Donnerstag, 05.11.2009


Dorothea Dieckmann
Dorothea Dieckmann, Foto: G2 Baraniak

Buchpräsentation

„Termini“

Was alle Bücher der in Hamburg lebenden Schriftstellerin und Kritikerin Dorothea Dieckmann verbindet, die kritischen wie die literarischen, ist, neben der Lust zu bissiger Kritik und polemischen Auseinandersetzungen, eine Gabe der genauen Formulierung. Und das setzt ein am einzelnen Wort geschultes Schreiben voraus, im Wissen um die Galeerenarbeit am Schreibtisch, die damit verbunden ist, diese „gesuchte und manchmal gewonnene Wirklichkeit“ zu beschreiben. Die Literaturkritik lobt folglich auch bei ihrem neuen Roman „Termini“ eine „Prosa von unerhörter Luzidität“ (Friedhelm Rathjen) und einen „grandios verdichteten Roman“ (Beatrix Langner). Erzählt wird die Geschichte eines jungen Journalisten, der für ein Nachrichtenmagazin nach Rom reist, um über die Verurteilung des Kriegsverbrechers Erich Priebke zu berichten. Doch in Rom angekommen, interessiert sich der Journalist viel mehr für einen vorgeblich sensationellen Fall, von dem er sich einen Mediencoup und einen Karriere-sprung erhofft. Seine Recherchen in Rom geraten unversehens zu Begegnungen auf Leben und Tod, und am 1. August, dem Tag der Urteilsverkündung im Fall Priebke, findet er sich nicht im Gerichtssaal, sondern in den Ardeatinischen Höhlen wieder.
Im Literaturhaus stellt Dorothea Dieckmann ihren vielgelobten neuen Roman vor.

Veranstalter: Literaturzentrum, Schwanenwik 38, 20.00 Uhr. Eintritt: 7.-/4.- Euro.


Einfache Gewitter
David Peace, Foto: Suse Walczak

3. Hamburger Krimifestival

Knallhart, brutal, extrem

Für den Auftakt seines international gefeierten und mehrfach preisgekrönten „Red Riding Quartetts“ mit dem unspektakulären Titel „1974“ wurde der englische Schriftsteller David Peace 2005 mit dem Deutschen Krimipreis in der Kategorie „International“ ausgezeichnet. In rascher Folge sind dann die weiteren Romane „1977“, „1980“ und „1983“ des Quartetts erschienen, in denen Peace von der Jagd nach dem Yorkshire-Ripper im Zeitraum von 1974 bis 1983 erzählt, einem authentischen Kriminalfall. Zeiten und Orte sind bestimmend für das Werk des 1963 in Yorkshire geborenen Schriftstellers, und auch in seinem neuen Krimi „Tokyo Year Zero“, dem ersten Band einer Trilogie, greift er den authentischen Fall eines Frauenmörders auf, der unmittelbar nach Kriegsende, als die Amerikaner Japan noch besetzt hielten, zehn Frauen ermordete. David Peace hat für seinen Roman detailbesessen recherchiert und selbst einige Jahre in Tokio gelebt. Er erzählt knallhart, brutal, extrem von der Mordserie, und das sind nur einige der Adjektive, die in keiner Kritik seiner Krimis fehlen. Hendrik Werner urteilte für den „Rheinischen Merkur“: „So radikal ist das ehrenwerte Genre des historischen Krimis wohl nie zuvor interpretiert und erneuert worden.“ Im Rahmen des Krimifestivals stellt David Peace, der als einer der ganz großen Autoren der zeitgenössischen Kriminalliteratur gilt, seinen Roman vor. Den deutschen Text liest Michail Paweletz. Moderation: Julika Griem.

Ort: Sprechwerk, Klaus-Groth-Str. 23, 20.00 Uhr. Eintritt: 10.- Euro.


3. Hamburger Krimifestival

„Gewitter über Pluto“


Auf die erste Leiche wartet man in diesem Krimi ganze hundert Seiten lang, einen klassischen Kommissar hat Heinrich Steinfest in seinem neuen Roman auch nicht zu bieten, stattdessen spielt ein Pornodarsteller eine Hauptrolle, der beschlossen hat, dass ein Handarbeitsgeschäft seine Zukunft sein soll. Eine nicht weniger wichtige Rolle spielt zudem ein Agent, der einen Archaeopteryx aus einem Museum klauen und in seine Heimat bringen soll. Neben jenem Urvogel geht es dann auch noch um den Planeten Pluto und mit ihm um kein geringeres Thema als die Existenz extraterrestrischen Lebens. Heinrich Steinfest schreibt keine leicht zu konsumierenden Schmöker für den Nachttisch, aber „wenn jemand sich mit meinen Plots und deren ‚Komplexität‘ schwer tut, hätte er sich eigentlich an meine Figuren zu wenden. Ich selbst halte mich ich in erster Linie verantwortlich für die Qualität der Sprache“, sagte er vor einigen Jahren in einem Interview.

Wer sich dennoch vorher mal vertrauensvoll an den Autor wenden will, geht zum Krimifestival, wo Heinrich Steinfest seinen Roman vorstellen wird. Moderation: Denis Scheck.
Ort: Staats- und Universitätsbibliothek, Von-Melle-Park 3, 20.00 Uhr. Eintritt: 10.- Euro.


3. Hamburger Krimifestival

„Tödliche Pitta“

Im Rahmen des Krimifestivals präsentiert Petros Markaris seinen Roman „Die Kinderfrau“. Moderation: Antje Flemming.

Ort: Grundbuchhalle im Landgericht Hamburg, Sievekingplatz 1, 20.00 Uhr. Eintritt: 9.- Euro.


Literaturshow

„Ich denk an Dich, stündlich, weiteres mündlich“

Lyrisches Kabarett mit Andrea Schomburg.

Veranstalter: Buchhandlung Stories. Straßenbahnring 17, 19.30 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.


Buchpräsentation und Gespräch

„Atlas der Globalisierung“

Dietmar Barz stellt den von „Le Monde diplomatique“ herausgegebenen neuen Atlas vor, der in sechs Kapiteln und auf nur knapp über 200 Seiten mit Aufsätzen verschiedener Autoren über all das Auskunft gibt, was unsere Welt bewegt: den „Kapitalismus in der Krise“, die „Zukunft der Energie“, die „ungelösten Konflikte“ und vieles mehr. Nach der Buchpräsentation wird ein Podiumsgespräch über das Problem weltweiter Migration stattfinden.

Veranstalter: Heinrich Heine Buchhandlung. Grindelallee 26, 20.00 Uhr. Eintritt: 5.-/3.- Euro.


Lesung und Gespräch

„Harburger Salon“

Dr. Lutz Flörke präsentiert Arthur Schnitzlers „Traumnovelle“.

Veranstalter: Hamburger Öffentliche Bücherhallen. Ort: Bücherhalle Harburg, Eddelbüttelstr. 47 a, 18.30 Uhr. Eintritt: 12.- Euro.


Vortrag und Gespräch

„‘Der Mädchenname is doch besser’ – Spuren des Unvollendeten in Theodor Fontanes Roman ‘Mathilde Möhring’“

Vortrag von Dr. Gabriele Radecke.

Veranstalter: Theodor Fontane Gesellschaft. Ort: Buchhandlung Laatzen, Warburgstr. 18, 19.00 Uhr. Eintritt: 6.-/4.- Euro.


Lesung

„Friedrich-Schiller-Abend“ mit der Schauspielerin Christel Lohse



Veranstalter: New Generation e.V. Ort: Atrium im New Living Home, Julius-Vosseler-Str. 40, 19.00 Uhr.


Vortrag

„Dante und das Lachen der Beatrice“

Vortrag von Prof. Dr. Marc Föcking.

Veranstalter: Istituto Italiano di Cultura. Hansastr. 6, 18.30 Uhr.


Literatur in Hamburg