Dienstag, 05.04.2016


Lesung mit David Grossman

Pfiffe, Gebrüll, Gelächter – eine tragische Geschichte

David Grossman
David Grossman, Foto: Sabine Lohmüller
Er ist seit vielen Jahren eine der wichtigsten Stimmen der israelischen Gegenwartsliteratur und wurde in Deutschland u.a. mit dem Geschwister-Scholl-Preis (2008) und dem Friedenspreis des deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Sein letztes Buch „Aus der Zeit fallen“ war eine vielstimmige Klage- und Trauerrede für seinen im Libanon gefallenen Sohn. Mit „Kommt ein Pferd in die Bar“ erzählt David Grossman nun die Geschichte eines Stand-up-Comedian, der versucht, die Schrecken des Lebens mit Komik zu übertünchen.

Er heißt Dovele Grinstein und ist ein schwerkranker Mann. In Netanja, einer Provinzstadt an der israelischen Mittelmeerküste, steht er als Allein-Unterhalter auf der Bühne, die Leute erwarten einen Abend mit einfachen Witzen, mit Pfiffen, Gebrüll, Gelächter. Doch es ist Doveles letzter Abend als Comedian, im Publikum sitzt sein Jugendfreund, ein pensionierter Richter, den er eigens ins Theater gebeten hat. Zwischen den Witzen, die ihm mehr und mehr entgleiten, wendet er sich an ihn, um eine tragische Geschichte aus seiner
Jugend zu erzählen. Damals wurde er aus einem Jugendcamp nach Hause beordert, wo ihn eine furchtbare, nicht näher bestimmte Mitteilung erwartete. Mit Witzen versuchte ihn damals der Fahrer aufzuheitern – so wie Dovele später sein Publikum. An diesem verunglückten Abend wird ihm das nicht mehr gelingen, manche verlassen sogar den Saal, während Dovele zwischen den Witzen seine schockierende Geschichte erzählt, die gleichzeitig viel über die Geschichte Israels verrät.

David Grossman präsentiert seinen vielgelobten Roman „Kommt ein Pferd in die Bar“ zusammen mit dem Schauspieler Helmut Mooshammer. Moderation: Gabriele von Arnim

Literaturhaus und Freie Akademie in der Freien Akademie, Klosterwall 23, 19.30 Uhr, 14.-/10.- Euro.


Lesung

„Meine Tage mit Fabienne“

Hubertus Meyer-Burckhardt liest aus seinem neuen Roman. Moderation: Anouk Schollähn.

Buchhandlung Heymann, Osterstraße 134, 20.30 Uhr, 12.- Euro.


Vortrag und Gespräch

„Nationalsozialistische Täterschaften“

Der Historiker Johannes Spohr (Enkel eines Wehrmachtsoffiziers), der Literaturwissenschaftler Horst Ohde (Sohn eines Wehrmachtssoldaten und Stiefsohn eines Angehörigen der Neuengammer Lager-SS) sowie die Publizistin Alexandra Senfft (Enkelin des deutschen Statthalters in der Slowakei) sowie weitere Beteiligte lesen Passagen aus ihren Beiträgen für das Buch „Nationalsozialistische Täterschaften. Nachwirkungen in Gesellschaft und Familie“ und sprechen mit dem Herausgeber Oliver von Wrochem über ihre Auseinandersetzung mit Täterschaft in der eigenen Familie und ihre Motivation, sich an dem Buch- und Filmprojekt zu beteiligen.

KZ-Gedenkstätte Neuengamme in Zusammenarbeit mit der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, Von-Melle-Park 3, Vortragsraum, 1. Etage, 18.00 Uhr Eintritt frei. Anmeldung erbeten unter: studienzentrum(at)kb.hamburg.de.


Literaturclub im Gewerkschaftshaus

„Honeydew“

Zum Literaturclub im Gewerkschaftshaus stellt Brigitte Neumann Erzählungen von Edith Pearlman vor. Die Amerikanerin, die erst mit 60 anfing zu schreiben, wurde inzwischen mit Preisen förmlich überhäuft. Pearlman hat ein Faible für starke, kluge, einsame Frauen.

Im Klub, Besenbinderhof 62, 19 Uhr, 5.- Euro.


Lesebühne

„Liebe für alle“

Lesebühne mit Katrin Seddig, Ella Carina Werner, Piero Masztalerz, Anselm Neft und ihrem Stargast Uli Hannemann, bei der von „funkensprühenden Essays“ bis zu „Pimmelwitzen“ für jeden was dabei ist. Zusätzlich gibt es auf Wunsch auch noch „eine liebevolle Umarmung von einem Ensemblemitglied“.

Grüner Jäger, Neuer Pferdemarkt 36, 19.30 Uhr, 5.- Euro.


Poetry Slam

Mathilde-Slam

Unter dem Motto „Gepäck“ präsentieren beim Poetry-Slam im „Mathilde“ Autorinnen und Autoren in höchstens 5 Minuten Lesezeit einen eigenen Text. Der Publikumssieger darf sich über eine Flasche „Tullamore Dew“ freuen und startet beim nächsten Slam auf Platz 1. Auf die Bühne können nur 10 Autoren. Wer lesen möchte, sollte früh da sein oder sich anmelden (www.mathilde-hh.de).

Mathilde – Literatur und Café. Bogenstr. 5, 20.15, 5.- Euro. (Für Vorlesende frei.)


Poetry Slam

„Dichterliga“

Einen „Slam wie eine Heimat“ verspricht „Kampf der Künste“ für diesen Slam, bei dem lokale Poeten gegeneinander antreten und mit ihrem Sieg oder dem Platz auf dem Treppchen Punkte sammeln können. Die wiederum gehen in die Gesamtwertung ein und am Ende der Saison darf man sich vielleicht nicht nur über den Sieg der „Dichterliga“ freuen, sondern auch über einen Startplatz beim spektakulären Saisonfinale. Moderation: Mona Harry.

Kampf der Künste. Molotow. Spielbudenplatz 5, 20.30 Uhr, 5.- Euro.


Lesung

„Social movements and civil wars - When protests for democratization fail”

Vortrag von Prof. Donatella Della Porta (Department of Political and Social Sciences am European University Institute, Florenz). Moderation: Dr. Stefan Malthaner (HIS).

Institut für Sozialforschung, Mittelweg 36, 19.00 Uhr, Eintritt frei.


Literatur in Hamburg