Mittwoch, 05.09.2012


Vortrag, Lesung und Gespräch mit Richard Sennett

„Was unsere Gesellschaft zusammenhält“

Richard Sennett
Richard Sennett, Foto: Thomas Struth
Der in New York und London lehrende Sozial- und Kulturwissenschaftler Richard Sennett veröffentlicht seit fast 30 Jahren kulturgeschichtliche Rückblicke, er gilt als einer der bedeutendsten Denker unserer Tage. Mit einer Diagnose über „den Verfall von Öffentlichkeit“ machte er Ende der siebziger Jahre mit seinem Buch „Die Tyrannei der Intimität“ auf den Krisenzustand der urbanen Gesellschaften aufmerksam. Sein 1991 auf Deutsch erschienenes Buch „Civitas. Die Großstadt und die Kultur des Unterschieds“ beschäftigt sich mit der sozialen Konstruktion, die sich aus der Verknappung des öffentlichen Raumes in unserer Zeit ergibt. „Fleisch und Stein“, 1994 erschienen, ist „eine Geschichte der Stadt, die durch die körperlichen Erfahrungen der Menschen hindurch erzählt“ – ausgehend vom Athen des Perikles bis in das New York der Gegenwart. In seinem Buch „Der flexible Mensch. Die Kultur des Kapitalismus“ fragt sich Sennett, ob die grenzenlose Freiheit der Märkte auch unsere Freiheit ist und was die Globalisierung für den „Ort“ bedeutet, an dem wir leben, für die Stadt, in der wir wohnen. In seinem 2008 erschienenen Buch „Handwerk“ widmet sich Sennett schließlich der materiellen Kultur. Er will herausfinden, was die Fähigkeit ausmacht, „Dinge so herzustellen, dass sie wirklich gut sind“. Und in diesem Sommer ist nun sein neues Buch „Zusammenarbeit. Was unsere Gesellschaft zusammenhält“ erschienen, in dem er der Frage nachgeht, wie Menschen, die sich sozial, ethnisch oder in ihrer Weltanschauung unterscheiden, zusammenleben und -arbeiten können. In unserer von Konkurrenz und Gegensätzen geprägten Gesellschaft ist das für Sennett eine Schlüsselfrage. In seinem Buch erläutert er, was das Wesen von Zusammenarbeit ausmacht, warum sie so an Bedeutung verloren hat und wie sie wieder als Wert wahrgenommen werden kann. Ob er über mittelalterliche Gilden schreibt, über die Geschichte der Diplomatie oder über seine Interviews mit entlassenen Wall-Street-Angestellten nach dem Lehman-Crash – Sennetts Herangehensweise ist wie stets interdisziplinär und pragmatisch. Eine brillante Analyse unserer modernen Arbeits- und Lebenswelt. Im Literaturhaus stellt Richard Sennett sein Buch vor und zur Diskussion. Den deutschen Text liest Heiko De Groot. Moderation: Susanne Mayer.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38. 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.


Lesung

„Literatur-Quickie“

„Kurz und gut ist lang genug“, jedenfalls an einem normalen Kneipenabend. Das war der Ausgangsgedanke, der 2007 zum Start einer neuen Lesereihe führte, bei der genau 17 Minuten gelesen wird, immer am Mittwochabend ab 22.02 Uhr. Zum 200. Literatur-Quickie dürfen nun die beiden Erfinder und

Veranstalter der Reihe auch mal selbst lesen, na, endlich: Wir freuen uns über genau 17 Minuten mit Gunter Gerlach und Lou A. Probsthayn.

Veranstalter: Feldstern. Sternstr. 2, 22.02 Uhr. Eintritt frei.


Lesung

„Die Bilderkammer des Bruno Schulz“

Katharina Schütz liest Erzählungen von Bruno Schulz, Annette König führt ein Gespräch mit dem Filmemacher Benjamin Geissler über den 1942 im Ghetto Drohobycz ermordeten Schriftsteller und Maler.

Veranstalter: Warburg-Haus. Heilwigstraße 116, 19.30 Uhr.


Lesebühne

„Textlabor B“

Offene Lesebühne, bei der Texte vorgetragen, gesungen und natürlich auch geslamt werden dürfen. Wer vorlesen möchte, meldet sich ab 18.30 Uhr an. Musik macht Eberhard Höhn (Klavier). Moderation: Petra Klose. Ort: BeLaMi, Holtenklinkerstr. 26, 19.30 Uhr. Eintritt frei. Weitere Infos gibt es auf der Website des Textlabors unter http://www.textlabor-bergedorf.de.


Lesung

„Auf brüchigem Boden Land gewinnen“

Annelie Keil liest aus ihrem Buch mit „biografischen Antworten auf Krankheit und Krisen“.

Veranstalter: Buchhandlung Seitenweise. Ort: Nachbarschaftstreff SieNa. Sievekingdamm 57, 19.30 Uhr. Eintritt: 5.- Euro. Um Anmeldung bei der Buchhandlung Seitenweise unter Tel.: 040 / 201203 wird gebeten.


Lesung

„Deutschland – Ein Wintermärchen“

Lutz Görner liest aus dem satirischen Versepos von Heinrich Heine.

Ort: Theatersaal in der Klosterschule, Westphalensweg 7, 20.00 Uhr. Eintritt: 15.- Euro.


Literatur in Hamburg