Donnerstag, 07.11.2013


Lesung mit Gunther Geltinger

„Moor“

Buchtrailer zu Gunther Geltingers „Moor“
Einen Roman mit der „Kraft einer griechischen Tragödie“ lobten die „Stuttgarter Nachrichten“ mit Gunther Geltingers Werk „Moor“, „hohe Literatur“ hat Daniel Schreiber für „Die ZEIT“ gelesen, und Henning Burk schwärmte für „3sat Kulturzeit“ von einem „sprachmächtigen, radikalen Buch“. Erzählt wird die Geschichte eines Jungen mit dem ungewöhnlichen Namen Dion. Er ist ein Außenseiter unter den Gleichaltrigen, Einzelkind, Libellensammler in einer Moorlandschaft voller Mythen und Legenden, ein Stotterer, der sich nach einer intakten Sprache sehnt und nach Distanz zu seiner Mutter, einer erfolglosen Malerin, die ihr Scheitern in der Kunst und im Leben mit einer grenzüberschreitenden Liebe zu ihrem Sohn kompensiert. Gunther Geltinger stellt seinen Roman in der Buchhandlung Männerschwarm vor.

Veranstalter: Männerschwarm. Lange Reihe 102, 20.15 Uhr. Eintritt frei.


Vor der Wand
Michael Göring, Vor der Wand, Osburg Verlag

Lesung mit Michael Göring

„Vor der Wand“

Ein „beeindruckendes Beispiel dafür“, wie das Leben von Kriegsverbrechern im Zweiten Weltkrieg von ihrer Tat bestimmt wird und bis in die nachfolgenden Generationen weiterwirkt, lobte „NDR Kultur“ in diesen Tagen mit dem neuen Roman „Vor der Wand“ von Michael Göring. Der Vorsitzende der Hamburger ZEIT-Stiftung hat sich nach seinem Roman „Der Seiltänzer“, in dem er einen klassischen Entwicklungsroman mit der literarischen Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in der katholischen Kirche verschränkte, erneut einem hochbrisanten gesellschaftspolitischen Thema zugewandt: 1944 werden im toskanischen Dorf Sant’Anna di Stazzema in einem stundenlangen Massaker über 400 Menschen von der Waffen-SS ermordet. Für Georg Mertens, der in den 1960er und 1970er Jahren in einer beschaulichen Mittelstandsfamilie aufwächst, ist das Verbrechen lange her. In der Vätergeneration glimmt noch die Operetten-Idylle, bei den Jugendlichen geht es um laute Rockmusik, lange Haare, sexuelles Erwachen und linke Thesen. Georg ist 16, als er beginnt, sich mit der Kriegsvergangenheit seines Vaters zu beschäftigen. Doch der Vater schweigt. Erst viele Jahre später, als er im Sterbebett liegt, bricht er sein Schweigen und erzählt von seiner Zeit in Italien und seiner Beteiligung an dem Massaker in Sant’Anna di Stazzema. Michael Göring liest im Literaturhaus aus seinem Roman über sprachlose Väter und die Nachgeborenen, die im Wirtschaftswunderland zur Welt kamen, aber in ihrer Jugend und oft weit darüber hinaus den Krieg der Mütter und Väter im Gepäck hatten. Moderation: Rainer Moritz.

Veranstalter: Literaturhaus. Schwanenwik 38, 19.30 Uhr. Eintritt: 10.-/8.- Euro.


Lesung

„Die Sonnenposition“

Marion Poschmann
Marion Poschmann, Foto: Jürgen Bauer
Eine „poetische Freiheit und Kühnheit, die ihresgleichen sucht“, erkannte Katrin Hillgruber für die „Frankfurter Rundschau“, von einem „virtuos gearbeiteten Roman, der in einer dunkel funkelnden Sprache die Ränder unserer Wirklichkeit ausleuchtet“, schwärmte Sandra Kegel in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, und eine „Meisterin der präzisen Beobachtung“ wurde auf „Spiegel Online“ gelobt. So euphorisch hat die Literaturkritik in diesem Herbst den neuen Roman „Die Sonnenposition“ von Marion Poschmann gefeiert, die prompt mit dem Wilhelm-Raabe-Preis ausgezeichnet wurde und in die Shortlist zum Deutschen Buchpreis gelangte. „Die Sonnenposition“ spielt in einer psychiatrischen Anstalt, die in einem unsanierten gräflichen Anwesen im deutschen Osten residiert. Dort nimmt der Rheinländer Alfred Janich für seine Patienten die „Sonnenposition“ ein, ist ihnen Orientierung und Hilfe, bis sein Freund bei einem Autounfall ums Leben kommt, und er selbst ins Straucheln gerät. Marion Poschmann liest im Paschen-Literatursalon aus ihrem Roman.

Veranstalter: Paschen Literatursalon. Stilwerk, Große Elbstr. 68, 19.00 Uhr. Eintritt frei. Um Anmeldung per E-Mail an literatursalon@paschen.de wird gebeten.


Lesung

„Die Macht der Ehrlichen“

Bernhard Bueb, er war über 30 Jahre Leiter der Internatsschule Schloss Salem, hat nach seinem vieldiskutierten Buch „Lob der Disziplin“, ein neues Thema gefunden, das sich für einen neokonservativen Diskurs eignet: die Ehrlichkeit. Und er fordert, wie es im Vorschautext des Ullstein Verlages heißt, erneut, „dort etwas zu verändern, wo das Übel seinen Ausgang nimmt: bei der Erziehung der Kinder“. Sie müssten „wieder lernen, sich selbst und anderen ehrlich zu begegnen“. Sind Kinder etwa notorische Lügner? Leben wir in einer Gesellschaft, „in der Politik, im Beruf oder in sozialen Netzwerken“ pausenlos gelogen wird? Das ist wohl leider richtig, schon Nietzsche wusste: „Die Menschen lügen unsäglich oft.“ Und sie lassen sich sogar immer wieder dabei erwischen. Aber ist das wirklich so dramatisch? Ist Ehrlichkeit eine „antiquierte Tugend“ und das Lügen ein ganz besonderes Problem unserer Gesellschaft? Haben wir uns etwa vorgenommen, unsere Kinder zu Lügnern, Täuschern und Betrügern zu erziehen? Bernhard Bueb gibt gewiss profunde Antworten auf diese drängenden Fragen, wenn er sein Buch „Die Macht der Ehrlichen“ in der Buchhandlung Heymann vor und zur Diskussion stellt.

Veranstalter: Buchhandlung Heymann. Eppendorfer Landstr. 77, 20.30 Uhr. Eintritt: 12.- Euro.


Krimi-Lesung

„Friesenkinder“

Sandra Dünschede liest aus ihrem Kriminalroman.

Veranstalter: Hamburger Öffentliche Bücherhallen. Ort: Bücherhalle Alstertal, Heegbarg 22, 20.00 Uhr. Eintritt: 5.- Euro.


Videoschnipsel

„Kuttner erklärt die Welt“

Schon seit 1996 zeigt der Kulturwissenschaftler und Radiomoderator Jürgen Kuttner seine „Videoschnipsel“, immer zu einem bestimmten Thema, z.B. über "Männer, Frauen, Autos", "Helden", "Schlager" oder auch "Kollateralschlager in der Sinnzentrifuge", doch das eigentliche Ereignis der „Schnipsel“-Schau sind die kritischen, ellenlangen, nonsens-soziologischen und klugen Kommentare von Jürgen Kuttner. Einfach klasse.

Veranstalter: Polittbüro. Steindamm 45, 20.00 Uhr. Eintritt: 15.-/10.- Euro.


Literatur in Hamburg