Freitag, 08.11.2019


13. Hamburger Krimifestival

Georges Simenon neu entdecken

Er ist in mittlerem Alter, ein eher stämmiger Typ, seine typischen Requisiten sind Melone, Mantel und Pfeife, seine typischen Charaktereigenschaften die unerschütterliche Ruhe, sein Einfühlungsvermögen und Verständnis für die Täter. Das ist der Steckbrief von Jules Maigret, Kommissar der Pariser Kriminalpolizei in 75 Romanen und 28 Erzählungen von George Simenon, durch die der Autor und sein Kommissar bis heute weltbekannt sind. Die Werke von Simenon erscheinen bis Herbst 2020 neu im Kampa Verlag und im Hoffmann und Campe Verlag. Zum Krimifestival lädt der Schauspieler Sebastian Rudolph nun dazu ein, Georges Simenon in Erzählungen wie »Der Schnee war schmutzig« oder »Der Uhrmacher von Everton« neu zu entdecken. Ein Gespräch über den Autor und seine Werke führen Birgit Schmitz, Hoffmann und Campe, und Elke Schmitter, »Der Spiegel«.

Kampnagel, K1, Jarrestr. 20, 21.00 Uhr, € 13,–


Lesung mit Isabel Bogdan

Laufen, laufen, laufen

Isabel Bogdan, Foto: Heike Blenk
Mit ihrem Romandebüt »Der Pfau« hat Isabel Bogdan vor zwei Jahren eine turbulente Komödie vorgelegt, die in ihrem Mix aus gekonntem Understatement und skurrilem Humor very British ist und schnell zum Bestseller wurde. Von einem ganz anderen Tonfall wird ihr neuer Roman »Laufen« (Kiepenheuer & Witsch) getragen. Es ist der atemlose Monolog einer Frau, die sich in ihrem Leben neu erfinden muss. Im Büchereck Niendorf Nord stellt Isabel Bogdan ihren Roman vor.

Ich kann nicht mehr«, sagt die Erzählerin zum Auftakt eines Laufs, zu dem sie sich nach Jahren wieder einmal aufgerafft hat. Schon während sie sich daraufhin nach einem Grund fragt, der ihr gestatten könnte, nach nur wenigen Schritten wieder nach Hause zu traben, ist man mittendrin, in diesem Parcours aus existenziellen Hindernissen, der auf den folgenden 200 Seiten zu überwinden sein wird. Und es ist sofort klar, dass der Eingangssatz über allem schwebt, was die Erzählerin macht. Da läuft eine nicht zum Spaß, etwa um schlanker oder fitter zu werden, es ist auch nicht einfach irgendeine Krise, die sie bald bei jedem Wetter raustreibt, sondern »in Wahrheit ist es zu Ende«, ihr »Leben in Scherben«. Um diese Scherben kreisen ihre Gedanken beim Laufen, obwohl sie vor allem darauf hofft, endlich nicht mehr daran denken zu müssen, was ihr passiert ist. Erzählt wird davon in einem inneren Monolog, der sich zuerst noch oft direkt an einen Lebensgefährten richtet. Er hat sich das Leben genommen. Isabel Bogdan leuchtet in ihrem Monolog die manchmal kleinen und oft großen Abgründe aus, die sich für die Erzählerin daraufhin öffnen, von der ersten Krisenintervention bis zu den Versuchen, wieder ein neues Liebesleben zuzulassen. Was den Text bis in den finalen Lauf trägt, ist die Unerschrockenheit und Direktheit, mit der dieser Selbstrettungstrip eine unfassbare Situation beschreibt, die sonst stets im Verborgenen bleibt, weil wir nur dann darüber sprechen, wenn wir selbst davon betroffen sind.

Büchereck Niendorf Nord, Nordalbingerweg 15, 19.30 Uhr, € 10,–


Lesung mit Katrine Engberg

»Blutmond«




Nach ihrem Debüt mit dem Thriller »Krokodilwächter« stellt die dänische Schriftstellerin, Regisseurin und Tänzerin Katrine Engberg ihren zweiten Fall für Jeppe Kørner und Anette Werner vor. Das Team der Polizei in Kopenhagen ermittelt in einem klirrend kalten Januar in der Modewelt Dänemarks, nachdem der Designer Alpha Bartholdy während der Copenhagen Fashion Week grausam ermordet worden ist. Jeppe ist zwar gerade erst zurück von einem längeren Urlaub in Australien, doch die Erholung ist schnell verflogen, denn ihr bester Freund ist seit dem grausamen Mord an Bartholdy unauffindbar. Sie weiß, dass er den Modezar gut kannte. Mehr als gut. Deutscher Text: Sandra Quadflieg. Moderation: Miriam Semrau.

Kampnagel, K2, Jarrestr. 20, 20.30 Uhr, € 15,–


Lesung

»Im Schuppen ein Mann«

Susanne Neuffer liest aus ihrem neuen Erzählband.

Bücherstube am Krohnstieg, Tangstedter Landstr. 53, 19.30 Uhr.


13. Hamburger Krimifestival

»Von Wölfen, Raben und dem Kommissar von St. Pauli«

Die Wienerin Alex Beer, Frank Goldammer aus Dresden und Robert Brack aus Hamburg lesen aus ihren historischen Kriminalromanen. Moderation: Maike Schiller.

Kampnagel, K1, Jarrestr. 20, 18.00 Uhr, € 16,–


13. Hamburger Krimifestival

»Schatten der Toten«

Elisabeth Herrmann stellt den neuesten Fall für ihre Tatortreinigerin Judith Kepler vor, die sich auf die Jagd nach einem Großkriminellen begibt.

Kampnagel, K2, Jarrestr. 20, 18.00 Uhr, € 15,–


13. Hamburger Krimifestival

»Elbgift«

Nicole Wollschläger liest aus ihrem zweiten Fall für Kommissar Philip Goldberg. Moderation: Volker Albers.

Kampnagel, KMH, Jarrestr. 20, 20.00 Uhr, € 11,–


13. Hamburger Krimifestival

»Abgeschlagen«

Michael Tsokos liest aus seinem neuen Thriller.

Kampnagel, K6, Jarrestr. 20, 21.00 Uhr, € 17,–/ 15,–


Lesung

»Allein gegen Hitler«




Der Krieg hat gerade erst begonnen, als der Möbeltischler Georg Elser am 8. November 1939 im Münchner Bürgerbräukeller ein gut geplantes Attentat auf Adolf Hitler durchführt. Um 21.20 Uhr detoniert eine Bombe direkt hinter dem Rednerpult, exakt zu der von Elser vorgesehenen Zeit. Acht Personen werden getötet, 63 verletzt, 16 schwer. Adolf Hitler und die NS-Führungsspitze hat den Saal zu diesem Zeitpunkt jedoch schon seit wenigen Minuten verlassen, viel früher als geplant, weil die Rückreise nach Berlin wegen Nebels mit der Bahn und nicht mit dem Flugzeug stattfindet.
Der Schauspieler Jens Harzer und Helmut Butzmann errichten Georg Elser zum 80. Jahrestag seiner Tat »ein mobiles Denkmal« im Thalia Theater, lesen aus dem Verhörprotokoll der Gestapo, erzählen von Elsers vom Widerstandsweg und zeigen Bilder. Nach der Lesung gibt es eine Pause, im Anschluss gibt Frank Spilker, Gründer und Sänger der STERNE, ein Konzert.

Thalia Theater, Alstertor 1, € 41,–/30,–/22,–/15,–/8,–


Poetry Slam

Zeise Poetry Slam

Kurze Texte, bei denen keine Langeweile aufkommt, stehen im großen Saal des Zeise-Kinos auf dem Programm. Moderation: Laurin Buser.

Kampf der Künste im Zeise Kino, Friedensallee 7-9, 22.30 Uhr


Literatur in Hamburg