Anfang der neunziger Jahre gelang dem norwegischen Schriftsteller mit „Sofies Welt“ eine wunderbare Einführung in die Philosophie. Das Buch wurde in 60 Sprachen übersetzt. 20 Jahre später schickt er in seinem Jugendbuch „2084. Noras Welt“ erneut ein junges Mädchen auf Entdeckungsreise: Die 16-järige Nora erhält in ihren Träumen eine Botschaft von ihrer Urenkelin aus dem Jahr 2084. Der Meeresspiegel ist gestiegen, Klimaflüchtlinge ziehen umher, im Norden grasen Kamele, zahlreiche Arten sind ausgestorben. Daraufhin ist Nora fest entschlossen, die Welt zu retten. Ob der angebliche Wunschring,den sie von ihrer Großmutter erbt, den großen Traum der jungen Weltverbesserin wahr werden lässt? Jostein Gaarder liest um 18.30 Uhr aus „2084. Noras Welt“. Den deutschen Text liest Sascha Rotermund. Moderation: Gabriele Haefs. Für die Abendveranstaltung stehen dann die finnischen Autoren Rosa Liksom und Kjell Westö auf dem Programm der Nordischen Literaturtage. Rosa Liksom wird ihren Roman „Abteil Nr. 6“ vorstellen, der von einer durchgeknallten Reise erzählt: Eine finnische Studentin will mit der Transsib nach Ulan-Bator reisen und landet im Abteil eines grobschlächtigen Russen, der sie abwechselnd beleidigt, verköstigt und anbaggert. Zusehends setzt sie sich zur Wehr – mit Worten und mit Stiefeln. Schließlich schenkt er ihr das Messer, mit dem er angeblich jemanden getötet hat. „Geh nicht einsam in die Nacht“ ist – nach einem Gedicht von Dylan Thomas - der Titel des neuen Romans von Kjell Westö. Erzählt wird die Geschichte von Jouni, Ariel und Ariana, einer energiegeladenen Person, die von beiden Männern verehrt wird. Das Trio gründet eine Band und lebt zusammen, wie es Catherine, Jules und Jim einst vorgelebt haben. Doch das Leben reißt sie auseinander: Adriana verliert sich in sich selbst, Ariel in den Drogen, und Jouni geht in die Politik. Zwei Jahrzehnte später nimmt ein Mann die Fäden wieder auf und muss erkennen, wie stark sein eigenes Leben mit dem der Freunde verstrickt ist. Die deutschen Texte liest Katja Danowski. Moderation: Stefan Moster.
28 Menschen stellt uns Sabine Peters, die unter anderem mit dem Ernst-Willner-Preis und dem Clemens-Brentano-Preis ausgezeichnet wurde, in ihrem neu erschienenen „Narrengarten“ vor: Schräge Vögel und brave Bürger, ein Ehemann mit nächtlichen Albträumen, eine gestresste Pharmavertreterin, einen verliebten Rechtsanwalt, eine Alte mit dem Kopf voller Erinnerungen oder einen Museumsbesucher, der vor Bildern auf die Knie fallen will. Manche erhalten selbst das Wort, über andere wird erzählt, manche sind befreundet oder verwandt, andere kennen sich nur flüchtig und über mehrere Ecken. „Bürger Hamburgs! Dieses Buch“, so heißt es auf „Zeit Online“, „ist die Gelegenheit, einmal eure ganze Stadt kennenzulernen, nicht nur jenen streng abgezirkelten Ausschnitt, in dem ihr euch nach Einkommen und kultureller Prägung eben so bewegt.“ Im Schnelsener Büchereck stellt Sabine Peters ihren im Wallstein Verlag erschienen Hamburger „Narrengarten“ vor.
Die beiden Dichter Andreas Greve und Hellmuth Opitz treffen sich im Café Mathilde, um „heiter-hintersinnige Lyrik über die kleinen Tumulte des Alltags“ vorzulesen. Hellmuth Opitz, der zuletzt den Gedichtband „Die Dunkelheit knistert wie Kandis“ vorlegte, wird in der Kritik als „Verbalvirtuose“ (Gero Mertens) und als „kluger Vertreter des poetischen Realismus“ (Michael Braun) gefeiert. Von Andreas Greve hieß es unlängst im Abendblatt kurz und knapp, er sei „ein Meister auf der Bühne und beim Rezitieren“. Zur Lesung wird er seinen neuen Gedichtband „Dichter am Abgrund“ mitbringen und vielleicht auch seine Librette vor der Tür parken – sein Poetenfahrrad.
Prosa & Poetry, Kunst & Karriere, Trophäen und Groupies für siegreiche Poeten, all das gibt es beim Slamburg-Slam. Lesezeit: 5 Minuten. Das Publikum kürt die besten Texte. Wie immer mit Oden, Tiraden, Special Guests und Musik von DJ Blume. Moderation: Hartmut Pospiech und Tina Uebel.