Sonntag, 09.02.2020


LiteraturBrunch der BücherFrauen

»Von nahen und entfernten Verwandten«

Lola Randl
Lola Randl, Foto: privat
Unter dem Motto »Von nahen und entfernten Verwandten« stehen drei starke Romane aus der vergangenen Saison auf dem Programm des traditionellen Literaturbrunchs der BücherFrauen: Lola Randl stellt ihren Roman »Der große Garten« vor, der höchst unterhaltsam von einer Flucht aufs Land, von »Wintergemüse« und »Tauschwirtschaft« erzählt, von der Dorfgemeinschaft, aber auch vom Familienleben mit Mann, Liebhaber, Sohn und Mutter. Aus ihrem vielgelobten Debütroman »Ich kann dich hören« wird Katharina Mevissen lesen. Sie erzählt von dem jungen Osman, der als Berufsviolinist sein Geld verdient, dessen Leben jedoch von Distanz und Sprachlosigkeit bestimmt wird. Als er auf der Rolltreppe einer Hamburger U-Bahn-Station ein Diktiergerät findet, sind mit den Stimmen und Geräuschen, die er darauf hört, plötzlich alle Gewissheiten seines bisherigen Lebens in Frage gestellt. Mit einem besonderen literarischen Debüt ist schließlich Tabea Hertzog zu Gast. In ihrem Roman »Wenn man den Himmel umdreht, ist er ein Meer« erzählt sie mit großer Leichtigkeit von einer lebensbedrohenden Diagnose, durch die eine junge Frau vollständig aus der Bahn geworfen wird.
Moderation: Karina Schmidt.

Tanzstudio Billie‘s in der Alten Dosenfabrik, Stresemannstr. 374 b, ab 10.00 Uhr (Brunch), 11.30 Uhr (Lesung), 25,– inkl. Brunch


Mobiler Salon

Fremdheiten und Freundschaften

Christina Thümer-Rohr liest aus ihrem Essayband.

Literaturzentrum im Literaturhaus, Schwanenwik 38, 17.00 Uhr, € 8,–


Lessingtage 2020

»Decolonize Culture«

In Theatern, Museen und anderen Kulturbetrieben wird die Debatte um die Fortführung kolonialer Bilder intensiv geführt, nicht zuletzt in der aktuellen Kontroverse um die von Emmanuel Macron initiierte Studie über die Rückgabe von Kolonialkunst. Gerade in einer Stadt wie Hamburg, die historisch von kolonialer Ausbeutung profitiert hat, muss die selbstverständliche Aneignung von Exponaten anderer Kulturen und das Ausstellen von Stereotypen besonders kritisch aufgearbeitet werden. Ausgehend von der Aufführungsgeschichte des Thalia Theater, wird der mitunter widersprüchliche Umgang unterschiedlicher Kulturinstitutionen mit ihrer kolonialen Vergangenheit mit Blick in die Zukunft diskutiert. Moderation: Dr. Ahu Tanrısever.

Lessingtage bei Thalia in der Gaußstraße, Gaußstraße 190, 18.00 Uhr, Eintritt frei


Szenische Lesung

»Allerdings. Ringelnatz«

Soloabend mit dem Schauspieler Frank Roder, der Gedichte und Prosa von Joachim Ringelnatz lesen wird und aus dem reichen Anekdotenfundus über das Leben des Dichters erzählt. Ringelnatz gab als Berufsbezeichnung gegenüber Behörden stets »Artist« an und hat auch als Schaufensterdekorateur, Kommandant eines Minensuchers, Kommis und Bibliothekar gearbeitet. Buch und Regie: Sylvia Richter.

Das Schiff. Holzbrücke 2, Nikolafleet, 18.00 Uhr, € 25,–/23,–
Weitere Infos: www.theaterschiff.de


Sonntagsmärchen

»Kwasukesulela – es war einmal«

Margrit Strenzke und Octavia Kliemt erzählen Märchen aus fernen Ländern. Für Kinder ab 5 Jahren.

Märchenforum e.V. im Altonaer Museum, Museumstraße 2, 12.00 Uhr, für Kinder ab 5 Jahren und Erwachsene, Museumseintritt


»Marionettentheater«

»Der Kaiser und die Nachtigall«

Der Marionettenspieler Thomas Zürn und die Musikerin Diana Skoda präsentierten Hans Christian Andersens berühmtes Märchen von der Nachtigall in einem Marionettenspiel mit eigens für die Inszenierung komponierte Musik von Christine Brückner. Für Erwachsene und Kinder ab 6 Jahren.

Der Gesang einer kleinen unscheinbaren Nachtigall rührt den großen Kaiser von China zu Tränen, und er wünscht sich, dass der kleine Vogel für immer bei ihm bleibt. Doch die Begeisterung über ein Geschenk, eine künstliche Nachtigall, einen prächtigen, über und über mit Gold und Edelsteinen verzierten Automaten, lässt den Kaiser die echte Nachtigall bald schon vergessen. Derart gekränkt verlässt sie den Kaiser.
Als ein irreparabler mechanischer Schaden den Kunstvogel für immer zum Verstummen bringt, wird der Kaiser über der eingekehrten Stille sterbenskrank. Unerwartet erscheint die Nachtigall. Mit Ihrem Gesang vertreibt sie den Tod vom Bett des sterbenden Kaisers und führt ihn aus großer Einsamkeit zurück ins Leben.

Jenisch Haus, Baron-Voght-Straße 50, 15.00 Uhr und 16.45 Uhr, € 16, –/11, –, Reservierung Marionettentheater Thomas Zürn, Tel. 040 42 90 73 82, zuern(at)marionetten-spieler.de


Vorführung

»Bleisatz und Buchdruck im Wandel der Zeit«

In der Buchdruckwerkstatt des Museums der Arbeit lüften Mitarbeiter des Museums oder ehemalige Setzer und Drucker die Geheimnisse der »Schwarzen Kunst«.

Museum der Arbeit, Wiesendamm 3, 14.00 bis 15.00 Uhr, Museumseintritt

Literatur in Hamburg