen Krankenwagen? Oder simuliert vorsichtshalber sofort eine Ohnmacht? Was tun, wenn man unversehens eines Tages vor einem Außerirdischen steht? Für alle, die sich wappnen wollen, stellt Boris Aljinovic einen „möglichen Ratgeber“ von Tom Krausz vor, der die Frage „Wie verhalte ich mich beim Erstkontakt mit einem Außerirdischen?“ so anschaulich wie kurzweilig thematisiert.

Veranstalter: Planetarium, Hindenburgstr. 1 b, 19.30 Uhr. Eintritt: 12.-/8.- Euro.


Literatur in Hamburg