Donnerstag, 01.09.2011
Lesung mit Sibylle Lewitscharoff
„Ein Löwe! Ein Löwe! Ein Löwe!“
Die Glieder bequem auf dem Teppich ausgestreckt, die Augen ruhig auf den Hausherrn gerichtet, so findet der Philosoph Hans Blumenberg ihn vor und gerät mit Mühe nicht aus der Fassung, über den Löwen in seinem Arbeitszimmer, der tags darauf dann auch noch in seiner Vorlesung an der Universität den Mittelgang hinunter trottet. Die Bänke des Hörsaals sind voll besetzt, aber niemand scheint diesen Löwen zu sehen. Erlauben sich seine Studenten einen Spaß? Oder ist dieser Löwe doch eine Auszeichnung von allerhöchster Stelle – für den letzten Philosophen, der ihn zu würdigen versteht? Mit dieser rätselhaften Begegnung beginnt „Blumenberg“, der neue Roman von Sibylle Lewitscharoff, der kein biographischer Roman über den Philosophie-Professor Hans Blumenberg (1920 – 1996) sein will, wie die Autorin in einem Interview sagte, sondern eine „moderne Heiligenvita“ über einen Weltbenenner, dem das Unbenennbare in Gestalt eines umgänglichen Löwen begegnet. Schon im Vorfeld des Erscheinens ihres neuen Romans sind Sibylle Lewitscharoff gleich mehrere Literaturpreise zugesprochen worden: Im Herbst wird sie mit dem „Marieluise-Fleißer-Preis“, dem „Ricarda-Huch-Preis“ und dem „Kleist-Preis“ ausgezeichnet. Und auf der Longlist zum Deutschen Buchpreis steht „Blumenberg“ natürlich auch. Im Stilwerk gibt Sibylle Lewitscharoff u.a. Einblick in ihren neuen Roman – ein toller Auftakt für die herbstliche Lesesaison in Hamburg. Moderation: Denis Scheck.
Veranstalter: Paschen Literatursalon. Ort: Stilwerk, Große Elbstr. 68, 19.00 Uhr. Eintritt frei. Anmeldung an Paschen Literatursalon erforderlich.
“Der Islam-Irrtum“, Eichborn Verlag
Buchpräsentation mit Michael Thurmann
„Der Islam-Irrtum“
Als eine „höchst aktuelle Analyse“ (Deutschland-Radio) und einen „differenzierten Aufruf zur politischen Kurskorrektur“ (3sat) lobte die Kritik das neue Sachbuch des langjährigen ZEIT-Korrespondenten Michael Thurmann. Zehn Jahre nach dem 11. September hat Thurmann seine Begegnungen, Reisereportagen und historisch-politischen Betrachtungen zu einem neuen, spannenden Bild des Nahen und Mittleren Ostens zusammengefasst, das den Bildern von Krieg, Aufruhr, Anschlägen und religiösen Fanatikern, die seit den Anschlägen am 11. September den Blick auf den Islam prägen, eine vielfältige, widersprüchliche Wirklichkeit entgegensetzt. Michael Thurmann stellt sein Buch „Der Islam Irrtum. Europas Angst vor der muslimischen Welt“ im Jüdischen Salon vor und zur Diskussion.Veranstalter: Jüdischer Salon, Alfred Toepfer Stiftung. Ort: Jüdischer Salon im Café Leonor, Grindelhof 59, 20.00 Uhr. Eintritt: 10.-/5.- Euro.
Perry Rhodan-Jubiläum
Unser Mann im All wird fünfzig
Tina Soliman, Foto: Monique Wernbacher
Es ist leicht Superlative aneinanderzureihen, wenn es um „Perry Rhodan“ geht, man muss dafür noch nicht einmal den Weltraum, das Universum oder die Weiten des Alls herbeizitieren: Seit dem 8. September 1961, also seit 50 Jahren, erscheint „Perry Rhodan – Das Erbe des Universums“ als wöchentlicher Heftchenroman in einer Auflage von etwa 80.000 Heften. Das sind bei „insgesamt nahezu 4000 Einzeltiteln“, wie „Kindlers Literatur Lexikon“ verrät, über eine Milliarde Exemplare, die in aller Welt verkauft werden, u.a. in Brasilien, England, Frankreich, Japan, Russland und den USA. Damit ist die bei der deutschen Verlagsunion Pabel-Moewig erscheinende Weltraum-Serie das umfangreichste in Teamarbeit verfasste literarische Projekt weltweit. Anlass genug für ARTE und das Literaturhaus Hamburg, sich dem Phänomen Perry Rhodan zu nähern, das vom 30. September bis zum 2. Oktober Tausende von Fans zu einer großen Konferenz in Mannheim zusammenbringen wird. Im Literaturhaus wird um 19.00 Uhr in einer Preview von ARTE der Dokumentarfilm „Perry Rhodan – Unser Mann im All“ gezeigt, im Anschluss diskutieren der Filmemacher André Schäfer, der Drehbuch-Autor Hartmut Kasper, der „Perry Rhodan”-Chefredakteur Klaus Frick und der bekannte Übersetzer und Autor Gisbert Haefs, der vor einigen Jahren als Gastautor ein Heft verantworten durfte.
Veranstalter: Literaturhaus, ARTE. Ort: Literaturhaus, Schwanenwik 38, 20.00 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro. Der Eintritt zur Preview ist frei!
Literarischer Zimmerservice
Poeten im Hotel
Es ist ein traditionsreiches 4-Sterne-Hotel, das mit „quellfrischem Wasser aus dem hauseigenen Brunnen“ und der „größten Malt-Whiskey Selection Hamburgs“ für sich wirbt. Seit 1910 gibt es das Maritim Hotel Reichshof schon – und in seiner 100-jährigen Geschichte hat sich in dem ehrwürdigen Haus gegenüber dem Hauptbahnhof in der Kirchenallee wohl so ziemlich alles zugetragen, womit das Schicksal uns zu beglücken und zu strafen weiß: all zu Menschliches und Tierisches vermutlich auch. Dennoch dürfte der Zimmer-Service an diesem Abend sogar für dieses ehrwürdige Hotel etwas seltsam sein: Es gibt nämlich nicht nur Speisen und Getränke aufs Zimmer, sondern auch Literatur. Die wird von Alexander Posch, Jakob Hein und Friedrike Trudzinski geliefert. Moderation: Friederike Moldenhauer.Ort: Maritim Hotel Reichshof, Kirchenallee 34-36, 20.00 Uhr. Treffpunkt: Bistro. Eintritt: 8.- Euro. Kartenreservierungen unter Tel.: 040 / 24833728.
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