Dienstag, 07.02.2012


Arno Schmidt in Hamburg
Arno Schmidt in Hamburg, erschienen bei Hoffmann und Campe

Lesung mit Kersten, Rauschenbach und Reemtsma

„Arno Schmidt in Hamburg“

„Wer kann schon seine Vergangenheit lob’m? – ich wenigstns nich; ich bin allzu mühsam der Dumpfheit & der Armut entlauf’n.“ Dieses Zitat aus dem Roman „Abend mit Goldrand“ von Arno Schmidt, gleich auf der Umschlaginnenseite abgedruckt, ist der Auftakt zu dem im Hoffmann & Campe Verlag neu erschienenen Buch über Arno Schmidt und Hamburg. Herausgegeben hat es Joachim Kersten, ein ausgewiesener Kenner des Schmidt’schen Œuvres, der gleich im Vorwort betont, dass sich dieses Buch ausdrücklich nicht nur an Kenner des Werkes richtet, sondern an Leser, die einen Einstieg in ein literarisches Werk suchen, das sich sonst nicht ganz so einfach erschließt. Arno Schmidt, 1914 in Hamburg-Hamm geboren, hat immer wieder über seine Jahre in Hamburg geschrieben, wobei sein Hamburg eben „nichts mit der gängijen Vorstellung des Reisenden, oder der des hundertprozentijen Hambürgers, zu tun hat: Hafen, Alster, Rathausmarkt, City=allgemein – (obwohl ich das selbstrednd auch geseh’n habe!) – waren für mich Nebensache, unbedeutend, ein selten erblickter lärmender Rand.“ Die Familie Schmidt hat in Hamm ein typisches kleinbürgerliches Vorstadtleben in beengten Verhältnissen geführt. 1928, nach dem Tod des Vaters, zog Schmidt mit seiner Mutter und seiner Schwester dann nach Lauban in Schlesien. Der nun erschienene Band versammelt Arno Schmidts Schilderungen seiner Kindheit und Jugend, ergänzt durch die Erinnerungen seiner Schulkameraden und die sehr persönlichen Notizen seiner Mutter. Dazu kommen schließlich Berichte über die Hamburg-Besuche des Autors in den fünfziger Jahren, die seine Frau Alice Schmidt in ihrem Tagebuch festgehalten hat. Zu einem bunten Lesebuch über eine Kindheit und Jugend in Hamburg wird der Band schließlich durch die vielen, teils farbigen Fotos, Zeichnungen und Skizzen. Im Literaturhaus stellt Joachim Kersten sein Buch über „Arno Schmidt in Hamburg“ zusammen mit den profilierten Schmidt-Kennern Bernd Rauschenbach und Jan Philipp Reemtsma vor.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.


Übersetzer-Lesung

„Writing the Blues“

Der Übersetzer Hans-Ulrich Möhring und die Lektorin Karen Nölle präsentieren die Neuübersetzung des Romans „Vor ihren Augen sahen sie Gott“ der amerikanischen Anthropologin und Schriftstellerin Zora Neale Hurston (1891 – 1960), der 1928 in Florida spielt, wo Janie ihrer besten Freundin Phoebe in einer einzigen Nacht davon erzählt, wie sie aufbrach, um ein anderes Leben zu führen, wie sie dann den viel jüngeren Tea Cake traf, endlich das Glück fand und was schließlich geschah, als der große Hurrikan kam. In der amerikanischen Literatur gilt Zora Neale Hurston als eine der großen Schriftstellerinnen des 20. Jahrhunderts.

Veranstalter: Buchhandlung Christiansen. Bahrenfelder Str. 32, 20.00 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.


Lesebühne

Mathilde-Slam

Unter dem Motto „Kunst“ präsentieren beim Poetry-Slam im „Mathilde“ Autorinnen und Autoren in höchstens 5 Minuten Lesezeit einen eigenen Text. Der Publikumssieger darf sich über einen Luxus-Frühstücksgutschein für zwei Personen freuen. Auf die Bühne können nur 10 Autoren. Wer lesen möchte, sollte früh da sein oder sich anmelden (www.mathilde-hh.de).

Veranstalter: Mathilde – Literatur und Café. Bogenstr. 5, 20.15. Eintritt: 4.- Euro. (Für Vorlesende frei.)


Literatur in Hamburg