Montag, 16.11.2009


Heimatforscher
Yared Dibaba, Heimatforscher, Rowohlt Verlag

Buchpräsentation

Heimatkunde op platt

In aller Welt hat sich der in Äthiopien geborene Schauspieler und Moderator Yared Dibaba herumgetrieben und deutsche Auswanderer und ihre Nachkommen getroffen. Für sich betrachtet wäre das noch keine besondere Heimatkunde, schließlich leben deutsche Auswanderer ja tatsächlich so ziemlich überall, aber Dibaba hat seine Spurensuche op platt unternommen und sich mit Plattschnackern u.a. in Namibia, Paraguay, Brasilien und Sibirien getroffen. In seinem Buch „Heimatforscher“ verbindet er seine Begegnungen zudem mit seiner eigenen Biografie: Der in Äthiopien geborene Schauspieler und Moderator kam 1979 als Bürgerkriegsflüchtling nach Deutschland und ist im Oldenburger Land aufgewachsen. Kein Wunder also, dass er davon, was Heimat ist, heute eine ziemlich konkrete Vorstellung hat: „Ich habe die Erfahrung gemacht“, sagt er von sich, „dass man die Heimat in sich trägt.“
In der Buchhandlung Heymann stellt Yared Dibaba sein neu erschienenes Buch „Heimatforscher“ vor.

Veranstalter: Buchhandlung Heymann. Eppendorfer Landstr. 77, 20.30 Uhr. Eintritt: 8.- Euro.


Lesung und Diskussion

„Ohne Osten kein Westen“

Rechtsstaat, Reisefreiheit, höhere Renten und besseres Wohnen, eine moderne Infrastruktur, Konsumvielfalt und eine sich erholende Umwelt, all das hat, wie Daniela Dahn mit ihrem neuen Buch „Wehe dem Sieger! Ohne Osten kein Westen“ feststellt, der eigentliche Gewinner der Deutschen Einheit, der Osten nämlich, gewonnen. Der Westen von heute dagegen, behauptet Dahn, einst ein Land der Verheißungen für die Ostdeutschen, ist 20 Jahre nach der Einheit haltlos geworden. Werte und Ziele wie Wohlstand für alle, mehr bürgerliche Freiheiten, soziales Wirtschaften und eine intellektuelle Kultur, die auf Meinungsvielfalt setzt – all das schwindet nach und nach dahin. Ohne das Korrektiv des Ostens, so die These von Dahn, also die Systemkonkurrenz, ist auch jenes Modell aus Kapitalismus und Demokratie, das den Westen prägt, ins Straucheln geraten. Und viel schlimmer noch, der Westen hat es verpasst, aus seinen Fehlern zu lernen und die sich aus der Wiedervereinigung ergebenden Chancen zu ergreifen.
Im Literaturhaus stellt Daniela Dahn ihr Buch vor und zur Diskussion.

Veranstalter: Literaturzentrum. Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 20.00 Uhr. Eintritt: 7.-/4.- Euro.


Rainer Moritz
Rainer Moritz, Foto: Gunter Glücklich

Buchpremiere

„Madame Cottard und eine Ahnung von Liebe“

Veröffentlicht hat Rainer Moritz, der umtriebige ehemalige Programmchef der Verlage Reclam Leipzig und Hoffman und Campe, der heute das Literaturhaus in Hamburg leitet, schon eine ganze Reihe von Büchern über Musik, Sport und Literatur, zuletzt „Die Überlebensbibliothek“ und die Kindheits- und Jugenderinnerungen „Ich Wirtschaftswunderkind“. Es ist also gar nicht so erstaunlich, dass der 1958 in Heilbronn geborene Literaturwissenschaftler und Autor nun sein Romandebüt vorlegt – eine „Liebesgeschichte der besonderen Art“, wie der Klappentext verrät, „charmant, klug und ein bisschen romantisch“. Erzählt wird von der Buchhändlerin Nathalie Cottard, die in Paris unweit von Sacré-Cœur wohnt und mit ihrem Leben ganz zufrieden ist, jedenfalls bis zu diesem Mittwoch, an dem ein Wasserschaden ihr Appartement verwüstet und ihr der Deutsche Korkenverkäufer Robert Bernthaler tatkräftig zu Hilfe eilt. Schnell kommen sich die beiden bei einem gemeinsamen Abendessen näher, lassen ihr Leben bei Coq au vin und Rotwein Revue passieren und sehen sich mit der entscheidenden Frage konfrontiert, wie es wäre, von der großen Liebe nicht mehr nur durch Filme, Chansons oder Romane zu erfahren.

Rainer Moritz liest aus seinem Roman.

Veranstalter: Buchhandlung am Sand. Hölertwiete 5, Harburg, 20.00 Uhr. Eintritt: 10.- Euro.


Lesung und Vortrag

„Suchers Leidenschaften“

Der langjährige Kritiker der „Süddeutschen Zeitung“, C. Bernd Sucher, führt gemeinsam mit dem Schauspieler Otto Sander durch Leben und Werk von Theodor Fontane.

Veranstalter: St. Pauli Theater. Spielbudenplatz 29-30, 20.0 Uhr. Eintritt: 18.- Euro.


Literatur in Hamburg